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Laienbuddhismus
Der Begriff Laienbuddhismus bezeichnet buddhistische Praxis und Lehre, wenn sie nicht von Mönchen oder Nonnen ausgeübt bzw. gelehrt wird. Lebensweise, Praxis sowie die Stellung von Laien und nichtordinierten Yogis in der buddhistischen Gemeinschaft (Sangha) variieren sehr, je nach Ausrichtung der einzelnen Schulen.
Begriffsgeschichte
Oft wird mit der buddhistischen Praxis eine rein mönchische Ausrichtung in Verbindung gebracht. Dies hat zum einen historische Gründe in der westlichen Auffassung von Buddhismus, da die ersten Kontakte im 17./18. Jahrhundert durch christliche Missionare zustande kamen, die selbst mönchisch organisiert waren. Deshalb wurden die buddhistischen Lehren anfangs mit einer christlichen Interpretation in westliche Länder wie beispielsweise England und Deutschland vermittelt und die buddhistische Gemeinschaft aus der Perspektive der eigenen Organisationsform gesehen [1] [2]. Zum andern liegt es daran, dass die buddhistische Lehre in ihren asiatischen Ursprungsländern hauptsächlich in Klöstern tradiert wurde, die bis in das 20. Jahrhundert – ähnlich wie im europäischen Mittelalter - aufgrund des Fehlens eines säkularen und zivilen Bildungssektors das Bildungs- und Wissensmonopol inne hatten.
Autoren wie der Soziologe Max Weber oder der britische Indologe Edward Conze kamen so zu dem Trugschluß, es handle sich beim Buddhismus um eine „elitäre Mönchsreligion“, da sie sich in erster Linie mit den Lehrreden des Buddha auseinandersetzten, die für die Ordensmitglieder bestimmt waren. Diese machen zwar den Großteil der Lehrreden aus, doch finden sich in der Suttapitaka, die oft als wichtigster Teil des Pali-Kanon (den ältesten buddhistischen Schriften) betrachtet wird, über 360 Lehrreden die für die nichtordinierten Schüler Buddhas bestimmt waren. Dazu gehört u.a. das „Buch der Hausväter“ (gahapativagga).
Die Ausdrücke „Mönch/Nonne“ und „Laie“ stammen aus unserer abendländisch-christlichen Tradition und sind deshalb an sich schon problematisch zur Beschreibung der buddhistischen Gemeinschaft, die jeden Menschen umfasst, der Buddhas Lehre folgt. So wird im aktuellen „Wahrig. Deutsches Wörterbuch“ der Laie definiert als „jemand, der von einem bestimmten (Fach) nichts versteht“. Deshalb wird an mancher Stelle auch der Begriff „Nichtordinierte“ bevorzugt. Das Wort „Laie“ wird in der buddhistischen Literatur dennoch häufig verwendet (Richard Gombrich, Edward Conze, u.a.), da der Begriff auch im christlich-religösen Kontext nicht als Gegenwort zu „Fachmann“ verwendet wird, sondern als Gegenwort zu „Geistlicher“.
Buddha selbst verwendete für die Mönche des von ihm gegründeten Ordens den aus der Pali-Sprache stammenden Ausdruck „bhikkhu“ (wörtl., „Bettler“, „Asket“) während er für Nichtordinierte zwei Bezeichnungen verwendete: „gahapati“ (Hausvater) bzw. „gahapatikā“ (Hausmutter) und „upāsaka/upāsikā“, was wörtlich ein "Dabeisitzender" ist, aber meist mit „Anhänger/Anhängerin“ übersetzt wird. Den Hausleuten standen die Wanderasketen (Pali: samana) gegenüber, die in Hauslosigkeit lebten und materiellem Besitz entsagt hatten. Die sogenannten Laienschüler oder -anhänger waren also Hausleute und andere Laien, die Zuflucht zu Buddha und seinen Lehren (Sanskrit: Dharma) genommen hatten, das konnten z.B. auch Wanderasketen anderer Schulen sein[3].
