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Torfhaus

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Torfhaus ist ein Ortsteil der Bergstadt Altenau im Harz und liegt auf einer Höhe von etwa 811 m ü. NN

Blick vom Goetheweg auf Torfhaus
Blick nach Süden im Sommer
Winterblick in Gegenrichtung

Das kleine Straßendorf besteht vorwiegend aus Ausflugslokalen und großen PKW-Parkplätzen und ist die höchstgelegene Siedlung Niedersachsens. Torfhaus ist ein viel besuchter Ort, da von hier aus in relativ kurzer Zeit der Brocken zu Fuß über den Goetheweg zu erreichen ist. Auch führt die Hauptverkehrsachse, die B 4, von Norden her kommend über Braunschweig und Torfhaus hinaus in den Süd- und Ostharz.

Geografie

Torfhaus liegt inmitten des heutigen Nationalparkes Harz und besitzt eine gut besuchte Jugendherberge des Deutsches Jugendherbergswerks. Torfhaus verfügt im Winter neben den Wanderwegen über diverse Ski-Langlauf-Loipen, die nicht nur ins Brockengebiet führen. Daneben existiert eine Rodelbahn mit Lift sowie ein Skihang mit Schlepplift.

Geschichte

Bis 1989, zur Deutschen Wiedervereinigung, war Torfhaus bekannt vor allem als Aussichtspunkt auf den nahen, aber unerreichbaren Brocken, der bei guter Sicht zum Greifen nahe hinter mehrfachem Sperr- und Todesstreifen eingezäunt war. Außerdem gab es hier ein Informationszentrum des Bundesgrenzschutzes über die Grenzsicherungsanlagen der damaligen DDR. Torfhaus bildet den beliebten Ausgangspunkt für Wanderungen über den Goetheweg zum Brocken, aber auch zum Dreieckigen Pfahl und weiter über Wurmberg oder Achtermannshöhe bis nach Braunlage. Doch auch eine Wanderung über den Magdeburger Weg Richtung Altenau, vorbei an der steilen Wand zur Wiege des Dammgrabens, hat ihren Reiz nicht verloren (siehe Harzer Hexenstieg).

Brockenpanorama von Torfhaus aus (5 km)

Sendeanlagen

Telekom-Mast
NDR-Mast

Torfhaus ist nach wie vor Standort von zwei großen Sendeanlagen, von denen eine vom NDR und die andere von der Deutschen Telekom AG betrieben wird.

Die Sendeanlage des NDRs dient zur Verbreitung des ARD-Fernsehens und vier NDR-Hörfunkprogrammen im UKW-Bereich und verwendet als Antennenträger einen 279,8 m hohen abgespannten Stahlrohrmast, dessen Sendeantennen sich auf 243 m Höhe befinden. Am Fuß des Mastes befindet sich auch die Betriebszentrale für sämtliche NDR-Senderanlagen in Niedersachsen.

Die Sendeanlage der Deutschen Telekom dient neben der Verbreitung des Fernsehprogramms NDR Fernsehen (früher auch ZDF) sowie der Hörfunkprogramme Deutschlandfunk, Radio ffn und Hit-Radio Antenne im UKW-Bereich auch als Standort einer Richtfunkanlage. Für die Abstrahlung der Fernseh- und Hörfunkprogramme wird ein 130 m hoher abgespannter Stahlrohrmast verwendet, der ursprünglich 150 m hoch war und zu Beginn der 1990er Jahre um 20 m verkürzt wurde. In den 1980er Jahren plante man bei der „Genfer Wellenkonferenz“, auf der Frequenz 100,4 Mhz mit 100 kW das Programm des RIAS zu übertragen. Allerdings wurde dieses nie verwirklicht, da WDR 4, welches auf 100,5 Mhz vom Sender Bielstein im Teutoburger Wald übertragen wird, gestört worden wäre.

Die Richtfunkantennen sind auf einem 57 m hohen freistehenden Stahlfachwerkturm, der außergewöhnlich massiv erscheint, untergebracht. Dieser Turm trug bis zu Beginn der 1990er Jahre Parabolsegmentantennen mit 18 m Durchmesser, mit denen eine Überhorizont-Richtfunkverbindung nach West-Berlin realisiert wurde, die den gesamten Telefonverkehr zwar verschlüsselt, jedoch von der DDR aufgeklärt, übertrug, und war deshalb bei Stürmen enormen Windkräften ausgesetzt. Außerdem befindet sich auf dem Sendemast des NDR eine Amateurfunk-Relaisstation, die weite Gebiete der umliegenden Bundesländer abdeckt.

Vor der Wende bezogen große Teile der DDR von dieser Sendeanlage das "Westfernsehen". Nicht zuletzt wurde der Standtort aus diesem Grund gewählt.

Folgende UKW-Programme werden von den Sendern auf Torfhaus ausgestrahlt:

Name Regionalversion UKW ERP Mast
NDR Kultur keine 89,9 MHz 100 KW NDR
NDR 2 Niedersachsen 92,1 MHz 100 KW NDR
NDR 1 Niedersachsen Braunschweig 98,0 MHz 100 KW NDR
NDR Info keine 99,5 MHz 50 KW NDR
Radio ffn Braunschweig 102,4 MHz 100 KW DTAG
Deutschlandfunk (DLF) keine 103,5 MHz 100 KW DTAG
Hitradio Antenne Braunschweig 106,3 MHz 100 KW DTAG

Siehe auch: Liste bekannter Sendeanlagen

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