Benutzer:Update/Baustelle 1
Hummelsberg | |
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Höhe | 389 m ü. NN |
Lage | Rheinland-Pfalz, Deutschland |
Gebirge | Westerwald, |
Koordinaten | Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit. |
Typ | Vulkan |
Gestein | Basalt |
Alter des Gesteins | Oligozän |
Besonderheiten | Keltischer Ringwall (zerstört) |
Der Hummelsberg liegt 6 km östlich der Stadt Linz am Rhein in der Gemeinde St. Katharinen, Ortsteil Hargarten, im Landkreis Neuwied in Rheinland Pfalz. Auf dem Hummelsberg befand sich ein Ringwall, der auf die Zeit von 600 bis 400 v. Chr. datiert wird. Es die einzige bekannte und untersuchte Wehranlage ihrer Art im Landkreis Neuwied. Durch Basaltabbau hat der Berg 56 m an Höhe verloren und der Ringwall zerstört worden.
Geographie
Der Hummelsberg liegt auf einem Höhenrücken am Rand des Westerwalds zum Rheintal hin. Der Höhenrücken bildet die Wasserscheide zwischen Rhein und Wied. Der heute 389 m ü. NN hohe Hummelsberg hatte vor dem Basaltabbau eine Höhe von 445 m und war damit der höchste Berg in der Region südlich des Siebengebirges. In der Nähe des Hummelsberges stehen eine Anzahl weiterer Basaltkuppen.
Geologie und Geschichte
Die Basaltkuppen im östlichen Teil des Westerwaldes sind vor etwa 25 Millionen Jahren durch vulkanische Tätigkeiten entstanden. Sie überragen die Hochfläche des Rheinischen Schiefergebirges. Bei dem in der Region vorkommenden Basalt handelt es sich überwiegend um fünf- bis siebeneckigen, teils mehrere Meter langen Säulenbasalt.
Mit dem systematischen und manuellen Basaltabbau auf dem Hummelsberg wurde wahrscheinlich im Jahr 1865 begonnen. Hauptabnehmer waren die Niederlande, die den Basalt zur Schleusen- und Küstenbefestigung sowie zur Trockenlegung der Zuidersee verwendeten. Im Jahr 1888 wurde in Köln von holländischen und rheinischen Steinbruchbesitzern die Basalt AG gegründet, der Sitz wurde 1892 nach Linz am Rhein verlegt, zu den 16 Steinbrüchen zählte auch der Hummelsberg. Der Transport zum Rhein erfolgte anfangs mit Ochsenkarren und Pferdefuhrwerken, später über eine Seilbahn. Der Abbau am Hummelsberg wurde in den 1960er Jahren stillgelegt. Der zurückgelassene Steinbruch ist inzwischen wieder ein Stück Natur geworden, aus der tief ausgebauten Grube ist ein mit Oberflächenwasser gefüllter See entstanden. Der See ist nicht zugänglich.
Ringwall
Von der rheinischen Provinzialverwaltung in Bonn wurde im Herbst 1936 und im Frühjahr 1937 Untersuchungen an einer auf dem Berg befindlichen Wehranlage durchgeführt. Zu dieser Zeit waren bereits schätzungsweise fünf Sechstel des früherer Ringwalls durch den Basaltabbau zerstört. Sicher dürfte sein, dass der Ringwall mit einem Durchmesser von etwa 150 m den die ganze Bergspitze umzogen hat, er lag in einer Höhe von 430 m. Die Ausgräber fanden einen flachen Steinwall vor, der aus den anstehenden Hartbasalt bestand und den Versturz einer ehemaligen Mauer bildete. Von der aus mittelgroßen Steinblöcken bestehenden Vorderfront waren noch bis zu fünf Steinlagen erhalten. Verschiedene Anzeichen lassen darauf schließen, dass die Mauer von senkrecht stehenden sowie quer und längs zur Mauerflucht verlaufenden Hölzern durchzogen war, außerdem wurde Lehmmörtel zur Festigung des Mauerkörpers gefunden. Bauwerke dieser Konstruktion werden als Gallische Mauern bezeichnet. Es waren Mauerstärken von 3,5 bis 5 m, am Tor sogar 7,5 m noch festzustellen. Aus der Menge des Steinmaterials sind die Forscher zu dem Schluss gekommen, dass die Mauer eine Höhe von rund 2,5 m hatte. Ein besonderer Glücksfall war, dass in dem zum Zeitpunkt der Untersuchung noch vorhandenen Teilstücks die Toranlage des Ringwalls befand, der Tordurchgang war 3 bis 3,5 m breit.
Einzelne Funde lassen darauf schließen, dass der Ringwall nicht nur als Fluchtburg, sondern auch als Wohnplatz gedient hat. Aus Gefäßformen und Verzierungen ist zu schlissen, dass der Ringwall auf dem Hummelsberg der Hunsrück-Eifel-Kultur zuzuordnen ist und in der Zeit von 400 bis 600 v. Chr. als befestigte Höhensiedlung gedient hat.
Hier ist noch anzumerken, dass die um das Jahr 1350 gebaute Stadtmauer von Linz am Rhein aus „Steinen vom Hummelsberg“ gebaut wurde, es dürften Steine vom Ringwall sein, die heute noch an den Stadttoren von Linz zu sehen sind.
Literatur
- Landkreis Neuwied (Hrsg.): Heimat-Jahrbuch 1979 Landkreis Neuwied