Verschiedene Strukturen auf Grund unterschiedlicher Bedingungen
Grundsätzlich wandte sich der historische Buddha Shakyamuni an alle Menschen. Auf Grund ihrer oft sehr verschiedenen sozialen, kulturellen und individuellen Bedingungen gibt es aber unterschiedliche Wege zum Ziel, der Erleuchtung. Der Buddhismus beansprucht, dass dieses Wissen um Weg und Ziel der Praxis und die Erfahrung von Befreiung und Erleuchtung unabhängig von kulturellen Rahmenbedingungen oder gesellschaftlichen Positionen vermittelt werden kann. Heute stehen buddhistische Praxiswege aus verschiedenen Epochen und Regionen in großer Vielfalt nebeneinander. Die sich je nach Schule und Tradition unterscheidenden Schwerpunkte bei Meditationen, Verhaltensregeln und theoretischen Erläuterungen bedeuten auch eine unterschiedliche Sicht auf die Nichtordinierten.
Trotz der Unterschiede in der Form, wie Buddhismus praktiziert wird, sind grundlegende Inhalte jedoch gleich, unabhängig davon, ob man als Laie oder Ordinerter praktiziert. Wichtiges Beispiel hierfür ist das sich Üben in den Tugenden der Paramitas, zu denen auch die Fünf Silas gehören.
Aspekte des Laienbuddhismus in Schulrichtungen und asiatischen Ursprungsländern
Theravada
Für die zum Theravada zählenden Schulen stehen die frühesten schriftlich überlieferten Belehrungen im Mittelpunkt. Das Studieren der Texte und die Weitergabe von Belehrungen wurde, wie in allen Schulen, die dem Hinayana zugeordnet werden, fast ausschließlich von Ordinierten ausgeführt. Sie galten als „die“ Gemeinschaft der Praktizierenden schlechthin (Sangha). Die Funktion der Laien beschränkte sich im Alltag zu großen Teilen auf die Rolle eines "Dabeisitzenden" (upāsaka), der das Mönchswesen unterstützte. Zu bestimmten Zeiten, wie z.B. den Uposatha- Feiertagen, war es für Laien üblich, nach den Anforderungen der Ordinierten zu praktizieren.
In Thailand gehört es zu den Gepflogenheiten, dass junge Männer ein bis drei Jahre als Mönche leben, um anschließend wieder in den Laienstand zurückzutreten und erst dann eine Familie zu gründen. Sowohl die Ordination, als auch die Rückkehr in den Laienstand, werden mit einem Fest begangen.
Nach der Lehrmeinung des Theravada ist der Eintritt in das Nirvana für einen Laien nicht möglich. Jedoch soll Wohltätigkeit in allen Lebensbereichen (Sanskrit:dana) gute Bedingungen schaffen, um in einem nächsten Leben eine Wiedergeburt als Mönch zu erlangen, was als Grundvoraussetzung betrachtet wird, Erleuchtung im Sinne eines Arhat zu erlangen.
Mahayana
Nach den Lehren des Mahayana, zu denen auch Vajrayana, Zen und Chan gehören, ist es auch Nichtordinierten (Laien und Yogis) möglich, Erleuchtung zu erlangen. Dies steht in enger Verbindung mit der Vorstellung des Bodhisattva-Ideals und dem des „Erleuchtungsgeistes“ (Bodhicitta). Demzufolge wird das eigene Bedürfnis, für sich selbst Erleuchtung zu erlangen, hintangestellt, um zum Besten aller Wesen zu wirken und ihnen somit zu helfen, ebenfalls aus dem Daseinskreislauf des Leidens (Samsara) herauszutreten[4]. Die bewusste Entscheidung, nicht in die Zurückgezogenheit des Klosterlebens zu ziehen, sondern stattdessen als Laie „in der Welt“ zu praktizieren, kann somit auch als ein Ausdruck aktiven Mitgefühls gesehen werden, statt als mangelnde Fähigkeit, von weltlichen Dingen loslassen zu können. Im Vimalakirti-Sutra, einem im Mahayana geschätzten Lehrtext, der von einem „Haushälter“, also Laien gegeben wurde, heißt es, man solle „das Glück der Weltabgeschiedenheit nicht für das höchste halten; sich nicht an das eigene Glück hängen, sondern an dem Glück anderer sich freuen“[5].
