Juntersdorf
Juntersdorf ist ein Stadtteil von Zülpich im Kreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen. Der Ort hat 209 Einwohner. Ortsvorsteher ist Matthias Mohr.
Lage
Juntersdorf liegt am Übergang zwischen Voreifel und Zülpicher Börde. Direkt am Ort vorbei fließt der Neffelbach. Nordöstlich liegt der Naturschutzsee Füssenich. Nachbarorte sind Füssenich, Hoven, Langendorf und Embken im Kreis Düren. Rund um den Ort ist ein Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
Geschichte
Der Name Juntersdorf stammt aus der Zeit der ersten Franken (Ritter Gunthar). Bis ins 19. Jahrhundert war die Schreibweise “Guntersdorf” üblich. Bereits im 13. Jahrhundert gab es einen Ortsadel, der noch im 15. Jahrhundert hier begütert war. Das Jülicher Lehen “Burg Juntersdorf” wurde landtagsfähiger Rittersitz, im 19. Jahrhundert zum Landtag berechtigtes preußisches Rittergut.
Bereits 1830 wurde in Juntersdorf Braunkohle im Tagebau abgebaut. Die Braunkohlegesellschaft Juntersdorf stellte aber noch vor dem Zweiten Weltkrieg ihre Förderung ein. Die Grube trug den Namen Grube Andrea.
Juntersdorf gehörte bis zur Eingemeindung nach Zülpich zum Kreis Düren und hier seit 1947 zum damaligen Amt Vettweiß.
Verkehr
Östlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 56. Bis Anfang der 1960er Jahre fuhr von Düren über Nörvenich und Zülpich über Juntersdorf nach Embken eine Straßenbahn der Dürener Kreisbahn. Auf diesen Schienen wurden auch Güter transportiert. Ende der 1960er Jahre brannte der Juntersdorfer Bahnhof vollständig ab.
= Kirche=
St. Gertrudis Juntersdorf gehört zu den kleinsten Pfarreien des Erzbistums Köln, an der Grenze zum Bistum Aachen. Die Kirche ragt hoch über den Ort empor. Juntersdorf ist heute eine selbstständige Rektoratspfarrei.
Die ältesten Teile der Kirche stammen aus dem 12. Jahrhundert. Chor und Turm stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die Sakristei aus dem 19. Jahrhundert. Die Kirche steht seit 1983 unter Denkmalschutz. Das ehemalige Schulgebäude hat die Kirche gekauft und nutzt es heute als Pfarrheim.
Burg
Am Ortseingang liegt die Wasserburg. Ein fränkischer Ritter Gunthar soll sie erbaut haben. Sie war früher zweiteilig und wurde im 16. Jahrhundert erweitert. Im Torbau von 1883 ist der Wappenstein des damaligen Besitzers, Graf Berghe von Trips, einem Vorfahren des Rennfahrers Wolfgang Graf Berghe von Trips eingelassen. Die Burg gelangte durch Heirat im 17. Jahrhundert in den Besitz der Freiherren Berghe von Trips, die sie bis in die 1970er Jahre besaßen und dann veräußerten.
Sonstiges
In Juntersdorf lebt der Dichter und Publizist André Müller senior.