Zum Inhalt springen

Fernando Alonso

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Juli 2007 um 18:09 Uhr durch 84.162.98.180 (Diskussion) (Grand-Prix-Siege). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Fernando Alonso
Fernando Alonso (Großer Preis der USA 2004)
Nation:
Formel-1-Weltmeisterschaft
Startnummer: 14
Erster Start: Großer Preis  2001
Konstrukteure
2001 Minardi · 2003-2006 Renault · seit 2007 McLaren
Statistik
WM-Bilanz: keine WM-Platzierung
Starts Siege Poles SR
17 16
WM-Punkte: 439
Podestplätze: 42
Führungsrunden: 1083 über 5126 km
Stand: 08. Juli 2007

Fernando Alonso Díaz (* 29. Juli 1981 in Oviedo, Spanien) ist ein spanischer Formel-1-Rennfahrer.

Alonso fuhr bis 2006 in der Formel 1 für das Renault F1-Team, mit dem er in den letzten beiden Jahren die Fahrer-Weltmeisterschaft errang und auch jeweils großen Anteil am Sieg der Konstrukteurs-WM 2005 und 2006 für sein Team hatte. In die bisherige Geschichte der Formel 1 geht er bereits jetzt als jüngster Weltmeister (mit 24 Jahren), jüngster Doppelweltmeister und erster spanischer Weltmeister ein. Seit dem Jahr 2007 fährt Alonso mit der Startnummer 1 für McLaren-Mercedes.

Alonso ist mit Raquel del Rosario, der Sängerin der spanischen Band El Sueño de Morfeo liiert. Heiratsgerüchte wurden von beiden dementiert.

Karriere

Erste Schritte

Schon als Dreijähriger saß Fernando Alonso erstmals in einem Kart. Mit nur acht Jahren begann er diverse regionale Meisterschaften in dieser Rennsportkategorie zu gewinnen, und 1993 sowie 1994 folgten die ersten spanischen Kartmeistertitel in der Juniorenkategorie. Das berechtigte ihn zur Teilnahme an der Kart-WM, die er als Dritter, unmittelbar vor seinem späteren Formel-1-Rivalen Kimi Räikkönen, beendete. 1996 folgte der erste Kart-Juniorenweltmeistertitel.

1999 verließ Fernando Alonso, nach zahlreichen nationalen und internationalen Erfolgen, den Kartsport und wechselte unter dem Management von Adrian Campos in die Rennserie Euro Open Movistar by Nissan (dem Vorgänger der aktuellen World Series by Renault). In seiner ersten Saison konnte der damals knapp 18-jährige Spanier nach 9 Polepositions, 8 schnellsten Rennrunden sowie 6 Siegen die Meisterschaft für sich entscheiden, was ihn auch zu Formel-1-Testfahrten für das Minardi-Team berechtigte.

2000 wechselte Alonso in die Formel 3000, zum Rennstall Astromega. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und zahlreichen Ausfällen überzeugte er als jüngster Fahrer der Kategorie die Formel-1-Scouts mit einem starken Saisonfinish. Für Aufsehen sorgte besonders sein überlegener Sieg im als Fahrerstrecke bekannten Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps. Obwohl er die Saison an vierter Stelle beendete, unterschrieb er im Anschluss einen Vorvertrag bei Renault F1. Flavio Briatore übernahm das Management des jungen Piloten.

Formel 1

2001: Minardi

Alonso begann seine Formel-1-Karriere 2001 bei Minardi, dem zu jenem Zeitpunkt schwächsten Rennstall. Jedoch konnte er mit Achtungserfolgen auf sich aufmerksam machen, manche Kritiker bestätigten ihm ein großes Talent.

2002-2003: Renault

So entschloss sich im darauf folgenden Jahr der Chef des Formel 1-Teams von Renault, Flavio Briatore, dazu, seinen Schützling als Testfahrer für das französische Werksteam zu verpflichten.

