Steinbach an der Steyr
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Steinbach an der Steyr ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Kirchdorf an der Krems im Traunviertel mit 1.994 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Kirchdorf an der Krems.
Im Jahr 1994 wurde die Gemeinde mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis für ihre Bemühungen um die Erhaltung der teilweise wertvollen Bausubstanz und der Natur, sowie die Schaffung von Musterbauernhöfen ausgezeichnet.
Geografie und Geologie
Steinbach an der Steyr liegt auf 381 m Höhe im Traunviertel im Steyrtal ca. 20 km von der Stadt Steyr entfernt. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,2 km und von West nach Ost 10,2 km. Die Gesamtfläche beträgt 28,3 km². 36,0 % der Fläche sind bewaldet und 53,7 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Auf der höchsten Erhebung befindet sich die Grünburger Hütte (1080m).
Aus geologischer Sicht befindet sich Steinbach im Grenzbereich zwischen Flyschzone und beginnenden Kalkalpen. Der begrenzende Fluss Steyr legt Kalkstein frei und ist in seinem eingeschnittenen Bett von Sand und Kies umgeben. Die Steyr hat eine Sommertemperatur von maximal 16 Grad und hat Wassergüteklasse 1. Starke Strömung macht den teils seichten Fluss an einigen Stellen gefährlich.
Katastralgemeinden sind: Forstau, Pieslwang, Steinbach an der Steyr und Zehetner. Nachbargemeinden sind Aschach an der Steyr, Molln, Ternberg im Ennstal sowie Grünburg und Waldneukirchen auf der anderen Seite der Steyr.
Wappen
Blasonierung: In Blau eine goldene Krone mit bunten Steinen, durchsteckt von einem silbernen, gestürzten Schwert und dahinter zwei silbernen, gestürzten, schräggekreuzten Degen. Die Gemeindefarben sind Blau-Gelb.
Geschichte
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, wurde das Gebiet des heutigen Steinbach im 11. Jahrhundert Teil der Steiermark unter Ottokar von Steyr. Ende des 12. Jahrhundert wurde die Steiermark Teil des Herzogtums Österreich unter den Babenbergern. Im 12. Jahrhundert befand sich am Platz der heutigen Steinbacher Kirche eine Grenzbefestigung in Form eines Turmes oder kleinen Burg. Davon zeugen heute nur noch Ortsbezeichnungen wie Burgstallstiege und Burghub. An der Steyr unterhalb der Befestigung befand sich das Wohnhaus der Burgbesatzung. Das Wohnhaus und die Befestigung waren durch einen Weg verbunden, dessen Beschaffenheit in Vergessenheit geriet. An der Stelle des Wohnhauses befindet sich heute eine Bäckerei. Als die Steiermark gegen Ende des 12. Jahrhunderts an die Babenberger ging, verlor die Befestigung ihre Bedeutung und verfiel. Ihre Steine wurden in der Kirche des entstehenden Ortes wiederverwendet. Seit 1490 wird der Ort dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.
Neben metallverarbeitenden Handwerksbetrieben gab es in Steinbach seit jeher viele Bauernhöfe. Vor ihrer Befreiung aus der Leibeigenschaft mussten die Bauern Abgaben (den zehnten Teil) an die Herrschaft abliefern. Davon zeugt heute noch der Hofname Zehethof und der Ortsteilname Zehetner.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs, wobei Steinbach zur amerikanischen Besatzungszone gehörte. Die russische Besatzungszone war nicht weit östlich der Enns.
Bis in die 60er des 20. Jhdts wurde in Steinbach Eisen verarbeitet. In den Messererwerken, die sich die Kraft des Steyrflusses zunutze machten, fand sich einst der Mittelpunkte der Messer-Erzeugung. Aus wirtschaftlichen Gründen wanderten die Arbeiter nach Solingen (Deutschland) aus. An die einst so stolzen Hammerherren, wie die Messerer auch genannt wurden, erinnern Abbildungen ihres Wappens an einigen alten Gebäuden am Ufer der Steyr und entlang der steilen Hochgasse, die das Ufer mit dem Hauptplatz verbindet. Das Wappen der Messerer wurde als Gemeindewappen übernommen. An der Stelle, an der das Wasser für Schmiedehämmer genutzt wurde, befindet sich heute ein Kraftwerk zur Elektrizitätsgewinnung.
Einwohnerentwicklung
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.996 Einwohner; 2001 dann 2.029 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Museumsbahn (Steyrtalbahn nach Steyr, Radmitnahme möglich)
- Messerer Museum
- Krippensammlung mit 230 Krippen aus 70 Ländern der Welt
Bauwerke
- Gotische Kirche
- Alter Pfarrhof
Sport
- Schwimmen (Freibad)
- Wandern (Grünburger Hütte, Kruckenbrettl)
- Radfahren (Steyrtalradweg in Richtung Steyr und Molln)
- Beachvolleyball
- Fußball
- Tennis
- Tischtennis
- MotoCross
- Faustball
- Reiten
Regelmäßige Veranstaltungen
- Steinbacher Adventkalender
- Perchtenlauf
- 1. Mai-Kirtag
- Steinbacher Adventsingen
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- mit PKW über Steyrtal-Bundesstraße oder Ternberger Bezirksstraße
- mit Bus von Steyr oder Kirchdorf
Ansässige Unternehmen
- Transportunternehmen Steiner
- Rosensteiner GmbH
- Steinbacher Tischlerei
- Steinbacher Versicherung
Medien
- Gemeindezeitung
Öffentliche Einrichtungen
- Tourismusinformation (Ortsplatz)
- Gemeindebibliothek (Ortsplatz)
- Freibad
Bildung
- Kindergarten
- Volksschule
- Musikschule
Vereine
- Steyrtaler Perchten
- Musikverein Steinbach-Grünburg
- Männergesangsverein Grünburg-Steinbach
Weblinks
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