Gottschalk von Hagenau
Gottschalk von Hagenau aus dem Geschlecht der Herren von Hagenau war Bischof von Freising von 994 bis 1006.
Er wird als der früheste urkundlich genannte Hagenauer angeführt, wobei die Zugehörigkeit zur Schippschaft der Hagenauer (nach Meichelbeck) gesichert ist.
996 steht Gottschalks Name im Zusammenhang mit der erstmaligen urkundlichen Erwähnung Österreichs: ...All unsere eifrigen Getreuen, gegenwärtige und auch künftige, mögen wissen, daß wir, den würdigen Bitten unseres geliebtesten Vetters Heinrich, des Herzogs der Bayern, Folge leistend, gewisse Besitzungen unseres Rechtsanspruches in der Gegend, die in der Volkssprache Ostarrîchi heißt, in der Mark und Grafschaft des Grafen Heinrich, des Sohnes des Markgrafen Liutpald (= Leopold), in dem Ort, der Niuuanhova (= Neuhofen an der Ybbs) genannt wird, das heißt eben diesen Hof und 30 in seiner unmittelbaren Umgebung liegende königliche Hufen (= ca. 1000 ha.) mit bebauten und unbebauten Ländereien, mit Wiesen, Weiden, Wäldern, Gebäuden, Gewässern, Wasserläufen, mit Jagden, Bienenweiden, Fischwässern und Mühlen, mit beweglichen und unbeweglichen Gütern, mit Wegen und unwegsamem Gebiet, mit geforderten und zu fordernden Einkünften und Erträgen und mit allem, was nach Recht und Gesetz zu diesen Hufen gehört, dem Schoße der Freisinger Kirche, der jetzt unser getreuer Gottschalk (= Gottschalk von Hagenau), der ehrwürdige Bischof vorsteht,... zu eigenem und ewigen Gebrauch überlassen und durch unsere kaiserliche Macht fest übergeben haben,....
Engere Kontakte Gottschalks sind zu dem Bayern-Herzog Heinrich, dem späteren Kaiser, bezeugt. Bischof Gottschalk nahm am ersten Italienzug Ottos III. und an dessen Kaiserkrönung in Rom teil. Am 22. und 28. Mai 996 gewährt Otto III. auf Rat und Zustimmung Gregors V. dem Bischof von Freising und dem Erzbischof von Salzburg Marktprivilegien; am 25. Mai führen sie den gemeinsamen Vorsitz auf der Krönungssynode und Otto III. unterzeichnet dabei sogar eine Papsturkunde für das Frauenstift Vilich.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Abraham von Freising | Bischof von Freising 994-1005/06 | Egilbert von Moosburg |