Jugendstil
Der Jugendstil ist eine kunsthistorische Epoche um die Jahrhundertwende. Voraus gingen Stilrichtungen wie Klassizismus oder Neugotik.
Der Begriff existiert in dieser Form nur in Deutschland (und den Niederlanden und in Lettland), benannt nach der ab 1896 erschienenen Münchner illustrierten Kulturzeitschrift Die Jugend.
Die Stilrichtung wird ansonsten als Art Nouveau oder Belle Époque, Modern Style, Stile Liberty oder Wiener Secessionismus bezeichnet.
Der Jugendstil war eine Antwort auf den vorausgehenden Historismus. Jugendstil steht für ganzheitliche harmonisierende Gesamtkunstwerke. Z.B. ein Haus sollte aus "einem Guss komponiert sein". Die Funktion eines Gebäudes bestimmt dessen Gestaltung. Die Fassaden müssen nicht mehr symetrisch sein, entscheidend ist viel mehr die innere Aufteilung der Wohnungen. Elemente sind dekorativ geschwungene Linien sowie flächenhafte florale Ornamente und die Aufgabe jeglicher Symmetrien. Jugendstilinspirierte Künstler wie Heinrich Vogeler oder Paula Modersohn-Becker gründeten in Worpswede eine berühmte Künstlerkolonie. Jugendstilarchitektur findet sich in ganz Europa, z.B. in Darmstadt, Wien (Otto Wagner, Adolf Loos, Josef Hoffmann, Koloman Moser), Riga und Prag.
Als Antwort auf den Jugendstil entstand Art Déco (1920-1940).
Siehe auch: Bröhan-Museum
Bedeutende Bauwerke des Jugendstils
- in Wien
- Stadtbahnstation Karlsplatz
- Wiener Secession
- Looshaus am Michaelerplatz 3
- Wiener Postsparkasse am Georg-Coch-Platz 2
- Ankeruhr
- Die Strudlhofstiege