Diskussion:Bürgermeister
vielleicht noch wo das Konzep der "Gebietskörperschaft" reinbringen, Unterschied DT/A? -- nerd
Ich bin eher sehr unzufrieden damit, dass hier geschlechtsneutrale Schreibweisen mit Hinweis auf den Duden (in der Anleitung für Neulinge steht da nichts davon, habe jedenfalls nichts gefunden) entfernt werden. Bei aller Konformitätsbemühung: was spricht dagegen, die entsprechenden Artikel halt je nachdem entweder so oder so zu lassen? Ich habe jetzt auch nicht vor, jegliche Funktionsbeschreibung innerhalb de.wikipedia zu neutralisieren. Aber ich finde es sehr nervig, wenn existierende geschlechtsneutrale Schreibweisen einfach rausgehauen werden. Wenn das so ist, bleibe ich lieber in der englischsprachigen Fassung. -- Tillwe
- Ich kann das nachvollziehen und bin eig, deiner Meinung. -- nerd
- elian hat - nach Deinem Artikel - einen Absatz dazu am Ende von Wikipedia:Regeln für die Namensgebung geschrieben. Ich persönlich kann sowohl die Argumente pro als auch contra "Binnen I" durchaus nachvollziehen und habe beim Editieren deshalb die Schreibweise beibehalten. Selber schreibe ich meine Artikel ohne "Binnen I", weil ich finde, dass es den Lesefluss stört. Ob man das in Kauf nehmen sollte, um in den Köpfen der (mancher) Leser was zu verändern? Keine Ahnung.
Fakt ist wohl, dass wir hier auf dem "kleinsten gemeinsamen Nenner" aller Autoren schreiben. Wenn wir das "Binnen I" zur Policy machen, dann bleiben viele Schreiben weg.
Die Lösung, die Schreibweise frei zu stellen, finde ich inkonsisten und wenig attrektiv. Aber ich bin in dieser Frage durchaus von anderen Standpunkten zu Überzeugen. Sollen wir die Diskussion lieber nach Wikipedia Diskussion:Regeln für die Namensgebung verschieben? --Kurt Jansson 18:14, 15. Okt 2002 (CEST)
Nicht ganz ernstgemeint: Vielleicht kann man ja eine Benutzereinstellung definieren, die alle Worte entweder in der Dudenschreibweise oder der geschlechtsneutralen Schreibweise darstellt. z.B. im Artikel ... <<Bürgermeister|BürgermeisterIn>> wird dann je nach Einstellung als "Bürgermeister" oder "BürgermeisterIn" dargestellt. - Anders ausgedrückt: Ich halte es für unwahrscheinlich, (Denk)strukturen durch Schreibweisen aufzubrechen.
Wenn der Konsens sagt, die geschlechtsneutrale Schreibweise zu benutzen, habe ich da auch keine Probleme mit.
Allerdings sehe ich ein Problem bei Artikeltiteln, und kann mir nicht vorstellen, das die WP alle Titel geschlechtsneutral macht. Es ist halt (noch) nicht Teil des gesprochenen Deutsch.
Darum würde ich nicht geschlechtsneutral schreiben.