Fernando Alonso beim US Grand Prix 2005

2003 bestätigte ihn Briatore, der schon Michael Schumacher zum Weltmeister gemacht hatte, dann offiziell als Fahrer für Renault. An der Seite von Jarno Trulli fuhr er in diesem Jahr seine erste komplette Saison. Eine kleine Sensation schaffte er bereits in diesem ersten Jahr, als er mit einem Sieg in Ungarn als bis heute jüngster Fahrer einen Grand Prix gewinnen konnte. Damit brach er den langjährigen Rekord von Bruce McLaren aus dem Jahre 1959. Eine große Symbolkraft in diesem Rennen hatte außerdem die Überrundung des amtierenden Weltmeisters Michael Schumacher. Der Erfolg in diesem Rennen sollte keine Eintagsfliege sein. Alonso untermauerte sein fahrerisches Können mit einem zweiten Platz, zwei dritten Plätzen sowie zwei Pole Positions. Er beendete die Saison als 6. der Fahrer-Weltmeisterschaft mit 55 Punkten, 22 Punkte mehr als sein erfahrener Teamkollege Jarno Trulli aufweisen konnte.

2004: Renault

In der Saison 2004 zeigte Alonso kontinuierlich gute Leistungen. Er belegte den zweiten Platz im Grand Prix von Frankreich sowie drei weitere dritte Plätze. Am Ende standen 59 Punkte zu Buche. Damit wurde er WM-Vierter. Teamkollege Jarno Trulli war jedoch bis zu seinem Rauswurf bei Renault (zu Toyota) etwas stärker in dieser Saison.

2005: Renault

2005 startet Alonso an der Seite von Giancarlo Fisichella in die neue Saison. Fisichella siegte im ersten Rennen in Australien. Dabei zeigten die beiden Renault-Fahrer bereits in beeindruckender Manier, wozu das neue Modell in diesem Jahr in der Lage sein würde. In den darauf folgenden drei Rennen in Malaysia, Bahrain und San Marino siegt Fernando Alonso und hatte zu diesem Zeitpunkt schon einen komfortablen Vorsprung in der Fahrerwertung der WM.

In der Mitte der Saison stellte sich heraus, dass sein einziger ernstzunehmender Gegner in dieser Saison Kimi Räikkönen im allmählich stärker werdenden McLaren-Mercedes sein würde. Alonso besann sich nun darauf, kontinuierlich zu punkten. Er machte praktisch keine Fahrfehler und auch das Auto hielt sich beachtlich ohne Defekte. Auch wenn Kimi Räikkönen nun einige Rennen für sich entscheiden konnte, war Alonsos Titel zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, da Räikkönen trotz seiner Siege wegen einiger technischer Defekte in den Rennen kaum Punkte gut machen konnte.

Am 25. September 2005 sichert sich Alonso in Brasilien noch vor Saisonende seinen 1. WM-Titel, mit 133 Punkten und 7 Siegen und ist, mit 24 Jahren, der bis heute jüngste Formel 1-Weltmeister. Er löste damit Emerson Fittipaldi nach 33 Jahren, seit 1972, als bisher jüngsten Weltmeister der Formel 1 ab. Alonso ist auch der erste spanische Weltmeister der Formel 1-Geschichte, eine Tatsache, die das Interesse seiner spanischen Landsleute an der Formel 1 enorm steigerte. Alonso brach nach 5 aufeinander folgenden WM-Titeln von Michael Schumacher die Dominanz von Ferrari.

2006: Renault

2006 war seine letzte Saison für das Renault-Team. Schon zu Saisonbeginn wurde sein Wechsel zu McLaren-Mercedes für die kommende Saison 2007 bekanntgegeben. Alonso gewann das erste Rennen der Saison in Bahrain vor Michael Schumacher und Kimi Räikkönen, im zweiten Rennen, dem GP von Malaysia, wurde er zweiter hinter seinem Teamkollegen Giancarlo Fisichella. Das dritte Rennen in Australien konnte er dann wieder gewinnen. Den Großen Preis von San Marino beendete er genau wie den Großen Preis von Europa auf dem zweiten Platz hinter Michael Schumacher. Die nächsten vier Rennen (Spanien, Monte Carlo, Großbritannien, Kanada) konnte er wieder für sich entscheiden.

