Imre Varga (Bildhauer)
(Kurhausstraße, Bad Kissingen)
(Eisenstädter Platz, Bad Kissingen)
Imre Varga (* 1. November 1923 in Siófok, Plattensee, Ungarn) ist ein ungarischer Bildhauer, Maler, Designer und Grafiker. Er gilt als der bedeutendste lebende Künstler seines Landes.
Leben
Schon in der Schulzeit wurden Vargas Zeichnungen in kleinen Ausstellungen gezeigt. Doch zunächst studierte Varga Aeronautik an der Militärakademie in Budapest und schloss sein Studium mit Diplom ab. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Luftwaffenoffizier. Im Jahr 1945 kehrte er aus der Gefangenschaft nach Ungarn zurück. Fortan wandte sich Varga der Bildenden Kunst zu. Er studierte von 1950 bis 1956 an der Ungarischen Akademie der Bildenden Künste in Budapest bei Sándor Mikus und Pál Pátzay und machte 1956 seinen Abschluss. Anschließend machte er Studienreisen, u.a. nach Wien, Graz, Berlin, Oslo, Würzburg, Dortmund, Zagreb und Bergen (Norwegen).
Seitdem ist Varga auf allen Gebieten der Bildhauerei tätig. Er hat kleine Statuen und Münzen ebenso gefertigt wie Monumental-Kompositionen für öffentliche Plätze. Außerdem betätigte er sich als Maler, Grafiker und Designer.
Mit seiner Statue „Eisenarbeiter“ nahm er an der ersten „Ungarischen Ausstellung der Schönen Künste“ teil, seiner ersten Ausstellung überhaupt. Sein erstes stark beachtetes Werk war sein „Prometheus“ im Jahr 1965. In den 1970er Jahren löste er sich von dem in kommunistischen Ländern üblichen Monumentalismus. Inzwischen reicht seine Werkspalette von Lenin-Statuen über Holocaust-Skulpturen bis zu Statuen von Franz II. Rákóczi, Raoul Wallenberg, Sir Winston Churchill und Béla Bartók bis zu Adenauer und de Gaulle. Etwa 300 seiner Werke sind heute in neun Ländern, darunter auch in Deutschland, zu bewundern.
Die herausragende Bedeutung des Künstlers zeigt sich in der Tatsache, dass er schon zu Lebzeiten in Budapest sein eigenes Museum bekommen hat.
Ausstellungen (Auswahl)
Im Jahr 1984 stellte er auf der Biennale in Venedig aus. In Óbuda (deutsch: Alt-Ofen, heute Ortsteil von Budapest) zeigt das „Imre-Varga-Museum“, ein hübsches Alt-Ofener Haus mit Garten, in einer Dauerausstellung das Lebenswerk des Künstlers, wobei öffentlich aufgestellte Plastiken in Kopien und verkleinert zu sehen sind.
Ehrungen (Auswahl)
Im Jahr 1973 gewann er den Kossuth-Preis, 1982 erhielt er den „Herder-Preis“ der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., 1985 verlieh ihm Siófok die Ehrenbürgerwürde als erstem Ehrenbürger seiner Geburtsstadt und 2002 verlieh ihm die Bundesrepublik Deutschland das Bundesverdienstkreuz.
Literatur
- Christa Nickel: Imre Varga im Gespräch, Selbstverlag, Budapest 1995, ISBN 963-650-099-1
- Márta Harangozó: Varga Imre műhelyében, Argumentum, Budapest 2001, ISBN 963-446-184-0
Weblinks
- Biografie (ung.)
- Biografie (ung.) mit Porträt und zahlreichen Werkfotos
- Werkfotos
- „The World of Imre Varga“ mit Porträtfoto und Werksfotos
- Vorlage:PND
- Commons: Imre Varga – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Varga, Imre |
| KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Bildhauer, Maler, Grafiker und Designer |
| GEBURTSDATUM | 1. November 1923 |
| GEBURTSORT | Siófok, Plattensee, Ungarn |