Signal Iduna Park
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Der Signal Iduna Park (bis Ende November 2005 Westfalenstadion) ist ein Fußballstadion in Dortmund. Mit 80.708 Zuschauerplätzen ist es das größte reine Fußballstadion Deutschlands. Der Signal Iduna Park ist die Spielstätte des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund und war bereits mehrfach Austragungsort internationaler Fußballturniere, zuletzt der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Das Stadion mit den markanten gelben Pylonen der Dachkonstruktion ist ein Wahrzeichen der Stadt Dortmund.
Geschichte
Das Stadion wurde zwischen 1971 und 1974 für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 mit einer Zuschauerkapazität von 54.000 Zuschauern errichtet. Es kostete lediglich 31,7 Mio. DM, da sich Rat und Verwaltung der Stadt Dortmund für den Bau eines Palettenstadions in Fertigbauweise entschieden hatten. Den Hauptanteil der Baukosten trugen der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen[1].
Eröffnet wurde das Stadion mit einem Benefizspiel zwischen Borussia Dortmund und dem alten Rivalen Schalke 04, der ohne Gage zugunsten des wirtschaftlich angeschlagenen Reviernachbarn antrat. Schalke siegte 3:0. Zur Saison 1974/75 zog Borussia Dortmund vom Stadion Rote Erde in das neue Stadion um. Das erste Bundesligaspiel, das in diesem Stadion ausgetragen wurde, fand am 2. April 1976 zwischen VfL Bochum (der während des Neubaus des Ruhrstadions im April 1976 hierher umzog) und Schalke 04 statt (1:4); erster Torschütze in einem Pflichtspiel war dabei Erwin Kremers. Die Borussia selbst spielte zu diesem Zeitpunkt noch in der 2. Bundesliga Nord.
Das Stadion blieb bis Anfang der 1990er Jahre baulich nahezu unverändert. 1992 erfolgte die Umrüstung von Steh- zu Sitzplätzen durch das Hochbauamt der Stadt Dortmund. Die auf der Nordtribüne befindlichen Stehplätze wurden zu Sitzplätzen, wodurch sich das Fassungsvermögen auf 42.800 verringerte.
Umbau und Erweiterung
Zwischen 1995 und 1999 wurde eine erste Umbauphase realisiert. Ziel war die Aufstockung und Erweiterung durch Errichtung eines Oberrangs bei allen Tribünen. Die ausführenden Architekten waren Gustav Schulze und Partner. Begonnen wurde mit West- und Osttribüne an den Längsseiten des Spielfeldes. Nach dem Ausbau der beiden Tribünen hatte das Westfalenstadion eine Kapazität von 55.000 Zuschauern. Auf der Westtribüne befindet sich seitdem die Ehrentribüne; zudem wurde dort ein VIP-Bereich eingerichtet.
In der zweiten Ausbaustufe wurden auch Nord- und Südtribüne mit einem Oberrang überbaut. Auf der Nordtribüne wurden im Oberrang Sitzplätze errichtet, während der Oberrang der Südtribüne traditionell als Stehplatz realisiert wurde. Als Stehplatztribüne fasst die Südtribüne seitdem 25.000 Zuschauer und ist damit die größte in Europa; insgesamt bot das Stadion nach diesem Ausbau 68.600 Besuchern Platz. Bei internationalen Spielen können die Stehplätze in kurzer Zeit in Sitzplätze gewandelt werden.
Zwischen den Jahren 2002 und 2003 wurde die dritte Ausbaustufe durchgeführt. Ziel war es die bislang offenen Stadionecken zu schließen und damit die Kapazität des Stadions weiter zu erhöhen. Planende Architekten waren das Architekturbüro Schröder Schulte-Ladbeck, die Tragwerksplanung übernahm die Firma Engels Ingenieure GmbH, Berger & Berger.
Nach der dritten Ausbaustufe belief sich die Kapazität des Stadions nach dem Umbau auf knapp 83.000 Zuschauer. Die Außenseite der Nordtribüne wurde verglast, im Inneren finden sich Gastronomiebereiche und das BVB-Museum. Auffälliges bauliches Merkmal sind die außen geführten, leuchtend gelben Stahlpylone, die weit über das Dach hinausragen und von vielen Punkten der Stadt sichtbar sind.
Ein letzter Umbau zur Vorbereitung des Stadions auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 fand in der Sommerpause 2005 statt. Es erfolgte die Installation eines elektronischen Zugangssystems, die Aufwertung der Plätze für Behinderte, der Umbau der VIP-Bereiche, der Kabinen und der sanitären Einrichtungen. Aufgrund der Umbaumaßnahmen der Tribünen fielen 1.500 Zuschauerplätze weg, und das Stadion bot noch Platz für 81.264 Zuschauer.
Die UEFA deklarierte den Signal Iduna Park anschließend zum Fünfsternestadion. Es ist damit eines der fünf deutschen Stadien in denen Endspiele der Champions-League, des Uefa-Cups sowie Europameisterschaftsspiele stattfinden dürfen.
Zu Erhöhung der Sicherheit bestand die Bezirksregierung Arnsberg auf einigen Freiflächen auf der Südtribüne des Signal Iduna Parks. Die Umsetzung der geforderten Maßnahmen reduzierte die Kapazität des Stadion noch einmal auf heute 80.708 Plätze.
