Befähigungsansatz
Der Capability Approach (deutsch etwa: Ansatz der Befähigung) misst und vergleicht Ökonomische Wohlfahrt, also das Wohlbefinden eines Landes (Wohlstand). Der Ansatz geht auf den indischen Wirtschafts-Wissenschaftler und Nobelpreisträger Amartya Sen zurück.
Der Capability Approach versucht, zusätzlich zur Annahme des Einkommens als wichtigste Quelle des Nutzens, weitere, nicht monetäre Aspekte mit einzubeziehen:
- die unterschiedliche Möglichkeit der Individuen, Einkommen in Nutzen umzuwandeln
- das Angebot nicht am Markt gehandelter Güter
- die Wahlmöglichkeiten der Individuen, eine bestimmte Lebensqualität erreichen zu wollen.
Um diese Verwirklichungschance ausdrücken zu können, unterscheidet der Capability Approach zwischen functionings und capabilities.
Functionings beinhalten elementare, die Lebensqualität ausmachende Zustände und Tätigkeiten wie am Leben zu sein, ernährt zu sein, Gesundheit, sich frei bewegen zu können oder Möglichkeiten am Gemeinschaftsleben Teil zu haben. Aus den verschiedenen functionings bestimmt sich die Lebensqualität. Die Zusammensetzung der functionings zu einer optimalen, gewünschten Lebensqualität ist dabei individuell.
Der Wunsch und die Möglichkeiten - die capabilities - des Individuums, bestimmte functionings zu erreichen bestimmen also nach dem Capability Approach seine Lebensqualität.
Der Capability Approach kann beispielsweise unterscheiden zwischen a) einer reichen, gesunden Person, die fastet und b) einer unterernährten Person, die zu arm ist um sich zu ernähren.
Im Gegensatz dazu steht der Welfarismus der annimmt, das Einkommen sei die wichtigste Quelle des Nutzens.