Die Haltung des Mahayana, dass das höchste Ziel des Buddhismus nicht nur Mönchen und Nonnen vorbehalten ist, trug in vielen Ländern zur Ausbreitung und Akzeptanz der buddhistischen Lehre mit bei, beispielsweise in China und Japan.
Laienbuddhismus in Japan und China
In Japan entwickelten sich zwischen dem 12. und 14. Jh. verstärkt buddhistische Laiengruppierungen, mitunter auf Grund politischer Hintergründe. Zwar gab es eine Großzahl an Mönchen, die ernsthaft buddhistische Praxis betrieben, doch ein Teil des Klerus orientierte sich stark an machtpolitischen Interessen und weniger an spiritueller Entwicklung, was zu Missmut auf Seiten der Laien und derjenigen Mönche führte, deren Ziel nicht weltlicher Erfolg und Reichtum waren.
Eine im sino-japanischen Raum (China, Korea, Japan, Taiwan, Vietnam, Singapur) weit verbreitete Schulrichtung mit vielen Laienanhängern ist der Amidismus. Dieser teilt sich in mehrere Unterschulen auf, deren größte die von Shinran Shōnin (* 1173; † 1263) gestiftete Jōdo-Shinshū ist (dt.:Wahre Schule des Reinen Landes). Sie wird häufig als „reine Laienbewegung“ dargestellt[6], jedoch finden in ihr selbst die Terminologien „Mönch“/„Laie“ keine Verwendung und zu Teilen gibt es in ihr durchaus einen Klerus.
Die erste große, reine Laienbewegung Japans ist die aus dem Nichiren-Buddhismus hervorgegangene Schule Soka Gakkai mit ca. 20 Millionen Mitgliedern.
Sowohl im Amidismus, als auch in den von Nichiren geprägten Schulrichtungen, spielen die altbuddhistischen Lehren eine untergeordnete Rolle, weshalb einige Religionswissenschaftler und Buddhologen teilweise von einer „Verflachung“ des Buddhismus sprechen[7].
In China wurde die Entwicklung des Buddhismus beeinflusst durch die vorherrschende Sozialethik, dass zu den ersten Pflichten des Menschen die Familienfürsorge und ihr Erhalt gehören. Dadurch kam bereits in den Anfängen des chinesischen Buddhismus im 3. Jh. den Laien eine wichtige Rolle zu. Die Anzahl der Mönche und Novizen war dementsprechend eher gering.
Laienbuddhismus in Tibet
In den tibetisch-buddhistischen Schulen der Nyingma-, Sakya- und Kagyüpa zählen seit jeher sowohl Mönche als auch Laien und Yogis zu den wichtigsten Lehrern. Anders als in der Gelugpa- Schule wird der tantrische Buddhismus nicht nur als rein geistiges Konzept betrachtet.
Der Dalai Lama als Vertreter der Gelugpa-Schule des tibetischen Buddhismus ist der Ansicht, dass die volle Ordination dem Laienstand vorzuziehen sei, da er das Freisein von Familie und Besitz als wichtigen Faktor der Unabhängigkeit betrachtet, die einem ermöglicht, seine spirituelle Praxis zu intensivieren. Der Haupzweck der Sexualität sei für ihn, Kinder zu zeugen[8]. Auch sei es tugendhafter, den Vinaya-Regeln zu folgen, in denen die Verhaltensregeln für buddhistische Mönche und Nonnen festgelegt sind und die die theoretische Basis bilden, auf der die Ordensgemeinschaft gebaut ist. Er rät jedoch wie die meisten buddhistischen Lehrer vorsorglich davon ab, Gelübde abzugeben, deren Einhaltung man nicht gewährleisten könne[9]. Auf Grund der Bevorzugung des monastischen Stils der Gelugpa betrachtet der Dalai Lama einige Aspekte und Praxiselemente anderer tibetischer Schulen kritisch[10]. Es ist davon auszugehen, dass dies zu einer stärkeren Orientierung an den Mönchstraditionen auch in den anderen Schulen des tibetischen Buddhismus führte, da ab Anfang des 16. Jahrhunderts die Linie der Dalai Lamas neben ihrer spirituellen Funktion die politische Führungsposition in Tibet innehatte.