2007 erfolgte eine weitere Baumaßnahme an der Nordostecke gelegenen Geschäftsstelle von Borussia Dortmund, dem August-Lenz-Haus. Neben einem Fanshop und einem Ticketcounter wurden mit dem Strobels eine Restauration mit Biergarten angelegt.
Umbenennung
Am 1. Dezember 2005 wurde aus dem Westfalenstadion der Signal Iduna Park. Für die Namensrechte des Stadions erlöst Borussia Dortmund bei optimalem sportlichem Erfolg geschätzte 20 Millionen Euro. Der Vertrag über die Umbenennung zwischen Borussia Dortmund und der Signal Iduna Versicherungsgruppe gilt bis zur Saison 2010/2011. Die Dortmunder Fanszene ist geteilter Meinung über diesen Schritt, da er einerseits die finanzielle Sicherung bietet, aber andererseits einen Traditionsbruch darstellt.
Die Bezirksvertretung Innenstadt-West beschloss Anfang 2006, eine Straße in Stadionnähe „Am Westfalenstadion“ zu nennen. Der Verein wertete diese Entscheidung als unsensibel gegenüber dem Sponsor, während viele BVB-Fans und Dortmunder erfreut waren, dass der traditionsreiche Name nun mit der Straße erhalten bleibe.
Mitte Dezember 2006 wurde zusätzlich der Haltepunkt der Deutsche Bahn AG "Westfalenhalle" in "Signal Iduna Park" umbenannt.
WM-Spiele im Dortmunder Stadion
Spiele zur FIFA-WM 1974
Dortmund wurde 1972 zu Spielort der WM 1974 bestimmt. Die Stadt Dortmund beschloß daraufhin den Neubau eines Stadions. Dieses wurde in Betonfertigbau errichtet und 1974 eingeweiht.
Während der Weltmeisterschaft 1974 fanden im neuerbauten Westfalenstadion die folgenden Begegnungen statt:
14.06.1974 WM 1974, 1. Hauptrunde | |||
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2:0 (2:0) |
19.06.1974 WM 1974, 1. Hauptrunde | |||
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0:0 (0:0) |
23.06.1974 WM 1974, 1. Hauptrunde | |||
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4:1 (2:0) |
03.07.1974 WM 1974, 2. Hauptrunde | |||
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2:0 (0:0) |
Spiele zur FIFA-WM 2006
Das Stadion war Spielort der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Während der WM wurde das Stadion ohne Sponsorennamen FIFA WM-Stadion Dortmund genannt.
Während der Fußballweltmeisterschaft 2006 fanden im Stadion folgende Partien statt:
Sa, 10. Juni 2006, 18 Uhr Gruppe B | |||
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0:0 |
Mi. 14. Juni 2006, 21 Uhr Gruppe A | |||
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1:0 |
Mo, 19. Juni 2006, 15 Uhr Gruppe G | |||
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0:2 |
Do, 22. Juni 2006, 21 Uhr Gruppe F | |||
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1:4 |
Di, 27. Juni 2006, 17 Uhr Achtelfinale | |||
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3:0 |
Di, 04. Juli 2006, 21 Uhr Halbfinale | |||
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0:2 n.V. |
Weitere Spiele ohne Beteiligung von Borussia Dortmund
Neben den WM-Spielen fanden folgende Spiele im Signal Iduna Park ohne Beteiligung von Borussia Dortmund statt:
Anderweitige Nutzung
Neben der reine Nutzung als Fußballarena wurde der Signal Iduna Park in der Vergangenheit auch für andere Veranstaltungen genutzt. Beispiele hierfür sind jährliche Bezirkskongresse der Zeugen Jehovas sowie Box- und Konzertveranstaltungen.
Unter der Südtribüne des Westfalenstadions befindet sich zudem ein Landesleistungszentrum für den Boxsport des Westdeutschen Amateur-Box-Verbandes, welches hauptsächlich von lokalen Dortmunder Boxvereinen zum Training genutzt wird.
Statistiken
- Zuschauerrekord: In der Saison 2003/2004 stellten die Fans von Borussia Dortmund einen Europarekord auf. 1,35 Millionen Zuschauer besuchten während der Saison das Dortmunder Stadion. Das waren durchschnittlich 76.500 Fans pro Spiel.
- "Unschlagbar in Dortmund": Bis zum Halbfinalspiel der WM 2006 gegen Italien (0:2 n.V.) war die Deutsche Fußballnationalmannschaft in Dortmund (Stadion Rote Erde und Signal Iduna Park) ungeschlagen gewesen. Nur ein Spiel gegen eine Auswahl von Wales ging unentschieden aus, den Rest gewann die deutsche Elf.
- Der Stromverbraucht pro Spiel beträgt 10.000 Kilowattstunden.
Bildergalerie
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Vorderseite rechts an der Strobelallee
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Rechte Ecke an der Strobelallee, Dachkonstruktion
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Frontseite mit altem Namenszug, schon Geschichte
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Rechte Ecke an der Strobelallee, Verglasung
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Ostseite
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Dachkonstruktion Nordwestecke
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Vorderseite Eingangsbereich
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Westseite mit neuem Namen