Hermogenes (Architekt)
Hermogenes, griechischer Architekt des Hellenismus, der namentlich durch Vitruv überliefert ist. Als Herkunftsort wird einerseits das karische Alabanda, in Berufung auf eine allerdings missverständliche Textstelle bei Vitruv (III 2, 6), andererseits Priene angenommen, da eine dort gefundenen Votivinschrift (Inschrift Priene Nr. 207) einen Architekten dieses Namens nennt. Der gängigen Forschungsmeinung folgend wirkte Hermogenes um die Wende zum 2. Jahrhundert v. Chr. (etwa 220 - 190 v. Chr.).
Hermogenes erfand laut Vitruv (III 2, 6) den Pseudodipteros, den er als Architekt mit dem Artemistempels von Magnesia am Mäander verwirklichte. Außerdem entwickelte er Symmetrien und Proportionen des Eustylos, die er am Dionysostempels von Teos umsetzte(Vitruv III 3, 8). Über beide Bauwerke hatte Hermogenes theoretische Abhandlungen hinterlassen (Vitruv VII praef. 12). Darüber hinaus wird seine Urheberschaft unter anderem für folgende Bauten vermutet: den Altar im Artemision von Magnesia, den Zeustempel auf der dortigen Agora. An architektonischen Neuerungen innerhalb der kleinasiatischen Baukunst werden ihm die Einführung der attisch-ionischen Basis und des attisch-ionischen Frieses zugesprochen.
Literatur
- Ernst Fabricius, s.v. Hermogenes, in: Paulys Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, 15. Halbband Sp. 879.
- Wolfram Hoepfner - Ernst-Ludwig Schwandner (Hrsg.): Hermogenes und die hochhellenistische Architektur. Internationales Kolloquium in Berlin vom 28. bis 29. Juli 1988 im Rahmen des XIII. Internationalen Kongresses für Klassische Archäologie. Mainz 1990. ISBN 3-8053-1122-2
Personendaten | |
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NAME | Hermogenes |
KURZBESCHREIBUNG | griechischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 3. Jahrhundert vor Christus |
STERBEDATUM | 2. Jahrhundert vor Christus |