In Schulen des Vajrayana wird gelehrt, dass jede Situation, auch außerhalb der „sitzenden Meditation“, für die eigene Entwicklung genutzt werden kann. So kann diesen Lehren zufolge im Laienbuddhismus Liebe und Partnerschaft als Möglichkeit gesehen werden, persönliche Begrenzungen zu überwinden.
Die frühesten Vorbilder für ein der Praxis und Verwirklichung der Erleuchtung gewidmetes Leben außerhalb der Gemeinschaft der Mönche und Nonnen waren und sind die Mahasiddhas. Seit Buddhas Zeiten zeigen sie die Verwirklichung aus den unterschiedlichsten Lebensbedingungen heraus. Zu ihnen gehörten Bauern und Könige genauso wie ungebundene Yogis am Rande der Gesellschaft, die oft einen unkonventionellen Lebensstil bevorzugten und zum Beispiel Jahre zurückgezogen in Höhlen verbrachten, um dort zu meditieren[11].
Beispiele bekannter „Laien“ im Buddhismus
- Saraha, der im späten 8. Jahrhundert in Indien lebte. Nachdem er das Klosterleben und sein Amt an der buddhistischen Universität Nalanda verließ, nahm er sich eine Partnerin und sagte daraufhin: „Erst jetzt bin ich ein wirklich reiner bhikkhu “, womit er gängige Wertvorstellungen in Frage stellte, da der Begriff Bhikkhu zu seiner Zeit nur noch für Mönche verwendet wurde[12].
- Marpa (*1012; †1097), der in seiner äußeren Lebensweise das Beispiel des Haushälters, des Laienbuddhisten verkörperte, der sich neben seiner Praxis - beziehungsweise sogar als Teil der Praxis - um Hof, Geschäft und Familie kümmerte.
- Machig Labdrön (*1055; †1149), tantrische Meisterin und Begründerin der Chöd-Praxis (die Praxis vom Abschneiden der falschen Ich-Vorstellungen), die selbst Mutter war und als Inkarnation von Yeshe Tsogyal galt, der Partnerin Padmasambhavas[13].
- Drukpa Künleg, tantrischer Meister des 16. Jh. aus Tibet, der mit seinen „lästerlichen Gesängen“ auf zwar provozierende, aber auch sehr humorvolle Weise den Menschen ihre Fehler aufzeigte und sie so zu tiefer Einsicht geführt haben soll, ohne dabei Rücksicht auf Titel oder Status der Person zu nehmen[14].
Laienbuddhismus im Westen
Bereits Anfang des 20 Jh. stellte sich mit dem Wunsch, buddhistische Gemeinden im Westen zu etablieren, die Frage, in welcher Form dies möglich sei. In Deutschland schlugen die ersten Bemühungen 1908 , buddhistische Klöster zu gründen, fehl. Dies lag zum einen daran, dass die finanzielle Unterstützung durch die Laienanhänger fehlte, da deren Zahl damals begrenzt war. Zum anderen galt es abzuwägen, inwieweit es sinnvoll sei, Lebensformen zu übernehmen, die im direkten Zusammenhang mit den Bedingungen in den asiatischen Ursprungsländern des Buddhismus zusammenhingen und somit an bestimmte Orte und Zeiten gebunden waren. So merkt Alois Payer hierzu an: „Außerdem konnte man nichts Falscheres tun, als asiatische Formen zu importieren, die für einen Europäer den Geist und das innere Wesen des Buddhismus eher verdecken.“ Zusätzlich bestand die Sorge durch die Übernahme bestimmter Rituale und Traditionen den Eindruck des Exotentums zu erwecken.
In den USA gab es mitunter andere Entwicklungswege. Beispielsweise wurden 1969 The Zen Mission Society und 1970 das Kloster Shasta Abbey von Jiu Kennett Roshi in Kalifornien gegründet, in denen anfangs versucht wurde, gemeinschaftlich Ordinierte neben Verheirateten als Lehrer und Praktizierende bestehen zu lassen, deren Lebensbereiche traditionell getrennt sind. Als dies durch die unterschiedlichen Lebensstile zu Reibereien führte, entschied man sich dafür, dass in den Klöstern ausschließlich Ordinierte sesshaft sind, während für Laien Seminare und „Tage der Einkehr“ gegeben werden[15].
