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Geografie

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Die Geografie (griech. Γεωγραφια geographia, v. griech.: gaia = Erde + griech. gráphein = kritzeln, schreiben, zeichnen), auch Geographie oder Erdkunde genannt, untersucht die Beschaffenheit der Erdoberfläche und deren Auswirkungen auf den Menschen und bildet so eine Nahtstelle zwischen den Natur- und den Sozialwissenschaften. Dabei werden sowohl die Topografie der Landschaft als auch wirtschaftliche Faktoren (z. B. Lagerstätten, Wasserhaushalt) und die Stadtentwicklung ins Kalkül gezogen. Dort, wo diese Untersuchungen vom Menschen aus gesehen werden, bildet sich eine Überschneidung zur Ethnologie (Völkerkunde).

Die Definition, was Geografie ist, gestaltet sich entsprechend obiger Kurzbeschreibung problematisch. Die Definition "Was ist Geografie?" war und ist historischen und politischen Veränderungen unterworfen. Eine weitere Problematik der Definition ist die Gleichsetzung mit dem Erdkundeunterricht unterschiedlicher Jahrgänge.

Geschichte

Die Bedeutung geografischem Wissens wurde erstmals in der Antike von den Griechen erkannt. Deren Erkenntnisse nutzten die Römer weiter. Während des europäischen Mittelalters geriet die Geografie, wie andere Wissenschaftszweige auch, wieder in Vergessenheit. Lediglich aus China und dem aufstrebenden Orient kamen neue Impulse.

In den Anfängen der heutigen wissenschaftlichen Geografie im 19. Jahrhundert war deren Ziel im Wesentlichen die Entdeckung, Erkundung bisher unbekannter Regionen der Erde (terra incognita); sie hatte sich die Auffüllung und Entdeckung der "weißen Flecke" auf der Landkarte zur Aufgabe gemacht. Die damalige Geografie kann daher als eine Wissenschaft "vom wo" umschrieben werden. Die Geografie muss man bis in das 19. Jahrhundert hinein als eine Wissenschaft beschreiben, die Tatsachen sammelte und zum Beispiel in Form von Bildern, Karten und Berichten dokumentierte. Sie war also rein deskriptiv (beschreibend).

"Unschuldig" war die Geografie damit nie. Die seitens der Staaten geförderte Geografie (Universitäten, Expeditionen) stand immer im Kontext der Geschichte. Für den Kolonialismus beispielsweise waren die deskriptiven Ergebnisse seitens der Geografen unabdingbar und sind in diesem Sinne Produkte desselben.

Siehe auch: Liste der Entdecker

Einteilung

Physische Geografie

Die Physische Geografie beschäftigt sich in erster Linie mit den natürlichen Bestandteilen und Strukturen der Erdoberfläche. Dabei wird die Tätigkeit des Menschen zur Erklärung der Landaschaftsgenese tendenziell ausgeklammert: Teilgebiete sind

Mathematische Geografie

Siehe Geodäsie, Kartografie

Anthropogeografie

Die Anthropogeografie (Geografie des Menschen; auch Humangeografie oder Kulturgeografie) beschäftigt sich mit dem Einfluss des Menschen auf den geografischen Raum, wie auch mit dem Einfluss des Raums auf den Menschen beispielsweise im Zusammenhang mit der räumlichen Verteilung von Bevölkerung oder von Wirtschaftsgütern.

Teilgebiete der Anthropogeografie sind unter anderem:

Der Anthropogeografie nahe stehen Raumordnung und Raumplanung. Begründer der Anthropogeografie war Alexander von Humboldt, der die wechselseitigen Beziehungen zwischen Mensch und Natur erstmals erkannte.

Zitat

Es ist nichts, was den geschulten Verstand mehr kultiviert und bildet, als Geographie. - Immanuel Kant

Siehe auch

Portal GeografieGeowissenschaftenLänder der Welt

Liste geographischer Bezeichnungen in 5 Sprachen