Tempel von Kordin
Die Tempel von Kordin liegen in dicht besiedeltem Gebiet östlich der Südseite des Grand Harbour, unweit der Tempel von Tarxien und des Hypogäum von Ħal-Saflieni auf Malta. Sie sind Überwiegend zerstört, bzw. nur noch als Grabungsaufzeichnungen zu rekonstruieren. Der Bereich bestand ursprünglich aus den Tempelkomplexen I, II und III, die zwischen 3.800 und 2.500 v. Chr. von der maltesischen Tempelkultur errichtet wurden.
Kordin I
Der vermutlich in die Mgarr-Phase datierende Tempel war sehr schlecht erhalten. Es besteht sowohl Unklarheit über seine (evtl. fünflappige) Form, als auch darüber ob es sich um einen Einzelbau oder die Reste eines Ensembles handelt.
Kordin II
Bei Kordin II handelt es sich um die sehr komplexen Reste von mindestens zwei Tempeln aus der Mgarr-Phase, von denen der westliche sogar siebenlappig gewesen sein könnte. Ihm fehlt allerdings durch Zerstörung der Bereich in dem die Kopfapsis gelegen haben müsste. Die Reste der übrigen Anlagen erlauben keine eindeutigen Aussagen zur Form, könnten aber zu zwei weiteren Anlagen gehören.
Kordin III
Der trotz eines Bombentreffers im Zweiten Weltkrieg am besten bewahrten Tempelkomplexes liegt weiter vom Grand Harbour entfernt in der Nähe von Tarxien. Er wurde ab der Zebbug-Phase genutzt.
Die hier zwei- und dreilappigen Steintempel gehören zu den Ältesten der Insel. Sie entstanden ab der Ä gantija-Phase. Dem älteren dreilappigen Westtempel, wurde ein in der Tempelkultur seltener zweilappiger (ohne Kopfapsis) Osttempel angefügt. In den Umbau zum Doppeltempel wurden die Ummantelung, der nahezu runde Vorplatz und dessen Exedra konzeptionell einbezogen. Ein separater, schlechter erhaltener, vermutlich älterer Tempel (Nordtempel) vervollständigt die Anlage. Der Vorplatz und die Achse des Westtempels weisen noch eine nahezu unbeschädigte Pflasterung auf, was äüßerst selten ist. Der Torbau (Eingang) ist durch niedrige Schwellensteine sowohl von der Außenanlage als auch vom Innenbereich separiert. Gleichermaßen sind die ungepflasterten, im linken Bereich noch mit Einbauten versehenen beiden Apsiden und die Kopfnische vom Mittelgang abgesondert. Neben Altären und Mauernischen bildet ein multipler Mörser mit sieben Vertiefungen in einem 2,75 Meter langen Kalksteintrog die Besonderheit dieses Platzes. Kordin III ist von Mauern umgeben und abgeschlossen. Besichtigungen sind nur in offizieller Begleitung möglich.
Literatur
- Joachim von Freeden: 'Malta und die Baukunst seiner Megalithtempel'
1993. ISBN 3-534-11012-9
- Nicholas C. Vella: 'The prehistoric Temples at Kordin III' 2004.
ISBN-10: 99932-39-87-9
Weblinks
http://www.megalithic.co.uk/article.php?sid=10417 http://www.odysseyadventures.ca/articles/malta_temples/maltemples_kordin.htm http://web.infinito.it/utenti/m/malta_mega_temples/destroy/kordiag.html