Mit der wachsenden Zahl der Buddhisten in den Industrienationen wurde prinzipiell die Gründung von Klöstern möglich. Doch ist eines der Merkmale des Buddhismus im Westen eine zunehmende Auflösung der traditionellen Unterscheidung zwischen Laien- und Mönchstum[16][17].
Insgesamt wird der Laienbuddhismus in den Ländern Europas und in den USA bevorzugt praktiziert, da er keine Änderung des im Westen üblichen Lebensstils erfordert, um die Lehren Buddhas anwenden zu können und die materiell günstigen Lebensumstände es ermöglichen, Zeit für Studium und Praxis der buddhistischen Lehre aufzubringen, ohne sich von der Welt komplett zurückziehen zu müssen. Hinzu kommt, dass die Entscheidung, Buddhist zu werden, hier eine ganz bewusste, statt eine traditionelle Gegebenheit ist. „Denn hier im Westen gibt es eigentlich nicht den passiven buddhistischen "Laien", wie die im Berufs- und Familienleben stehenden oft genannt werden. Wer sich hier ganz bewusst für den Buddhismus entscheidet, möchte die Lehre studieren und in der Übung verwirklichen“, wie 2005 die damalige Vorsitzende der Deutschen Buddhistischen Union in einer Pressemitteilung resümierte[18]. Dies bezieht sich nicht nur auf die Schulen des Mahayana, in denen die Rolle des Laien von vornherein eine aktivere war, sondern auch auf die Schulen des Theravada[19].
Auf Kritik stößt die Entwicklung im Westen dort, wo die Meinung vertreten wird, der Buddhismus sei erst dann in einer Gesellschaft verwurzelt, wenn sich eine Ordensgemeinschaft etabliert habe und in einem reinen Laienbuddhismus ein Werteverfall gesehen wird[20].
Von anderen, wie von Peter Riedl (Gründer der Zeitschrift "Ursache & Wirkung" und ehemaliger Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft) erfolgt eine neutrale Betrachtung: „Immer werden es die praktizierenden Menschen sein, die bestimmen, welchen Weg sie gehen und welche Methoden sie annehmen“[21].
Lama Ole Nydahl und Lopön Tsechu Rinpoche wiederum, Lehrer der Karma-Kagyü-Linie des tibetischen Buddhismus, sehen in einem starken Laienbuddhismus die Chance, den Buddhismus im Westen sowohl lebendig zu halten als auch die Möglichkeit, sich von überholten, starren Strukturen zu trennen und in einer dem Westen angemessenen Weise zu vermitteln, ohne dabei jedoch den traditionellen Weg der Ordination prinzipiell als „falschen Weg“ zu werten[22].
Generell zielt der Laienbuddhismus im Westen auf die Entwicklung von Achtsamkeit, Klarheit und Selbstständigkeit in der heutigen Welt. Inhaltlich steht er auf drei Säulen: dem Studium der Lehren Buddhas, Meditation und dem Umsetzen des Dharma im Alltag.
