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Zukunftsmusik

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Der Begriff Zukunftsmusik war zunächst eine Spottbezeichnung für die Musik Richard Wagners.

Geprägt wurde die Bezeichnung im Jahre 1853 von Ludwig Bischoff (1794-1867), einem Kölner Musikzeitschriftenverleger und Kritiker. Er spielte damit auf Wagners Schrift Das Kunstwerk der Zukunft (1850) an. Mit diesem Begriff wollte Bischoff die Traditionen der klassischen Kunst gegen die seiner Meinung nach übertriebenen Auswüchse und Zumutungen der damaligen zeitgenössischen Komponisten Liszt, Wagner und Berlioz verteidigen.

Wagner kam nicht umhin in einer Replik darauf in Das Judentum in der Musik zu formulieren: "Professor Bischoff in der Kölnischen Zeitung verdrehte meine Idee eines 'Kunstwerkes der Zukunft' in die lächerliche Tendenz einer Zukunftsmusik". [1] Später nahm er dann diesen Begriff in seiner Schrift "Zukunftsmusik" als Brief an einen französischen Freund, als Vorwort zu einer Prosaübersetzung seiner Opern (1860) im positiven Sinne wieder auf, in der er nach einer kurzen Geschichte der Oper seinen eigenen Weg erklärte und rechtfertigte[2].

Weitere Bedeutungen

  • Im Sprachgebrauch des 20. Jahrhunderts wird der Begriff Zukunftsmusik hauptsächlich noch im übertragenen Sinne verwendet für Projekte, deren Verwirklichung noch in weiter Ferne, in der Zukunft liegt.
  • In physikalischen Experimenten mit dem Tunneleffekt wurde eine (rechnerische) Überlichtgeschwindigkeit ermittelt. Zur Demonstration wurde Musik durch den Tunnel übertragen. Dies geschah mit Überlichtgeschwindigkeit - und heraus kam Zukunftsmusik (so wurde es vom leitenden Physiker Hans-Peter Dürr scherzhaft genannt).

Quellen

  • http://susning.nu/buchmann/0293.html
  • http://ludwig-feuerbach.de/index.html?/nietwagn.htm