Münster
Wappen | Karte |
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Datei:Muenster-wappen.jpg | Deutschlandkarte, Position von Münster (Westfalen) hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Münster |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 302,83 km² |
Einwohner: | 267.197 (31.12.2001) |
Bevölkerungsdichte: | 882 Einwohner/km² |
Höhe: | 56 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 48143-48167 (bis 1993: W-4400) |
Vorwahlen: | 0251, 02501 (Hiltrup) |
Geografische Lage: | 51° 58' n. Br.
7° 38' ö. L. |
KFZ-Kennzeichen: | MS |
Amtliche Gemeindekennzahl: | 05 5 15 000 |
Gliederung des Stadtgebiets: | xx Stadtteile/Stadtbezirke |
Website: | www.stadt-muenster.de |
E-Mail-Adresse: | stadtverwaltung@stadt-muenster.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Dr. TILLMANN, Berthold (CDU) |
Regierende Partei: | CDU |
Münster ist eine kreisfreie Stadt im gleichnamigen Regierungsbezirk in Nordrhein-Westfalen. Die Stadt mit derzeit 265.609 Einwohnern, davon ca. 75.000 Studierende, liegt etwa in der Mitte zwischen Dortmund und Osnabrück im Zentrum des Münsterlandes. Sie ist Sitz der Westfälischen Wilhelms-Universität – mit über 40.000 Studierenden drittgrößte Universität Deutschlands und größter Arbeitgeber der Stadt - und eines katholischen Bischofs, dessen Bischofskirche, der Dom, besonders sehenswert ist.
Münster ist keine eigentliche Industriestadt, sondern Verwaltungs- und Kaufmannsstadt sowie Zentrum des ländlichen Umlandes, das auch Teile des westlichen Niedersachsens umfasst. Die traditionelle Funktion als Verwaltungshauptstadt des Landesteiles Westfalen in der Nachfolge der Hauptstadt der gleichnamigen ehemaligen preußischen Provinz tritt allerdings infolge der bereits zahlreichen von Münster weg verlagerten Behörden und der zur Zeit laufenden weiteren Straffung der Verwaltungsorganisation (unter anderem die geplante Verlegung der Bezirksregierung nach Bielefeld) immer weiter zurück.
Stadtteile
- Coerde
- Kinderhaus
- Sprakel
- Handorf
- Gelmer
- Wolbeck
- Gremmendorf
- Angelmodde
- Hiltrup
- Amelsbüren
- Berg Fidel
- Mecklenbeck
- Albachten
- Gievenbeck
- Roxel
- Nienberge
- Häger
Als vorläufig letzter wurde der Stadtteil Wolbeck am 1. Januar 1975 eingemeindet. Wolbeck war viele Jahrhunderte fürstbischöflicher Sitz und hat heute ca. 9000 Einwohner (Stand 2003).
Geschichte
An der Stelle eines sächsischen Handelsplatzes und Heiligtums wurde unter Karl d. Gr. ein Bischofssitz mit Konvent der Geistlichkeit (=Monasterium) errichtet. Um die Domburg entwickelte sich aus einer Marktsiedlung die Stadt Münster.
Im Hochmittelalter gehörte das Bistum Münster zu den größeren Territorien des Reiches. Es teilte sich in das Oberstift, das etwa dem heutigen Münsterland entsprach, und das Niederstift, das dem heutigen Oldenburger Münsterland sowie dem heutigen Landkreis Emsland entsprach. Dabei war das Gebiet des weltlichen Bistums bis 1666 größer als das des geistlichen, da das Niederstift kirchlich zum Bistum Osnabrück gehörte.
Die Bürgerschaft der Stadt Münster versuchte in mehreren Anläufen, sich von der bischöflichen Oberhoheit zu emanzipieren und reichsstädtischen Status zu erlangen. Anfang der 1530er Jahre ging der Rat zum lutherischen Bekenntnis über.
Mitte der 1530er Jahre folgte die dramatische Episode der Wiedertäuferherrschaft. Aus den Niederlanden waren Gruppen zugewandert, die die Erwachsenentaufe propagierten und die Errichtung des "Neuen Jerusalem" der Endzeit anstrebten. Nachdem sie die Macht übernommen hatten, begannen Truppen des Bischofs die Stadt zu belagern und auszuhungern. Trotz der starken Stadtbefestigung (Münster galt als uneinnehmbar) wurde die ausgehungerte und in chaotische Zustände geratene Stadt schließlich eingenommen. Die Führer der Wiedertäufer wurden gefoltert und hingerichtet. Um ein Zeichen zu setzen, wurden ihre Leichen in drei Käfigen an der Lamberti-Kirche aufgehängt. Die Originalkäfige sind dort heute noch zu sehen.
Münster spielte eine wichtige Rolle im 30jährigen Krieg. Hier wurde der Westfälische Friede unterschrieben, der in Münster und Osnabrück ausgehandelt wurde und die längste Kriegsperiode in Europa beendete. In Osnabrück tagten die Gesandten der evangelischen Kriegsparteien, während in Münster die katholischen Gesandten untergebracht waren. Das heutige Rathaus beherbergt den damaligen Friedenssaal, in dem eigens eine Tür verbreitert wurde, damit beide Kriegsparteien gleichzeitig den Raum betreten konnten.
1773 wurde in fürstbischöflicher Verantwortung eine Landesuniversität geschaffen, aus der sich die Westfälische Wilhelms-Universität entwickelte.
Nach den napoleonischen Kriegen wurde Münster Hauptstadt der neu geschaffenen preußischen Provinz Westfalen.
Zwar wurde die Altstadt Münsters im 2.Weltkrieg zu 90 % zerstört. Bemerkenswert ist jedoch, dass die meisten der berühmten Giebelhäuser des Prinzipalmarkts, wenn auch teilweise vereinfacht, wieder aufgebaut wurden. Das historische Gesamtbild der Stadt blieb so erkennbar.
Kultur
Neben vielen historischen Gebäuden wird die Kultur der Stadt nicht zuletzt durch seine zahlreichen Studenten geprägt, die eine lässige Atmosphäre entstehen lassen. Kafés, Klubs, Museen und Theater gibt es in der Stadt – verglichen mit seiner Größe – in großer Anzahl. Auffällig sind auch die unzähligen Fahrräder, die sich nicht nur auf der innerstädtischen «Promenade» – einer Art Fahrradautobahn – tummeln. Die ehemaligen Industriegebiete «Am Haverkamp» und «Hafen» wurden umgenutzt und bieten neben Galerien und Gastronomie viel alternatives Leben. Münster bewirbt sich als Europäische Kulturhauptstadt.
Berühmte Münsteraner
- Götz Alsmann (Musiker und Moderator)
- Johannes Georg Bednorz (Chemiker)
- Heinrich Brüning (Politiker)
- Annette von Droste-Hülshoff (Schriftstellerin)
- Heinz Lothar Grob (Wirtschaftsinformatiker)
- Heinz Grossekettler (Volkswirt)
- Jürgen Möllemann (Politiker)
- Ruprecht Polenz (Politiker)
Münsteraner Rathaus Rathaus |
Münsteraner Dom St.-Paulus-Dom |