Zum Inhalt springen

Benutzer:Josef Zauner/Entwurf2

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Juli 2007 um 22:27 Uhr durch Josef Moser (Diskussion | Beiträge) (Geologie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dieser Text ist Arbeitsexemplar und nicht als Zitat geeignet! Falls Du/Sie über eine Internet-Suchmaschine darauf gestoßen bist/sind, ist zu bedenken, dass er innerhalb einiger Wochen wieder ersatzlos gelöscht sein wird.


Dieser Artikel oder Abschnitt wird gerade bearbeitet. Um Bearbeitungskonflikte zu vermeiden, warte bitte mit Änderungen, bis diese Markierung entfernt ist, oder wende dich an den Ersteller (Josef Zauner 09:44, 3. Jun. 2007 (CEST)).

Rettenbach bezeichnet Teile der Gemeinde Kloster: eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde.

Äcker und Wiesenflächen der Bauernhöfe in Rettenbach, Hintergrund Schwarzkogel

Als Ortschaft ist Rettenbach flächenmäßig größer als die Katastralgemeinde.

Rettenbach liegt auf dem Südhang des Schwarzkogels. Das Gebiet umfasst Bauernhöfe und andere Siedlungsstellen, die auf diesem Hang entlang der Hebalmstraße und ihrer Nebenstraßen westlich und südlich von St. Oswald im Freiland liegen. Die Ortschaft Rettenbach ist eine Streusiedlung ohne eigenen Ortskern (im Amtskalender abgekürzt als „ZH“ für „zerstreute Häuser“[1]).

Die Katastralgemeinde Rettenbach hat in der Digitalen Katastermappe-DKM die Nummer 61052.[2]

Grenzen

Im Süden bildet die Grenze das Tal der Laßnitz und des Rettenbaches, im Norden der ost-westliche Kamm des Schwarzkogels (mit Wolfsriegel und Hochriegel).

Ob ein Gebäude, eine Grundfläche usw. zu Rettenbach gehört, wird verschieden beantwortet, je nachdem, ob die Frage eher in geografischen oder eher in amtlichen Zusammenhängen gestellt wird:

Das Gebiet von Rettenbach am Südhang des Schwarzkogels ist in der Zwischenkriegszeit größer ausgewiesen als die Katastralgemeinde
  • Zum Ortsteil „Rettenbach“, der in Landkarten ausgewiesen ist, wird auch der südöstliche Teil der Katastralgemeinde Klosterwinkel gerechnet, der an die Laßnitz grenzt. Als Ortsteil der Gemeinde Kloster ist „Rettenbach“ damit größer als die gleichnamige Katastralgemeinde. Diese Situation ist aus der Geschichte zu erklären: Die Südseite des Schwarzkogelzuges wurde bereits in einem Urbar aus 1410 vollständig zu Rettenbach gezählt. In ihm ist anschließend an die Aufzählung der Hofstellen in Freiland die Aufzählung der Höfe „Im Rotenbach“ enthalten. Rettenbach grenzte damit direkt an Freiland.[3]
    In der Josefinischen Landesaufnahme 1787 ist Rettenbach ebenfalls bis zur Grenze von Freiland (damals: Mitterspiel) ausgewiesen.[4]
  • Die Katastralgemeinde „Rettenbach“ ist außer im Süden von der Katastralgemeinde Klosterwinkel umgeben. Die Grenze verläuft u. a. durch den Ort St. Oswald und ist außerhalb der Katastermappe nicht bezeichnet (auf dieser amtlichen Aufzeichnung beruhen allerdings die Grundbuchseintragungen und damit die Eigentumsverhältnisse an den Gebäuden und Grundflächen). Flächen südöstlich von St. Oswald im Freiland gehören in diesem Zusammenhang nicht zu Rettenbach.

Im Urbar des Stiftes Admont aus 1548 ist Rettenbach eines der drei Siedlungsgebiete der Besitzungen dieses Klosters im Bereich von Freiland: „im unteren Ort“ (= das heutige Freiland), „im Rötenpach“ und „im Kloster“ (heute Klosterwinkel). Rettenbach begegnet hier als früheste namentlich überlieferte Teilregion des Freiländer Gebietes.[5]

Namen

Der Name Rettenbach leitet sich von der Rodungstätigkeit der frühen Besiedler ab, die zur deutschsprachigen Bevölkerungsschicht gehörten, vgl. „reuten“ = durch Entfernen von Baum- und Strauchwerk urbar machen[6].

Zur Unterscheidung von den Katastralgemeinde „Rettenbach“ in der Gemeinde Hollenegg oder in der Gemeinde Seggauberg wird die Katastralgemeinde auch „Rettenbach-Kloster“ genannt.

Der Name des Bauernhofes vlg. Blasi an der Straße nach Osterwitz enthält einen Hinweis auf die jahrhundertelange Zugehörigkeit des Gebietes zum Stift Admont (Benediktinerabtei St. Blasius zu Admont/Abbatia Sancti Blasii Admontensis Ordinis Sancti Benedicti): Der heilige Blasius von Sebaste ist der Schirmherr dieses Klosters, ihm ist auch die Stiftskirche geweiht.

