Uringlas

Das Uringlas, auch Matula (lat. „Topf“) oder Urinal (lat. urina „Harn“) ist ein historisches Probengefäß für Urinproben für die Harnschau.
Das Uringlas ist ein rundkolben- bis birnenförmiges Glasgefäß mit trichterförmiger Öffnung Behältnis, ähnlich einem bauchigen Kutscherglas. Manche Exemplare hatten einen flachen Boden und ließen sich hinstellen, die meisten hatten einen gewölbten Boden und bedurften eines Stützbehälters (meist ein Korb oder Holzgestell) zur Vermeidung des Umkippens.
Der darin gesammelte Morgenurin wurde in diesem Gefäß zum Harn(be)schauer gebracht - einem Arzt und Vorläufer des Urologen, der die Probe entsprechend der Säftelehre Galens auf Dichte, Farbe, Geruch, Geschmack und Sediment (lat. contenta „Inhaltsstoffe“) überprüfte und den Befund, der mit anderen medizinischen Daten des Patienten im Zusammenhang gewertet wurde, in die Urinkarte eintrug.
Die Matula als Symbol für eine seinerzeit als universell (für fast alle Krankheiten) und unfehlbar betrachtete Diagnosemethode findet sich auch heute noch in den Zeichen verschiedener urologischer Gesellschaften, z. B. der Deutschen Gesellschaft für Urologie[1], des Berufsverbandes der deutschen Urologen und der Amerikanischen Gesellschaft für Urologie[2].
Einzelnachweise
- ↑ [http://www.dgu.de Deutsche Gesellschaft für Urologie
- ↑ American Urological Association, AUA