Lithografie
Die Lithographie (aus dem griechischen Lith = Stein und graphie = beschreiben, bezeichnen), wörtlich: Steinzeichnung, ist ein Druckverfahren.
Mit der Lithographie ist der Steindruck gemeint. Dazu wird das zu Druckende (z. B. eine Zeichnung) entweder freihand oder mit Hilfe eines Spezialpapiers, auf dem sich die Zeichnung befindet, auf den Stein aufgetragen. Diese Technik wird auch Papierlithographie oder Autographie genannt.
Damit nun die Zeichnung auf dem Stein fixiert wird und nachher auch nur diese gedruckt wird, muss der Stein folgendermaßen behandelt werden:
Die Zeichnung wird mit einer fetthaltigen Substanz auf den Stein aufgebracht (z. B. Lithokreide oder -tusche), oder alternativ über das erwähnte Spezialpapier. Danach wird der Stein mit Talg überzogen und eine Flüssigkeit aufgetragen, die ätzende Wirkung besitzt. Anschließend wird der Stein gewaschen und getrocknet. Nun wird der Stein mit einer gummiartigen Masse überzogen, so dass dieser einen filmartigen Überzug erhält, der von der fetthaltigen Zeichnung abgestossen wird, am direkten Stein aber haften bleibt.
Nach einer weiteren Behandlung mit Terpentin bleibt auf dem Stein die Zeichnung als Fettgrund zurück, auf die die ebenfalls fetthaltige Druckerfarbe aufgetragen wird. Die Zeichnung stösst das Wasser ab (ist hydrophob) und bindet die Farbe (ist lipophil), während der Stein das Wasser aufsaugt, dafür aber keine Farbe annimmt.
Nach der Benutzung kann der Stein, in der Regel ein feinkörniger Kalkstein, durch Abschleifen wiederverwendet werden. Zur Lithographie wird meist der Kalkstein aus der Gegen von Solnhofen in Bayern benutzt.
Die Technik der Lithographie wurde 1798 von Alois Senefelder erfunden und ist der Vorläufer des heutigen Offsetdrucks, einem Flachdruck-Verfahren.
Unterarten: Pinsel-Lithographie, Feder-Lithographie, Kreide-Lithographie.
Vor allem Künstler haben sich schnell für die Lithographie begeistert. Toulouse-Lautrec