Sommerzeit
Als Sommerzeit bezeichnet man eine der Zonezeit um eine Stunde vorverlegte Uhrzeit mit dem Ziel der besseren Nutzung des Tageslichts während der Sommermonate.
In der Europäischen Union gilt in den Sommermonaten die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ). Sie wurde 1978, noch als Nachwirkung der Ölkrise 1973 beschlossen, um Energie zu sparen. Der Zeitunterschied zur MEZ beträgt +1 Stunde, zur UTC +2 Stunden. Sie trat zum ersten Mal 1980 in Kraft.
Ursprünglich galt die MESZ in Deutschland für die Zeit zwischen dem letzten Sonntag im März und dem letzten Sonntag im September. Ende 1994 wurden die unterschiedlichen Sommerzeitregelungen in der Europäischen Union vereinheitlicht. Dadurch wurde die Sommerzeit in Deutschland um einen Monat verlängert und gilt jetzt bis zum letzten Sonntag im Oktober (erstmals 1996).
Bei der Umstellung im März werden in der EU die Uhren in der Nacht zwischen Samstag und Sonntag um 1:00 Uhr UTC um eine Stunde vorgestellt (in England von 1:00 auf 2:00, in Deutschland von 2:00 auf 3:00, in Finnland von 3:00 auf 4:00). Im Oktober geht es dann umgekehrt und die Uhren werden um 1:00 Uhr UTC um eine Stunde zurückgestellt (in England von 2:00 auf 1:00, in Deutschland von 3:00 auf 2:00, in Finnland von 4:00 auf 3:00). Dabei wird in Deutschland die Stunde vor der Zeitumstellung mit 2A:?? Uhr bezeichnet, die Stunde nach der Umstellung mit 2B:?? Uhr.
Das ursprünglich verfolgte Ziel der Energieeinsparung konnte durch die Sommerzeit aber nicht erreicht werden. Trotzdem wurde sie nach Ablauf der "Probezeit" beibehalten, da ein Teil der Bevölkerung die längere Helligkeit im Sommer befürwortet.
Bereits 1916 wurde in Deutschland erstmals eine Sommerzeit eingeführt, allerdings drei Jahre später wieder abgeschafft. Zwischen 1940 und 1949 gab es dann eine zunächst kriegsbedingte Sommerzeit, 1947 wurden die Uhren im Rahmen der sog. Hochsommerzeit sogar zwei Stunden vorgestellt.
Auch in Österreich wurde 1916 die Sommerzeit eingeführt. Sie galt bis 1920. In den Kriegsjahren waren es klarerweise die selben Zeiten wie in Deutschland. Sie galt bis inklusive 1948. 1980 wurde sie zeitgleich wie in Deutschland für die Zeit von März bis September wieder eingeführt.1996 wurde sie wie in der gesamten EU bis Ende Oktober ausgedehnt.
In der Schweiz galt in den Jahren 1941 und 1942 die Sommerzeit von Anfang Mai bis Anfang Oktober. Seit 1981 gilt in der Schweiz die gleiche Sommerzeitregelung wie in ihren Nachbarstaaten: 1981-1995 Ende März bis Ende September, seit 1996 Ende März bis Ende Oktober, mit Umstellung jeweils Sonntag um 2 Uhr MEZ (1 Uhr UTC).
In den USA beginnt die Sommerzeit am ersten Sonntag im April, also eine Woche später als in der Europäischen Union. Sie endet wie in der Europäischen Union am letzten Sonntag im Oktober. In den USA werden die Uhren nicht wie in der EU gleichzeitig umgestellt, sondern im April jeweils um 2:00 Lokalzeit (zB 10:00 UTC in Kalifornien, 7:00 UTC in New York) vorgestellt, und im Oktober um 3:00 lokaler Sommerzeit zurückgestellt. Die Sommerzeit gilt nicht in allen Staaten der USA.