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Kathedrale von Triest

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Die Kathedrale von San Giusto ist die Kathedralkirche des Bischofs von Triest. Dem Schutzpatron der Stadt, dem Heiligen Justus gewidmet, überragt der Dom als eines der Wahrzeichen Triests die Stadt auf dem kapitolinischen Hügel. Der heutige Bau geht auf das 14. Jahrhundert zurück. In ihm sind Reste der heidnischen, christlichen und weltlichen Gebäude eingeschlossen, die an dieser Stelle seit der Römerzeit aufeinander folgten.

Baugeschichte

Datei:Sgiusto.jpg
Kathedrale von San Giusto

Auf dem Boden der heutigen Kathedrale befanden sich bereits zur Römerzeit ein Forum und eine Kultstätte. Reste des um 80 n. Chr. datierten Forums oder Propyläums sind unter dem Vorplatz der Kathedrale sichtbar, im Campanile des heutigen Gotteshauses integriert oder im nahe liegenden Lapidarium ausgestellt. Der kapitolinische Tempel, der vermutlich neben dem Forum stand, war den drei römischen Hauptgöttern Jupiter, Juno und Minerva geweiht wie das Auffinden einer Altarpyramide bestätigt.

Nachdem ein Großteil des Propyläums und des Tempels verfallen war, wurde im 5. Jahrhundert an derselben Stelle eine primitive, frühchristliche Basilika errichtet, deren Mosaik fragmenthaft im Boden der heutigen Kathedrale erhalten ist. Der im 6 Jahrhundert erweiterte Bau wurde Mitte des 11. Jahrhunderts durch eine Marienkirche ersetzt. In der gleichen Periode wurde parallel dazu auf der Südseite eine kleine, viereckige Gedächtniskapelle mit Kuppel errichtet. Sie war der Verehrung der Märtyrer geweiht, insbesondere der Reliquien des Heiligen Justus.

Statue des Heiligen Justus am Glockenturm der Kathedrale

Im 14. Jahrhundert wurden beide Gebäude vermutlich auf Veranlassen des Triestiner Bischofs Rodolfo di Pedrazzano (1302-1320) zu einer einzigen, fünfschiffigen Kirche vereinigt, wie sie heute noch besteht. Dazu riss man damals die beiden nebeneinander liegende Schiffe ab und errichtete an ihrer Stelle ein großes Mittelschiff mit neuer Apsis, die die Gottesmutter mit segnendem Jesuskind umgeben von den Erzengeln Michael und Gabriel und den Aposteln zeigt. Dazu kam eine neue, einfache Fassade aus Sandstein, geschmückt mit einer Fensterrosette aus weißem Stein. Für die Torpfosten des zentralen Portals wurde ein römisches Grabmal mit den Porträts von sechs Mitgliedern der Familie Barbi in zwei Hälfte zersägt, wobei das Bildnis der befreiten Sklavin Tullia in das des Heiligen Sergius umgeändert wurde. Sergius wird als einer der wichtigsten Märtyrer der Stadt verehrt.

Im zwischen 1337 und 1343 errichteten Glockenturm wurden römische Reliefs und eine Statue des Heiligen Justus integriert. Der Schutzheilige von Triest hält ein Modell der Stadt und die Palme der Märtyrer in seinen Händen.

Links vom Glockenturm befindet sich das im Jahre 1380 errichtete und Johannes dem Täufer geweihte Baptisterium mit sechseckigem Taufbecken aus dem 9. Jahrhundert. Rechts der Kathedrale steht die kleine Kirche „San Michele al Carnale“, die lange Zeit als Kapelle des Friedhofs diente, der sich dort befand, wo heute das Lapidarium der Stadt liegt.

Grablege

In einer Seitenkapelle rechts des Kirchenschiffs sind die Gräber vierer carlistischer Prätendenten des spanischen Throns - nämlich Carlos (V.), (VI.) und (VII.) sowie Juan (III.) - zu finden, welche ihr Exil in Triest verbrachten. San Giusto wird deshalb gelegentlich auch als „carlistischer Escorial“ bezeichnet. (Siehe Carlismus.)

Der 1768 in Triest ermordete deutsche Archäologe und Begründer der wissenschaftlichen Archäologie Johann Joachim Winckelmann wurde ebenfalls in der Kathedrale beigesetzt.

Commons: Kathedrale von San Giusto – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

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