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Königs Wusterhausen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Königs Wusterhausen, bis 1718 Wendisch Wusterhausen genannt, ist eine Stadt im Landkreis Dahme-Spreewald im Bundesland Brandenburg der Bundesrepublik Deutschland. Eine beliebte umgangssprachliche Abkürzung für Königs Wusterhausen in Brandenburg und Berlin ist KW (ist auch das alte KFZ-Kennzeichen), die auch an die einstige Sendeanlage erinnert (KW ist auch die Abkürzung für Kurzwelle und Kilowatt).

Geografie

Königs Wusterhausen liegt am Nottekanal und der Dahme und südöstlich von Berlin (Bundeshauptstadt). Deutlich weiter entfernt liegt die Landeshauptstadt Potsdam, westlich von Königs Wusterhausen und Berlin.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Königs Wusterhausen reicht von Wildau im Norden bis Bestensee im Süden und von Mittenwalde im Westen bis Heidesee im Osten.

Nachbargemeinden

Königs Wusterhausen grenzt im Norden an Berlin, im Nordosten an Gosen-Neu Zittau, im Osten an Heidesee, im Süden an Bestensee, im Südwesten an Mittenwalde sowioe im Westen an Wildau und Zeuthen.

Stadtgliederung

Königs Wusterhausen ist die größte Stadt im Landkreis Dahme-Spreewald. Durch die Gemeindegebietsreform 2003 fanden sieben Eingemeindungen statt, seitdem gehören die Orte Zeesen, Kablow, Diepensee, Niederlehme, Senzig, Wernsdorf und Zernsdorf zur Stadt. Damit hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt und die Fläche versechsfacht. Eine Besonderheit stellt der Stadtteil Diepensee dar. Bei ihm handelt es sich um eine 2003 fertig gestellte, neu angelegte Siedlung, in die die Bewohner der ehemaligen gleichnamigen Gemeinde umgesiedelt wurden, nachdem das alte Diepensee zu Gunsten der Erweiterung des Flughafens Berlin-Schönefeld aufgegeben worden war.

Geschichte

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  • 1320 Im Zusammenhang mit einer Belehnung am 19. September 1320 wird der Ort („hus to wosterhusen“) und die Burg erstmalig urkundlich erwähnt.
  • 1400 Ort und Burg befinden sich um 1400 im Lehnsbesitz der Adelsfamilie von Schlieben.
  • 1500 Im Jahr 1500 lässt sich erstmals der Besitz Wendisch Wusterhausens durch die Schenken von Landberg zu Teupitz nachweisen.
  • 1669 Am 14. Oktober 1669 ersteht Geheimrat Friedrich von Jena das Schloss und Dorf Wendisch Wusterhausen.
  • 1683 Anfang Juli 1683 erwirbt Kurprinz Friedrich, ab 1688 als Kurfürst Friedrich III. und als König in Preußen ab 1701 Friedrich I., den Ort und das Schloss.
  • 1698 Am 24. Dezember erhält Kurprinz Friedrich Wilhelm das Schloss einschließlich der dazugehörigen Güter von seinem Vater geschenkt.
  • 1707 Der Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm I. gründet seine Kompanie der „Langen Kerls"
  • 1713-1718 Das Schloss Wusterhausen wird zum Jagdschloss umgebaut
  • 1718 Wendisch Wusterhausen wird anlässlich der Einweihung des königlichen Jagdschlosses in Königs Wusterhausen umbenannt
  • 1862 Theodor Fontane besucht Königs Wusterhausen für seine Wanderungen durch die Mark Brandenburg
  • Seit 1901 gibt es die Brandenburgische Schule für Blinde und Sehbehinderte im Ort, gestiftet vom Hamburger Großkaufmann Hermann Schmidt.
  • 1920 Inbetriebnahme des ersten deutschen Rundfunksenders
  • 1935 Königs Wusterhausen bekommt das Stadtrecht verliehen
  • 1937 Bau und Weihe der katholischen Kirche St. Elisabeth
  • 1938 Einweihung des Autobahnringes
  • 1944 Errichtung eines KZ-Außenlagers für Juden und Polen am Güterbahnhof
  • 1972 Einsturz des Mittelturms, des markantesten Bauwerks der Sendeanlage
  • 1972 stürzte eine Iljuschin Il-62 der Interflug über der Stadt ab; dabei starben 156 Menschen.
  • 1974 Eingemeindung des Dorfes Deutsch Wusterhausen

Religionen

Christentum

In Königs Wusterhausen gibt es sowohl eine katholische als auch eine evangelische Kirchengemeinde. Die älteste Kirche im Stadtgebiet ist die Dorf- und Wehrkirche in Deutsch Wusterhausen aus dem 13. Jahrhundert. 1998 fusionierte der evangelische Kirchenkreis Königs Wusterhausen mit dem Kirchenkreis Berlin-Neukölln in der evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Die Kirchengemeinden in Königs Wusterhausen, Deutsch Wusterhausen, Zeesen, Schenkendorf (Stadt Mittenwalde), Senzig, Zernsdorf und Niederlehme bilden dort heute die Region 9. Die katholische Gemeinde gehört zum Dekanat Köpenick-Treptow im Erzbistum Berlin.

