Skopje
Vorlage:Infobox Ort in Mazedonien
Skopje (mazedonisch Скопје, albanisch Shkup, griechisch Σκόπια, türkisch Üsküp, serbisch Skoplje/Скопље, lateinisch Scupi) ist seit 1991 die Hauptstadt von Mazedonien und hat 506.926 Einwohner (2002[1] ). In der Stadt leben neben Mazedoniern (66,75 %) und Albanern (20,49 %) auch Roma (4,63 %, die meisten davon im Stadtbezirk Šuto Orizari), Serben (2,82 %), Türken (1,7 %) und Bosniaken (1,5 %). Die Stadt liegt am Fluss Vardar und am Vodno-Gebirge. Auf dem Gipfel des Vodno befindet sich das Millenniumskreuz, das aus jedem Teil der Stadt zu sehen ist.
In Skopje befindet sich die Universität Sv. Kiril i Metodij und verschiedene andere Hochschulen, Theater, Museen und Kultureinrichtungen. Außerdem ist Skopje Messestadt. Die Stadt ist Sitz des mazedonisch-orthodoxen Erzbischofs und eines katholischen Bischofs.
Geschichte
- Skopje wurde von den Römern gegründet und hieß Scupi. Reste dieser Stadt lassen sich heute noch besichtigen. Im Jahre 518 wurde sie durch ein Erdbeben zerstört.
- Im Jahre 1345 ließ sich der serbische Kaiser Stefan Uroš IV. Dušan zum Kaiser der Serben und Griechen in Skopje krönen. Skopje wurde zur Hauptstadt des serbischen Kaiserreiches ernannt.
- Ein weiteres schweres Erdbeben ereignete sich im Jahr 1515.
- 1913 wurde Skopje durch die serbische Armee von der osmanischen Herrschaft befreit und gehörte bis 1945 Serbien an
- Während des Ersten Weltkrieges und im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt von Bulgarien besetzt. Ab 1945 war sie Hauptstadt der Volksrepublik Mazedonien innerhalb Jugoslawiens.
- Am 26. Juli 1963 zerstörte abermals ein schweres Erdbeben weite Teile der Stadt, so dass internationale Hilfe erforderlich wurde. Nahezu die gesamte Altstadt wurde zerstört, es gab 1070 Todesopfer.
- Seit 1991 ist Skopje Hauptstadt des unabhängigen Staates Mazedonien.
Politik
Bürgermeister von Skopje ist Trifun Kostovski (seit 2005).
Medien
In Skopje befindet sich die Makedonska Radio Televizija (Mazedonische Radio- und Fernsehgesellschaft) am Boulevard Goce Delcev.
Geographie
Skopje liegt am Fluss Vardar im Norden des Staates. (Daher stammt auch der Name des Fußballvereins Vardar Skopje.)
Sehenswürdigkeiten

- Skopsko Kale, Burgberg oberhalb der Stadt, erbaut während der Herrschaft von Kaiser Justinian I.. Während des letzten Erdbebens wurden die Kasernen auf dem Berg weitgehend zerstört. Die heutigen Festungsreste sind Rekonstruktionen.
- St.-Nikita-Kloster, 1370 erbaut
- Osmanische Steinbrücke zur Altstadt
- Daut-Pascha-Hamam, größte türkische Badeanlage auf dem Balkan, heute Galerie
- Alter Bahnhof im Zentrum, wurde 1963 bei einem Erdbeben teilweise zerstört und beherbergt heute ein Museum
- Millenniumskreuz auf dem Berg Vodno
- St.-Clement-Kirche (Skopje)
- Statue der Mutter Theresa
Parks
In Skopje befindet sich der Gradski Park (Stadtpark) im Zentrum der Stadt. Im Gradski Park befindet sich auch das Gradski Stadion.
Wirtschaft und Verkehr
Skopje ist ein Verkehrsknotenpunkt und bildet den nördlichen Eingang zum Vardartal, das eine Engstelle des wichtigen Verkehrskorridors von Mitteleuropa nach Thessaloniki in Griechenland bildet. In dem engen Tal verlaufen Bahn und Autobahn parallel. Es gibt Eisenbahnverbindungen nach Belgrad, Thessaloniki und nach Priština. Zusätzlich befindet sich zur Zeit eine Eisenbahnstrecke von Sofia nach Tirana durch Skopje sowie eine Umgehungsstraße um die Stadt in Bau.
Das größte Industriegebiet befindet sich im Norden von Skopje an der Straße in Richtung der kosovarischen Hauptstadt Priština.
Etwa 20 Kilometer östlich des Stadtzentrums befindet sich der größte Flughafen des Landes.
Der Bahnhof von Skopje (Železnička stanica) befindet sich im Stadtteil Aerodrom, der östlich des Zentrums liegt. In direkter Nähe zum Bahnhof befindet sich der Busbahnhof (Avtobuska stanica). Es gibt regelmäßige lokale Busverbindungen sowie Busverbindungen in die Nachbarländer.
Partnerstädte
- 1961: Bradford, Großbritannien
- 1961: Dijon, Frankreich
- 1967: Dresden, Deutschland
- 1971: Tempe, Arizona, USA
- 1971: East York, Toronto, Kanada
- 1973: Roubaix, Frankreich
- 1974: Waremme, Belgien
- 1982: Nürnberg, Deutschland
- 1983: Ech Cheliff, Algerien
- 1985: Nanchang, VR China
- 1985: Manisa, Türkei
- 1985: Suez, Ägypten
- 2001: Pittsburgh, Pennsylvania, USA
- 2003: Istanbul, Türkei
- 2005: Lecce, Italien
- 2005: Craiova, Rumänien
- 2006: Blagoewgrad, Bulgarien
Persönlichkeiten
- Mutter Teresa (1910–1997), Ordensgründerin und Trägerin des Friedensnobelpreises
- Simon Trpčeski (* 1979), Pianist
- Aleksandar Vasoski (* 1979), mazedonischer Fussballnationalspieler
Literatur
- Glen V. Berg, The Skopje, Yugoslavia Earthquake July 26, 1963, 1964
- The Skopje earthquake of 26 july 1963. Report of the Unesco Technical Assistance Mission, 1968
Quellen
- ↑ Ergebnisse der Volkszählung von 2002 auf englisch und mazedonisch (PDF)