Bauernhof in Rettenbach, Gemeinde Kloster, vor dem Schwarzkogel

Fehlerhinweis zur Landkarte: Der Name „Strelly“ ist irrtümlich beim östlichen Nachbarhof eingetragen. Dieser Hof hat den Hausnamen „Ircher“, Strelly (oder Strehly) ist der in der Karte unbezeichnete Hof westlich davon.

Gratzen

In der Mitte der Katastralgemeinde befindet sich auf einer Anhöhe der Bauernhof „Gratzen“. Vorlage:Koordinate Artikel

Der Name deutet auf das Vorhandensein eines befestigten oder zumindest der Obrigkeit zugerechneten Gebäudes hin und eine alte slawische Bevölkerungsschicht.[7] Die Schreibweise des Hofnamens ist unterschiedlich: Gratzn, Gratzer, Gratz, Graz, Rettenbach-Gratzen usw. meinen denselben Bauernhof. Zu unterscheiden ist der Hof jedoch von einem Bauernhof mit dem gleichen Namen in Klosterwinkel.

Bei Umbauarbeiten wurde ein Stein mit der Jahreszahl 1578 gefunden.

Bis ca. 1950 vielfach benützt, danach verwachsen: Verzweigung von Fußsteig (li.) und Karrenweg auf die Freiländeralm

Der Hof liegt an der Landesstraße 606 (Hebalmstraße). Eine Reihe anderer Wege berühren ihn bzw. beginnen bei ihm.[8] Einige dieser Wege wurden nur bis Mitte des 20. Jahrhunderts benützt. Durch die Einführung von Kraftfahrzeugen entfiel danach das Motiv, Wege möglichst direkt anzulegen und diese Verbindungen verfielen. Sie sind in der Natur noch erkennbar, aber bereits teilweise stark verwachsen und auch zu Fuß nur mehr schwer passierbar. Die Wege verliefen

  • in das Tal des Rettenbaches Richtung Osterwitz,
  • zu den südwestlich gelegenen Bauernhöfen,
  • in den Talschluss des Rettenbachtales (bis Beginn des 20. Jahrhunderts alte Trasse der Hebalmstraße),
  • zu den westlich gelegenen Bauernhöfen,
  • als Karrenweg auf die Freiländer Alm, dem im Wesentlichen die heutige zweispurig ausgebaute Trasse der Hebalmstraße folgt,
  • als (kürzerer, steilerer) Fußweg auf die Freiländer Alm (auf Wanderkarten bis in die Jahre um 1960 noch rot markiert, heute verwachsen und unpassierbar) und
  • als alter Fahrweg auf die Freiländer Alm, in dessen Verlauf im Wald eine Brücke über den Oberlauf des Gratzenbaches führt. Dieser Weg mündete auf der Hochfläche der Freiländer Alm in die vom Ortsteil Klosterwinkel kommende Verbindung, welche ebenfalls durch ein Anwesen namens „Gratzen“ führte.
Pegmatit

Um die Mühle des Hofes am Gratzenbach rankt sich eine Sage, nach welcher ein Bauer von einer schwarzen Gestalt verfolgt wurde[9] und einen (nicht mehr vorhandenen) Bildstock errichtet haben soll.

Die Anhöhe, auf der sich der Hof befindet, besteht aus härterem Gestein als die Umgebung. Es handelt sich um einen Quarzgang, der bei der Gebirgsbildung als Pegmatit im Plattengneis entstanden ist.[10]

Marxbauer-Kapelle an der Hebalmstraße in Rettenbach.

Marxbauerkapelle

Diese Kapelle steht an der Hebalmstraße am westlichen Ortsende von St. Oswald. Ihre Bezeichnung als Reinisch-Kapelle ist auf den Familiennamen der heutigen Hofbesitzer zurückzuführen. Die Kapelle wurde 1874 durch Leonhard Zmugg erbaut und nach dem 2. Weltkrieg aufgrund eines Gelübdes renoviert. 1993 wurde sie bei einem Verkehrsunfall durch den Auslegekran eines Lastkraftwagens zerstört und - von der Straße zurückgesetzt - wieder aufgebaut.[11] Sie wird von zwei Lindenbäumen umrahmt. Die Linde galt bei Germanen und Slawen als heiliger Baum.

Als Hofname des angrenzenden Bauernhofes, auf Landkarten manchmal „Maxbauer“ genannt, wird umgangssprachlich „Marxbauer“ verwendet. Diese Namensschreibung findet sich auch auf der Kapelle. Das ist Beleg dafür, dass sich der Name nicht vom Namen Max(imilian) ableitet, sondern vom Namen des Evangelisten Markus (wie beim Ortsteil Sankt Marx in Wien).