Alonso fuhr anschließend mit dem größten Vorsprung der Saison 2006 (25 Punkte) zum Großen Preis der USA in Indianapolis. Fast erscheint die Saison zu diesem Zeitpunkt schon zu seinen Gunsten entschieden. In den USA begann aber die große Aufholjagd seines Konkurrenten Michael Schumacher. Stark geschwächt durch die extrem konservative Reifenwahl seines Lieferanten Michelin (Folge des Skandalrennens im Vorjahr, bei dem die Michelin-Teams wegen Reifenproblemen nicht an den Start gingen), kam Alonso nicht über Rang fünf hinaus. Michael Schumacher gewann dieses und die beiden folgenden Rennen in Frankreich und Deutschland. Er verfügte zu diesem Zeitpunkt über das klar stärkere Gesamtpaket. Renault zeigte hingegen deutliche Schwächen, nachdem die FIA mitten in der Saison ein Dämpfersystem verbot, welches die gute Straßenlage des Renault entscheidend geprägt hatte. Es kam zu ersten Manipulationsvorwürfen gegen die FIA, weil dieses System bisher von den Rennkommisaren als völlig legal eingestuft worden war. Reichte es in Frankreich für Alonso noch für Rang zwei, war in Deutschland nur der fünfte Platz für ihn drin. Der Vorsprung schmolz von 25 auf 11 Punkte zusammen und Renault schien den Anschluss zu verlieren.

Es folgte das chaotische Regenrennen auf dem Hungaroring. Alonso startete nach einer Strafe nur von Rang 14, Schumacher - der sich ebenfalls eine Strafe einhandelte - von Rang 11. Im Nassen waren diesmal jedoch die Michelin-Reifen überlegen, die Vorteile des Ferrari kamen nicht zum Tragen. Alonso konnte dies zunächst nutzen und kämpfte sich innerhalb weniger Runden mit großem Können und Einsatz an die Spitze des Feldes.

Ein Fehler der Boxencrew brachte ihn jedoch um den verdienten Sieg: Er verlor das rechte Hinterrad und schied unverschuldet aus. Doch auch Rivale Michael Schumacher konnte dieses Missgeschick nicht nutzen: Er riskierte zu viel und verursachte kurz vor Rennende eine Kollision mit Nick Heidfeld. Zwar konnte er den Grand Prix nicht zu Ende fahren, kam jedoch trotzdem auf Grund der hohen Ausfallquote und der zurückgelegten Renndistanz als Achter noch in die Wertung und holte einen Punkt. Der große Preis von Ungarn schrieb als eines der spannendsten Rennen der letzten Jahre Formel-1-Geschichte.

Das Rennen in der Türkei beendete Alonso dank einer besseren Boxenstrategie vor Schumacher als Zweiter. Es folgte der Grand Prix im königlichen Park von Monza in Italien. Noch vor dem Start kam es zum Skandal: Ferrari legte Beschwerde gegen Alonso wegen angeblicher Behinderung Felipe Massas ein. Obwohl die Bilder der Inboard-Kamera Alonsos dies klar widerlegen konnten, wurde er beim Ferrari-Heimspiel auf Platz 10 strafversetzt - laut einhelliger Meinung der Experten ein klares Fehlurteil. In der Folge erhob Renault-Teamchef Flavio Briatore erneut schwere Manipulationsvorwürfe. Im Rennen selbst blieb Alonso glücklos: Zwar konnte er Boden gut machen und Platz um Platz gewinnen, jedoch ereilte seinen sonst zuverlässigen Renault ein Motorschaden. Schumacher konnte gewinnen und kam in der WM-Wertung bis auf zwei Punkte heran.

Das Wetter beim folgenden Großen Preis von China schien Alonso in die Karten zu spielen: es regnete. Dann jedoch ereilte ihn in Führung liegend ein Reifenproblem, während das Abtrocknen der Strecke Schumacher Vorteile brachte. Am Ende reichte es nur zum zweiten Platz hinter dem Ferrari-Piloten, was Gleichstand nach Punkten in der WM-Wertung bedeutete. Jedoch hatte Schumacher einen Sieg mehr auf dem Konto und fuhr deshalb als WM-Führender zum vorletzten Rennen in Japan.

