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Aldosteron

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Vorlage:Infobox Arzneistoff Aldosteron ist ein natürliches Steroidhormon, das aus Cholesterin gebildet wird und zu den Mineralocorticoiden zählt. Aldosteron wird gelegentlich auch als Dursthormon bezeichnet, da es bei Flüssigkeitsmangel vermehrt ausgeschüttet wird.

Bildung

Aus Cholesterin wird über die Zwischenstufe Pregnenolon das Progesteron gebildet. Durch Hydroxylierung entsteht zunächst Desoxycorticosteron, durch eine weitere Hydroxylierung wird Corticosteron gebildet. In einer sich anschließenden Oxidation entsteht daraus das Aldosteron.

Aldosteron wird in der Zona glomerulosa – der äußersten Schicht der Nebennierenrinde – produziert. Seine Bildung wird über die Schiene des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems angeregt. Es wird vermehrt produziert bei:

Funktion und Regulation

Aldosteron fördert die Rückresorption von Natrium- und Chloridionen in der Niere. Parallel hierzu werden Kalium-, Wasserstoff- und Ammoniumionen ausgeschieden. Die Hauptwirkung des Aldosterons besteht also in einem Austausch von Kalium- und Wasserstoffionen gegen Natriumionen im distalen Tubulus der Niere.

Seine Wirksamkeit kann durch Aldosteron-Antagonisten wie Spironolacton und Canrenoat gehemmt werden.

Die Wirksamkeit von Aldosteron auf den Mineralhaushalt ist etwa 1000 mal höher als die von Cortisol, weil das Cortisol in den aldosteronsensitiven Zellen durch die 11-β-Hydroxysteroiddehydrogenase Typ 2 zu Cortison umgewandelt wird und den Rezeptor nicht aktivieren kann. Die Rezeptoraffinität ist gleich.

Aldosteron wird durch das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System reguliert. Weiterhin kann der Anstieg der Kaliumkonzentration die Synthese von Aldosteron aktivieren.

Eine wichtige Rolle des Aldosteron und des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems ist die Blutdruckregulation. Zudem scheint Aldosteron in der Bewältigung von lebensbedrohlichen Stresssituationen erforderlich zu sein.

Normalwerte

Der Normalwert im Plasma liegt bei 2-15 µg/100 ml. Der Aldosteronspiegel ist erniedrigt bei Nebennierenrindeninsuffizienz und Schock, Der Aldosteronspiegel ist erhöht bei Stress, nach Operationen, bei erhöhter Angiotensin-II-Aktivität (Hyperaldosteronismus).

Krankheiten

Der primäre Hyperaldosteronismus (ein Conn-Syndrom) ist selten, ein sekundärer Hyperaldosteronismus findet sich hingegen häufiger bei Herzinsuffizienz und Leberzirrhose.

Ein Mangel von Aldosteron kann beispielsweise im Rahmen einer Autoimmunerkrankung (Morbus Addison) oder bei einer Tuberkulose der Nebennieren auftreten.

Fludrocortison

Fludrocortison (C21H29FO5, 380,45 g/mol, CAS: 127-31-1) ist ein künstliches Mineralocorticoid, das als Medikament einen Aldosteronmangel ausgleichen kann. Nebenwirkungen bei hoher Dosierung: Hypokaliämie, metabolische Alkalose, Wasserretention (Ödeme), Blutdrucksteigerung.

Siehe auch