Siehe auch
Referenzen und Fußnoten
- ↑ G.W.Leibniz: Das Neueste von China, Novissima Sinica. Hrsg. H.G.Nesselrath
- ↑ H.Reinbothe, Köln, 1979, S.9/Arthur Schopenhauer: „Über den Willen in der Natur“, Zürich, 1977, S. 205
- ↑ Fritz Schäfer: Der Buddha sprach nicht nur für Mönche und Nonnen. Die ganze Lehre erstmals nach seinen Reden für Nichtasketen, Werner Kristkeitz Verlag, Heidelberg- Leimen (2002), ISBN 3 021508 800
- ↑ Hierzu sei angemerkt, dass es sich hierbei nicht um eine Abwertung des Theravada-Buddhismus handelt, sondern um nachweislich existierende unterschiedliche Sichtweisen im Buddhismus selbst. Siehe hierzu auch den Artikel Arhat: Nach oft vertretener Lehrmeinung von Theravada-Schulen sei die Art der Hilfe, wie sie im Mahayana als Ideal gesehen wird, nicht möglich
- ↑ Vimalakirti-Nirdesha, Jakob Fischer, Yokota Takezo, Kawase Kozyun: Vimalakirti-Sutra, Angkor- Verlag, Neuaufl. (März 2005), ISBN 3936018316
- ↑ u.a.:Frank Reiner Scheck; Manfred Görgens: Buddhismus, DuMont- Verlag, Köln, 4. Auflage (2004), S. 141f., ISBN 3832126010
- ↑ Unter Anderem: Helwig Schmidt-Glintzer:Der Buddhismus;Heinz Bechert,Richard Gombrich (Hrsg.):Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart Werden im Detail aufgeführt unter „Weitere Quellen“, da sie als Quellmaterial für mehrere Passagen des Artikels dienen
- ↑ Dalai Lama: Das kleine Buch vom rechten Leben, HERDER spektrum, Freiburg im Breisgau 1998, ISBN 9783451049491
- ↑ XIV. Dalai Lama: Der Tibetische Buddhismus und der Westen, Bastei- Lübbe, Köln Sept.2005, ISBN 3404664019
- ↑ Thomas Laird, XIV. Dalai Lama: Tibet. Die Geschichte meines Landes, Scherz- Verlag, Frankfurt am Main Okt 2006, ISBN 3502150001
- ↑ Keith Dowman: Die Meister des Mahamudra, Diederichs- Verlag, München (1991), ISBN 3-424-01076-6
- ↑ Keith Dowman: DER HEILIGE NARR; Das liederliche Leben und die lästerlichen Gesänge des tantrischen Meisters Drukpa Künleg, S. 9, O.W. Barth- Verlag, Frankfurt am Main (1980), ISBN 3502611599
- ↑ * Tsültrim Allione: Tibets Weise Frauen, Theseus 2001, ISBN 3-89620-162-X
- ↑ ebenfalls: Keith Dowman,DER HEILIGE NARR
- ↑ Vortrag von Alois Payer(Dozent für Indologie und Vergleichende Religionswissenschaften an der Eberhard Karls Universität Tübingen) „Buddhismus im Westen:Beispiele aus Deutschland und den USA“
- ↑ "For all the diversity of Buddhist practices in the West, general trends in the recent transformations of Buddhist practice ... can be identified. These include an erosion of the distinction between professional and lay Buddhists; a decentralization of doctrinal authority; a diminished role for Buddhist monastics; an increasing spirit of egalitarianism; greater leadership roles for women; greater social activism; and, in many cases, an increasing emphasis on the psychological, as opposed to the purely religious, nature of practice." Wallace, Alan (2002). "The Spectrum of Buddhist Practice in the West" in Charles Prebish & Martin Baumann (eds.), Westward Dharma: Buddhism Beyond Asia. Berkeley:University of California Press. ISBN 0-520-22625-9, S. 35
- ↑ Sangharakshita (Gründer des Western Buddhist Order und der Friends of the Western Buddhist Order): Buddhismus im Westen; Die Integration des Buddhismus in die Westliche Gesellschaft, DO- Publikationen, ISBN 3-929447-01-0
- ↑ Pressemitteilung der DBU 2005
- ↑ Förderverein des Theravada/Berlin: "Der Theravada- Buddhismus im Westen. Bestandsaufnahme und Perspektiven."
- ↑ Sicht eines Bhikkhu (buddh. Mönches) über die Notwendigkeit der Enthaltsamkeit
- ↑ U&W- Artikel, Univ.Prof.Dr. Peter Riedel: "Gibt es einen westlichen Buddhismus?"
- ↑ Buddhismus Heute, Nr. 24 (1997) Ein natürlicher und wichtiger Weg, Lopön Tsechu Rinpoche über den Laienbuddhismus
Weitere Quellen und Literaturhinweise
- Helwig Schmidt-Glintzer, Der Buddhismus, C.H:Beck-Verlag, ISBN 3-406-50867-7
- Heinz Bechert,Richard Gombrich (Hrsg.), Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart., C.H.Beck (Mrz 2000), ISBN 3406421385