Residenzplatz (Salzburg)
Der Residenzplatz liegt als repräsentativer und prunkvoller Platz in nord-südlicher Richtung im Zentrum der Altstadt der Stadt Salzburg. Der Platz in seiner heutigen Größe ist unter Schleifung von Bürgerhäusern und Entfernung des alten Domfriedhofes durch Erzbischof Wolf Dietrich entstanden uund steht im Zusammenhang mit der damaligen Umgestaltung Salzburgs von einer mittelalterlichen Stadt zur einer fürstlichen barocken Residenzstadt. 1587 begann Wolf Dietrich so das alte Domkloster und 55 Bürgerhäuser am damaligen Westende der Pfeifergasse abzureißen und den Domfriedhof (Aschhof genannt) aufzulassen. Hier befanden sich einst auch auch Teile der alten Residenz, des Vorgängerbaues des Domes und der St.-Johannes-Hofkapelle.
Die ursprüngliche Gestaltung des Platzes war durch einen gegeliederten Belag aus Salzachkieselsteinen gegeben. Diese Steine sind unter einer wenige Jahrzehnte alte Sandschicht großteils erhalten und sollen demnächst freigelegt werden. Dabei soll nach den vorgesehnenen umfangreichen Grabungen zur Erforschung der Geschichte der Stadt Salzburg und der römischen Vorgängerstadt Iuvavum mit ihren vornehmen Bürgerhäusern in den kommenden Jahren (nach 2007) ein neuer, gut begehbarer aber historisch authentischer Belag verlegt werden.
Der Platz wird im Westen von der Alten Residenz, im Osten von der Neuen Residenz mit dem kunstvollen Glockenspiel und im Süden vom Dom begrenzt. Im Norden schließen in einer geschlossenen Fassade Bürgerhäuser an, die im Kern auf mittelalterliche Bauten zurückgehen.
Die Bürgerhäuser am Residenzplatz
Der Residenzbrunnen (Hofbrunnen)
Der Residenzbrunnen ist ein aus Untersberger Marmaor gehauener monumentaler Brunnen. er ist der größte Barockbrunnen Mitteleuropas und wurde zwischen 1656 und 1661 im Auftrag von Erzbischof Guidobald von Thun wohl von Tommaso di Garona gestaltet. Als leitender Ingeneur war damals Antonio Dario tätig.
Das untere Brunnenbecken auf allseitigen stufenartigen Sockeln ist vierseitig symmetrisch und besitzt eine ausgebogene und geknickte barocke Formgebung. Der dortige mittige Felsen ist von vier wasserspeienden Meerrossen (Hippocampen) umgeben. Der Felsen trägt vier Athlethen mit einer weiteren flachen Wasserschale, in denen drei Delphine mit ihrer Schwanzflosse wiederum ein flaches Wasserbecken halten. Dieses oberste Becken trägt Triton, der aus einem Muschelhorn (Tritonschnecke) Wasser senkrecht in die Luft stößt.
Quellen
- Bernd Euler, Ronald Gobiet u.a.: Die Kunstdenkmäler Österreichs - SALZBURG Stadt und Land, Verlag Schroll Wien, 1986, ISBN 3-7031-0599-2
- Josef Hübl: Heimatkunde der Stadt Salzburg, Verlag Salzburger Druckerei, Salzburg 1965