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Auflage (Publikation)

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Als Auflage wird im Verlagswesen die Zahl der auf einmal produzierten Publikationen wie Bücher, Zeitschriften oder Zeitungen bezeichnet.

Als Kleinauflage bezeichnet man im Bereich des Druckens kleinere Druckaufträge. Diese sind je nach dem Druckverfahren unterschiedlich, beim Siebdruck z.B. weniger als 10 Druckbögen.

Die Höhe einer Auflage bezeichnet die Zahl der produzierten Einheiten. Sie sagt nichts über die literarische Qualität aus, oder darüber welche Wirkung die Publikation zu erzielen vermag. Beispielsweise haben Kafka oder Melville zeitlebens nie von ihren Büchern leben können, dennoch ist die Qualität und Wirkungskraft ihrer Bücher unbestritten.

Die Nummer einer Auflage wird bei jeder Neuauflage fortgezählt (siehe auch Erstauflage, Neuauflage, Buchausgabe).

Die Erstauflage gibt das erste Erscheinen eines Druckwerkes bei einem Verlag an. So können Werke von Goethe auch heute noch in einer Erstauflage bei einem bestimmten Verlag erscheinen, jedoch nicht mehr als Erstausgabe.

Die Deckungsauflage bezeichnet die Zahl der Exemplare, die zur Deckung der Kosten mindestens verkauft werden müssen. Sie beträgt bei Büchern z.B. oft zwischen 6.000 und 8.000 Exemplare.

Die durchschnittliche Auflage eines Romans beträgt z.B. bei Suhrkamp oder Verlag C. H. Beck etwa 4.000, bei wissenschaftlichen Büchern 2.000 bis 3.000 und bei Lyrik sogar nur 1.000 bis 2.000. Bei den meisten Verlagen müssen wenige auflagenstarke Erfolgsautoren die Verluste aus den Büchern erfolgloserer Autoren kompensieren.

Bei Zeitungen und Zeitschriften unterscheidet man noch zwischen der gedruckten Auflage und der verkauften Auflage. Nicht verkaufte Exemplare der gedruckten und ausgelieferten Auflage können von den Buchhandlungen oder Verkaufsstellen als Remittenden an den Verlag oder den Pressegroßhandel zurückgeschickt werden.

Die Auflagezahlen von Zeitungen und Zeitschriften ermittelt die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) e.V.. Sie ist eine neutrale Kontrolleinrichtung, die 'zur Förderung der Wahrheit und Klarheit der Werbung und damit zur Sicherung eines echten Leistungswettbewerbs vergleichbare und objektiv ermittelte Unterlagen über die Auflagezahlen bereitstellt.

Mit der Reichweite einer Publikation gibt man die Zahl der Personen an, die Leser einer Ausgabe (LpA = Leser pro Ausgabe) eines Titels oder einer Titelkombination sind. Der Bezug ist dabei auf das Erscheinungsintervall, also ein Tag bei täglichen Medien, eine Woche bei wöchentlich erscheinenden und ein Monat bei monatlich erscheinenden Medien. Diese Daten werden durch Umfragen empirisch erhoben. Die Reichweite unterscheidet sich von den verkauften Exemplaren, da ein Exemplar üblicherweise von mehreren Personen gelesen wird.

Eine Besonderheit besteht beim Print on Demand, wo jedes Exemplar einzeln, also in einer Auflage der Höhe 1 hergestellt wird.

Siehe auch: Verlag, Rezension, Buchhandel, IVW, Buchdruck, Drucktechnik