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Gerhard Klopfer

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Dr. Gerhard Klopfer (1905-1987) Parteikanzlei der NSDAP Ministerialdirektor Klopfer war wegen der zentralen Stellung der Parteikanzlei im Herr-schaftssystem des Nationalsozialismus Teilnehmer der Wannsee-Konferenz. Er gehörte zu den einflussreichen und bestinformierten Parteibürokraten des NS-Regimes. Als Leiter der Staatsrechtlichen Abteilung III in der Parteikanzlei der NSDAP und Stellvertreter Martin Bormanns war er zuständig für „Rasse- und Volkstumsfragen“, Wirtschaftspolitik, Zusammenarbeit mit dem RSHA und Grundsatzfragen der Besatzungspolitik. Im November 1942 beteiligte er sich als Staatssekretär an der weiteren Einschränkung der Rechte von in „Mischehen“ lebenden Juden.

Geboren in Schreibersdorf (Schlesien) als Sohn eines Landwirts. 1923 Abitur, Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Jena und Breslau, 1927 Promotion zum Dr. jur., 1931 Amtsrichter in Düsseldorf. April 1933 Eintritt in NSDAP und SA. Ende 1933 Referent im Preußischen Landwirtschaftsministerium, 1934 im Geheimen Staatspolizeiamt. Im April 1935 im Stab des „Stellvertreters des Führers“ Rudolf Hess. 1935 Eintritt in die SS, dort Hauptstellenleiter. 1938 als Ministerialrat mit der Enteignung jüdischer Unternehmen befasst. Im April 1945 Flucht aus Berlin, später interniert. Nach der Haftentlassung 1949 durch die Nürnberger Hauptspruchkammer für „minderbelastet“ erklärt. 1952 Helfer in Steuersachen, 1956 Rechtsanwalt in Ulm. Ein Ermittlungsverfahren wegen Teilnahme an der Wannsee-Konferenz durch die Staatsanwaltschaft Ulm wurde 1962 eingestellt. © Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin 2001