Alonso in Interlagos 2006 auf dem Weg zum zweiten Titel
Alonsos Helm aus dem Jahr 2006 als Graphic

Beim GP von Japan sah dann alles zunächst nach einem klaren Sieg für Schumacher aus. Ferrari dominierte dank eines Reifenvorteils das Training und bis sich Alonso dahinter auf Rang zwei vorgearbeitet hatte, war Schumacher bereits uneinholbar in Führung. Die unerwartete Wendung folgte jedoch in der 37. Runde, als Schumachers Ferrari zum ersten Mal seit Jahren ein Motorschaden ereilte. Alonso konnte das Rennen gewinnen und statt eines Rückstandes nahm er einen 10-Punkte-Vorsprung mit zum Saison-Finale beim GP von Brasilien.

Schumacher blieb nur noch eine theoretische Chance: er müsste gewinnen, während Alonso keine Punkte holen dürfte. In diesem Falle wäre Schumacher bei gleicher Punktzahl bei 8:7 Siegen Weltmeister. Zwar war Ferrari überlegen und fuhr bereits im freien Training bessere Zeiten als die Konkurrenz, jedoch landete Schumacher nach Benzindruckproblemen im Abschlusstraining nur auf Startplatz 10. Als er sich dann noch bereits früh im Rennen einen Reifenschaden einhandelte und bis auf den letzten Platz zurückfiel, konnte Alonso das restliche Rennen im Schongang auf dem zweiten Platz zu Ende fahren und seinen Titel erfolgreich verteidigen.

Alonso wird von Experten als würdiger Champion und Nachfolger Schumachers gefeiert. Obwohl sich die Dominanz während der Saison von Renault und Michelin zu Gunsten von Ferrari und Bridgestone verschoben hatte und ihm durch das Verbot des Dämpfersystems und die umstrittene Strafe in Monza der Weg zur Titelverteidigung erschwert wurde, vergab er keine Punkte durch Fehler im Rennen. Wie bei seinem ersten Titelgewinn war auch diesmal wieder seine Konstanz und der technische Vorsprung zum Saisonbeginn ein entscheidender Faktor des Erfolges.

2007: McLaren

Alonso beim ersten Sieg für McLaren, GP Malaysia 2007

Am 19. Dezember 2005 gab Alonso seinen Wechsel zu McLaren zur Saison 2007 bekannt. Trotz seines Vertrages bei Renault bis zum 31. Dezember 2006 bekam er von Renault-Teamchef Flavio Briatore die Freigabe für erste Testfahren mit McLaren im Dezember. Er absolvierte seine ersten 95 Runden in einem McLaren-Mercedes am 15. Dezember 2006 in Jerez. Alonsos Teamkollege bei McLaren für die Saison 2007, für die er 39 Million Dollar erhalten soll, wurde der junge Brite Lewis Hamilton. Die erste Testfahrt im 2007er McLaren-Mercedes fuhr Alsonso am 15. Januar 2007 in Valencia.

Am 8. April fuhr er in Malaysia bei seinem zweiten Rennen für McLaren-Mercedes den ersten Sieg für sein neues Team ein, dem er am 27. Mai einen weiteren auf dem als Fahrerstrecke bekannten Circuit de Monaco folgen ließ. Allerdings wurde McLaren nach dem Rennen in Monte Carlo verdächtigt, Alonsos Teamkollegen Hamilton bewusst eingebremst zu haben, um den Sieg des Spaniers nicht zu gefährden. Die FIA leitete darauf eine Untersuchung wegen des Verdachts der Stallorder ein, kam aber zur Ansicht, dass alle Vorgänge legitim waren und es deshalb keinen Grund für eine Bestrafung gab.

Grand-Prix-Siege

Commons: Fernando Alonso – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Fernando Alonso – in den Nachrichten


Vorlage:Übersicht aktuelle Formel-1-Teams