Beide Gemeinden besitzen sehr aktive Jugendgruppen, die evangelische Junge Gemeinde und die katholische Jugend proFete.

Weiterhin gibt es im Stadtgebiet 5 weitere Freikirchen. Dieses sind in der Kernstadt: Die Christusgemeinde und das "Haus des Vaters" (beide der Pfingstbewegung entsprungen), eine Menonitengemeinde im Neubaugebiet, eine freie Baptistengemeinde in Deutsch Wusterhausen und die evangelisch-freikirchliche Gemeinde Zeesen (Baptisten)

Judentum

Seit einiger Zeit gibt es wieder eine jüdische Gemeinde mit etwa 40 Mitgliedern in der Stadt.

Eingemeindungen

1974 wurde Deutsch Wusterhausen eingemeindet.

2003 wurden Zeesen, Kablow, Diepensee, Niederlehme, Senzig, Wernsdorf und Zernsdorf der Stadt angegliedert.

Einwohnerentwicklung

Durch die Eingemeindungen 2003 hat sich die Einwohnerzahl von Königs Wusterhausen verdoppelt.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Königs Wusterhausen besteht aus 33 Stadtverordneten, mit dem hauptamtlichen Bürgermeister.

(Stand: Kommunalwahl am 26. Oktober 2003)

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Der einzige noch erhaltene Sendemast auf dem Funkerberg

Von den einst umfangreichen Bauwerken auf dem Funkerberg ist heute nur noch sehr wenig erhalten, denn viele Antennenträger wurden nach dem Einsturz des Mittelturms am 15. November 1972 und aus technischen Gründen demontiert.

Heute sind nur noch ein 210 Meter hoher Mast und zwei kleine freistehende Türme vorhanden. Er ist wie die übrigen Gebäude und Anlagen auf dem Funkerberg heute ein technisches Denkmal. Bis 1999 diente dieser Mast als Träger einer Sendeantenne für Langwelle, die als Reserveantenne für die Langwellensender Zehlendorf bei Oranienburg und Donebach diente. 1994 wurde auf dem Funkerberg ein 67 Meter hoher Mobilfunkturm in Fertigbetonbauweise errichtet. Er ist heute der einzige aktive Senderstandort auf dem Funkerberg. Erste Funkversuche fanden 1908 statt. Am 22. Dezember 1920 wurde vom Funkerberg das erste Mal Musik und Sprache mit Hilfe der Funktechnik auf Welle 2400 -Langwelle- gesendet. Es ging als Weihnachtskonzert der Deutschen Reichspost in die Geschichte ein. Damit gilt Königs Wusterhausen als Wiege des deutschen Rundfunks. Die Künstler waren übrigens Angestellte der Deutschen Reichspost. Die Initiative ging von Hans Bredow, dem „Vater des Deutschen Rundfunks“ aus. Bis 1926 wurden regelmäßig jeden Sonntag die Sonntagskonzerte gesendet. Das Studio dieser Sendungen war im Anfang ein umgebauter Sanitärraum im ersten Sendehaus auf dem Funkerberg. siehe auch: Mittelturm (Königs Wusterhausen), Teltow (Landschaft)

Bauwerke

Parks

Im Neubaugebiet wurde eine öffentliche Grünanlage errichtet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

  • Bahn (Regionalbahn und S-Bahnhof Königs Wusterhausen (Linie S 46))
  • Bundesautobahn: A 10 (Berliner Ring), A 13
  • Bundesstraße: B 179, Umgehungsstraße geplant
  • Landesstraßen: 30, 40, 401
  • Kreisstraßen: 6153, 6159
  • Luftverkehr: nahe Flughafen Schönefeld (SXF)
  • Wasserwege: Hafen Königs Wusterhausen, die Dahme und der Nottekanal

Bildung

Königs Wusterhausen ist Hochschulort als Sitz der Fachhochschule für Finanzen, einer länderübergreifenden Einrichtung Brandenburgs, Berlins und Sachsen-Anhalts. Verbunden mit der Fachhochschule ist die Landesfinanzschule.

Daneben gibt es in Königs Wusterhausen zwei Grundschulen, zwei Gymnasien, zwei Oberschulen und eine Volkshochschule.

  • Friedrich-Schiller-Gymnasium,
  • Friedrich-Wilhelm-Gymnasium,
  • Dr.Hans-Bredow-Oberschule,
  • Johann-Gottfried-Herder-Oberschule,
  • Erich-Kästner-Grundschule
  • Willhelm-Busch-Grundschule

Literatur

  • Heinz Borchert/Gerhard H. Damm: Geschichten aus Königs Wusterhausen; (Heimat-Archiv); Sutton Verlag: Erfurt 2005; ISBN 3-89702-840-9.
  • Landratsamt Königs Wusterhausen (Hg.): Königs Wusterhausen. Spaziergänge in die Umgebung; ERLO Verlagsgesellschaft: Königs Wusterhausen 1993.

Siehe auch