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Kentenich-Pädagogik

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Die Kentenich-Pädagogik ist eine von Josef Kentenich entwickelte pädagogische Technik, die vor allem in der von ihm gegründeten Schönstatt-Bewegung Verwendung findet. Die Grundsäulen der Kentenich-Pädagogik sind die Idealpädagogik, Vertrauenspädagogik, Bindungspädagogik, Bewegungspädagogik und Bündnispädagogik. Die bekannteste Methode ist die Idealpädagogik - Der Therapeut lehrt den Klienten sein individuelles Ideal zu erkennen und zu entfalten. Als Hilfe dienen hierzu vor allem das Partikularexamen, das persönliche Ideal und die geistliche Tagesordnung.

Die heute populäre Theorie vom "inneren Kind" findet sich in der Kentenich-Pädagogik bereits in den 40er-jahren als Lehre von "innerseelischen Vorgängen".

Ziele sind die persönliche Reifung und die Erziehung zu freien Charakteren. Josef Kentenich entwickelt diese in vielen Aspekten an Carl Rogers erinnernde Pädagogik als Lehrer und Spiritual im Internat der Pallottiner in Vallendar. Einige wichtige Erkenntnisse hat er, ähnlich wie Viktor Frankl für seine Existenzanalyse, während seines Aufenthalts im Konzentrationslager gewonnen.

Anwendung

Mit der Kentenich-Pädagogik arbeiten die Zentren der von Kentenich gegründeten Schönstatt-Bewegung, zahlreiche Schulen (u.a. in Deutschland und der Schweiz) und die Akademie für Familienpädagogik in Wien.

Zu Kentenichs berühmtesten Schülern gehört u.a. Josef Engling.

Partikularexamen

Das Partikularexamen ist eine pädagogische Technik zur schrittweisen seelischen Reifung durch kleine, zeitlich abgesetzte Zielsetzungen. Der Schüler sucht sich selbst kurzfristige Ziele zur persönlichen Reife.

Persönliches Ideal

Der Schüler, auch Klient genannt, wird angeleitet, aufgrund eigener Erfahrungen und Sehnsüchte sein Persönliches Ideal zu finden, das laut Kentenich nicht „erfunden“ werden muss, sondern bereits in der Seele angelegt ist und „entdeckt“ werden kann.

Neben der langfristigen Suche nach dem „Persönlichen Ideal“ (vgl. Viktor Frankl und die Sinnfrage in der Existenzanalyse) wird der Klient angeleitet, durch die Bearbeitung kurzfristiger Zielsetzungen zu reifen (siehe: Partikularexamen).

Dabei soll der Therapeut aber nicht zum „Erzieher“ werden, sondern den Klienten zur „Selbsterziehung“ ermutigen. Dieser wird so zum „erzogenen Erzieher“.

Geistliche Tagesordnung

Die Geistliche Tagesordnung (GTO) ist der Gebetsablauf von katholischen Geistlichen und aktiven Laien und wurde von Kentenich als wesentlicher Bestandteil zum geistlichen und pädagogischen Wachstum seinen Schülern empfohlen.

Literatur

  • M. Bleyle, Erziehung aus dem Geiste Schönstatts
  • M.E. Frömbgen, Neuer Mensch in neuer Gemeinschaft
  • A. Menningen, Die Erziehungslehre Schönstatts
  • D. Schlickmann, Die Idee von der wahren Freiheit.