-- Schewek 18:43, 15. Okt 2002 (CEST)
- Etwas ernstgemeinter: es gibt die wunderbare Möglichkeit, Artikel zu redirecten. Bei Artikeln, deren Titel eine Funktionsbezeichnung ist, könnte das im Idealfall heißen, dass "Frisör" und "Frisörin" (genauso wie "Frisöse") auf "FrisörIn" umgeleitet werden, wo dann der Enzyklopädie-Eintrag steht. In Handarbeit, nicht als Automatismus. Aber selbst wenn das nicht ist, sehe ich nicht, warum nicht ein Beitrag "Bürgermeisterin" auf "Bürgermeister" redirecten soll. Übrigens habe ich in den betreffenden Beiträgen nicht den Titel "gegendert", sondern den Artikel selbst. Und die Diskussion finde ich eigentlich auch spannender als die über die Überschriften. --TillWe 22:30, 15. Okt 2002 (CEST)
- zum Thema Automatismus möchte ich die schöne Geschichte des Programmheftes zum Kirchentag 19?? erwähnen: Da war dann irgendwo die Rede von den Papphockern und den Papphockerinnen... oder waren es die PapphockerInnen? -- fristu
- Erstmal: redirects (ohne Binnen I, sondern mit der weiblichen Form) finde ich eine wunderschöne Lösung, wenn das jemand machen mag. Zweitens: ich finde diese ganze Diskussion überhaupt nicht spannend. wenn jemand sich in der Wikipedia gegen Diskriminierung engagieren will: es fehlen noch so viele Artikel (Beschneidung, Emanzipation, Frauenwahlrecht etc. pp) und wichtige Themen in Artikeln (Stellung der Frau im Islam, Frauenpriestertum in der katholischen Kirche), daß sich hier ein schier unerschöpfliches und wichtiges Betätigungsfeld bietet. Drittens würde ich als Kompromiß vorschlagen, im ersten Satz eines Artikels die männliche und weibliche Form einmal zu erwähnen und dann um der enzyklopädischen Kürze und Einfachheit willen die männliche zu benutzen. Jeder weiß doch, daß es auch weibliche Bürgermeisterinnen gibt. Bis jetzt hat sich jedenfalls noch keine Wikipediabenutzerin diskriminiert gefühlt - oder? Viertens: ich persönlich werde keine fremden Einträge dahingehend irgendwie ändern, wenn also jemand lieber anders schreibt, soll es das meinetwegen tun, ich fänds nur als generelle policy (die jeder befolgen, aber genauso auch ignorieren kann) nicht schlecht, das schauderhafte Binnen I gar nicht erst einreißen zu lassen. --elian
- Über die Zustimmung zu den Redirects (kann Wiki eigentlich Bürgermeisterin und BürgermeisterIn unterscheiden?) freue ich mich. Warum Großbuchstaben mitten in Wörtern in diesem Fall keine Verhunzung der deutschen Sprache, sondern einen sinnvollen Beitrag zur Geschlechterdemokratie darstellen, begründe ich vielleicht irgendwo anders, hier und jetzt habe ich keine Lust dazu. Ob sich eine Benutzerin oder ein Benutzer diskriminiert fühlt, ist übrigens erstmal nicht zu erkennen. Die Aussage, dass das bisher nicht vorgekommen ist, ist also zu relativieren, denke ich. Und zu viertens: von mir aus, ich werde mich eher nicht dran halten, nehme aber an, dass die Regelung dem breiteren Konsens hier entspricht. Von mir aus. Allerdings würde ich dann drum bitten, das dann auch in Artikeln zu Begriffen wie Sekretärin, Hausfrau, Krankenschwester und Prostituierte konsequent durchzuhalten (siehe imaginäres Bsp. unten):
- Die Arbeit als Prostituierte/r ist seit dem Altertum bekannt. Schon damals verdingten sich v.a. Frauen als Prostituierter. Ob diese Arbeit allerdings einen rechtmässigen Beruf darstellt, oder ob der Prostituierte eher ein Verbrecher ist, ist bis heute umstritten und hängt stark von individuellen und kulturellen Einstellungen zu Sexualität und Moral ab.
- Aber wer's so haben will ... --TillWe 01:33, 16. Okt 2002 (CEST)
- Naja, das Beispiel ist ja (bewusst?) etwas sehr unglücklich gewählt. Schließlich heißt es ja nicht ProstituiertInnen, und es ging bisher hauptsächlich um das Binnen-I. Und einen Satz wie "verdingten sich v.a. Frauen als Prostituierter" schreibt ja wohl auch keiner, oder? Wenn es speziell um Frauen geht, bietet sich die normale weibliche Form ohne Binnen-I oder sonstige sprachliche Kunstgriffe ja auch an. -- Ben-Zin 06:36, 16. Okt 2002 (CEST)
- Also, ich fühle mich nicht diskriminiert, wenn es jeder so halten kann, wie er will und wie das seiner Ideologie entspricht. Wenn es aber zur allgemeinen Politik wird, wegen der "Schönheit der deutschen Sprache" die weiblichen Formen möglichst draußen zu lassen, finde ich das eigentlich ziemlich arg. Wie man die Sache genau lösen soll (ob mit Binnen- oder anders), weiß ich nicht, aber man sollte auf jeden Fall ernsthaft versuchen, da eine Lösung zu finden. Ich persönlich fände es sehr o.k., wenn es jeder so macht wie er glaubt. Kleine Opfer kann man der Vereinheitlichung schon bringen. Sie muss ja nicht zum Selbstzweck werden.
- Und genau so wie die meisten Leute wissen, dass es auch Bürgermeisterinnen gibt, wissen noch viel mehr, dass es auch männliche Bürgermeister gibt. -- Frau Hunne