Jesuitenkolleg Ingolstadt
Das Jesuitenkolleg Ingolstadt war eine Jesuitenschule in Ingolstadt, die bis zum Verbot des Jesuitenordens im Jahr 1773 bestand.
Entstehungsgeschichte
Die Jesuiten wurden 1549 im Zuge der Gegenreformation vom bayerischen Herzog an die Universität Ingolstadt geholt. Noch im selben Jahr kamen mit Claudius Jajus, Petrus Canisius und Alfonso Salmeron die ersten Mitglieder des Ordnens in Ingolstadt an und begannen mit ihren Vorlesungen an der Universität. Im Jahr 1588 wurde den Jesuiten schließlich die gesamte Fakultät der Artisten übertragen, wobei die Universität Ingolstadt jeoch nie zu einer ausschließlichen Jesuitenuniversität geworden ist.
Gebäude
1576 konnten die Jesuiten in das neu erbaute Kolleg nördlich des Münsters Zur Schönen Unserer Lieben Frau einziehen. Vollendet wurde der Gebäudekomplex schließlich 1583. Zum Jesuitenkolleg gehörte auch die Heilig Kreuz Kirche, von deren Turm der Astronom und Mathematiker Christoph Scheiner zusammen mit Johann Baptist Cysat 1611 die Sonnenflecken entdeckte. Heute sind vom Jesuitenkolleg nur noch der einstige Südostflügel, das heutige Canisiuskonvikt erhalten, in dem auch die Mensa der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt untergebracht ist. Der übrige Bau fiel der Flandernkaserne zum Opfer, wobei Teile der Innenausstattung der Heilig Kreuz Kirche auf andere Ingolstädter Kirchen verteilt wurden.
Weblinks
Stadtmuseum Ingolstadt über die Jesuiten in Ingolstadt.
Literatur
Stadt Ingolstadt (Hg.): Unsere Stadt Ingolstadt. Eine Broschüre für Neubürger, Ingolstadt: 2006, S. 40.