Solche einzeln im Gelände befindlichen Gesteinsformationen aus Plattengneis werden „Ofen“ genannt[12]

Geologie

Der westliche Teil der Katastralgemeinde besteht aus Gneisglimmerschiefer, ansonsten bildet im Wesentlichen Plattengneis die Grundlage. Einzelne Platten dieses Gesteins ragen im Gebiet mehrfach über die Erdoberfläche und bildet bis zu 20 m hohe Formen, die als „Ofen“ bezeichnet werden. „Ofen“ ist (neben der Feuerstelle) eine Bezeichnung für Felsen bzw. -trümmer, die für sich keine Berge oder sonstige markante Formen bilden[12], das Wort kommt auf der Kor- und Saualpe häufig vor, vgl. Bärofen, Großofen auf der Koralpe, Mannagetta-Ofen bei Stainz. Solche Formen werden manchmal als „Hausfelsen von xy“ ohne nähere eigene Namen bezeichnet. Grund dafür ist, dass in der Nähe solcher Felsen ein sicheres Baufundament vorhanden war und diese Flächen landwirtschaftlich ohnedies nicht gut nutzbar waren.

An den frei stehenden Felsen sind die geologischen Eigenschaften des Gesteins einfach zu bestimmen: Streichen, Fallen und Plattengneislineation. Diese Angaben sind in den geologischen Karten des Gebiets verarbeitet.[13]

Einzelnachweise

  1. Otmar Pichler, Alexander Steiner: Österreichischer Amtskalender 2006/2007. Das Lexikon der Behörden und Institutionen. 74. Jahrgang (Hof- und Staatshandbuch 118. Jahrgang, niederösterreichischer Amtskalender 130 Jahrgang). Zusammengestellt aus amtlichen und offiziellen Quellen. Wien 2006. Verlag Österreich (vormals Verlag der k. u. k. Hof- und Staatsdruckerei). Seite 1577. ISBN 3-7046-4888-4.
  2. Digitale Katastralmappe - DKM, Geografisches Informationssystem GIS des Landes Steiermark im Rahmen des Digitalen Atlas Steiermark.
  3. Maximilian Riederer, Gunther Riedlsperger, Johann Tomaschek: Freiländer Ortschronik. Eigenverlag der Gemeinde Freiland bei Deutschlandsberg, 1988. Seite 51.
  4. Josephinische Landesaufnahme, Geografisches Informationssystem GIS des Landes Steiermark im Rahmen des Digitalen Atlas Steiermark. Karte wählen unter Historische Karten „Joseph. Landesaufn. 1787“.
  5. Maximilian Riederer, Gunther Riedlsperger, Johann Tomaschek: Freiländer Ortschronik. Eigenverlag der Gemeinde Freiland bei Deutschlandsberg, 1988. Seite 55.
  6. Jakob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch (DWB). Band 14 R-Schiefe. Leizpig 1893. Stichwort „Reuten“. Spalte 849 Z 44. Nachdruck Deutscher Taschenbuch Verlag. München 1991. dtv 5945. ISBN 3-423-05945-1. Gliederung zitiert nach: Der digitale Grimm - Elektronische Ausgabe der Erstbearbeitung. Version 12/04. Verlag Zweitausendeins, Frankfurt am Main. Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier in Verbindung mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. ISBN 3-86150-628-9. Zur Variante „Rotten“, aus„rotten“ siehe Grimm, DWB wie oben, Spalte 1320 Zeile 59.
  7. „grad“ = Burg auf Altkirchenslawisch, slowenisch und kroatisch, „gradec“ bedeutet „kleine Burg“ auf slowenisch. Namensherkunft siehe Graz
  8. http://www.gis.steiermark.at/cms/beitrag/10026199/82619/ Josephinische Landesaufnahme], Geografisches Informationssystem GIS des Landes Steiermark im Rahmen des Digitalen Atlas Steiermark. Karte wählen unter Historische Karten „Joseph. Landesaufn. 1787“.
  9. Erzählung vom Spuk in der Gratzmühle, Sonntagsbote 22. November 1981.
  10. Geologische Karte 1:50.000 Blatt 188 Wolfsberg. Herausgegeben vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen. Wien 1980.
  11. Konrad Maritschnik: Die Reinisch-Kapelle in Kloster. Weststeirische Rundschau Nr. 39 vom 26. September 1998, Seite 17.
  12. a b Jakob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Band 13. Leizpig 1889. Stichwort „Ofen“ Punkt 6). Spalte 1158 Zeile 21: Das Wort wird dort für die bairisch-österreichische Gebirgsmundart als gemeingermanisch für Felsenhöhle, durchklüftetes Felsstück, wirr durcheinander liegende Felstrümmer behandelt (Wurzeln bis ins Sanskrit). Nachdruck Deutscher Taschenbuch Verlag. München 1991. dtv 5945. ISBN 3-423-05945-1. Gliederung zitiert nach: Der digitale Grimm - Elektronische Ausgabe der Erstbearbeitung. Version 12/04. Verlag Zweitausendeins, Frankfurt am Main. Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier in Verbindung mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. ISBN 3-86150-628-9.
  13. Geologische Karte der Republik Österreich 188 Wolfsberg. Herausgegeben von der Geologischen Bundesanstalt, Wien 1980.