Zum Inhalt springen

Feldbahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. November 2004 um 21:27 Uhr durch HirschSt (Diskussion | Beiträge) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Feldbahnen (auch als Lorenbahnen bezeichnet) sind nichtöffentliche Schmalspurbahnen zum Transport landwirtschaftlicher, forstwirtschaftlicher (Waldbahnen) und industrieller Güter wie Holz, Erze, Torf, Ton und Sande. Der Materialtransport erfolgt oft mittels Loren.

Feldbahnlokomotive

Ferner wurden Feldbahnen verwendet zum Ziehen von Schiffen in Kanälen und Schiffsschleusen (Treidelbahn), zum militärischen Material- und Personaltransport (Heeresfeldbahn), zum Materialtransport auf Großbaustellen, zur Versorgung von Inseln und als Trümmerbahn in Städten nach den Zerstörungen der Weltkriege.

Datei:Lorenbahn.jpg
Lorenbahn zwischen Insel und Festland

Die Spurweiten liegen zwischen 400 und 1000 mm. Der Oberbau (Gleise) reicht von leichten Gleisrahmen, die von zwei Personen getragen und verlegt werden können und oft ohne Unterbau provisorisch auf dem vorgefundenen Boden liegen, bis hin zu festverlegten, eingeschotterten Strecken für schwere Lasten und längeren Gebrauch. Enge Radien ermöglichen eine günstige Streckenverlegung auch in schwierigem Gelände weitgehend ohne Kunstbauten. Die provisorische Verlegung (so genannte "fliegende Gleise") entlang vorrückender Grubenkanten auf oft weichem Untergrund führt gelegentlich zu Entgleisungen von Fahrzeugen, weswegen bei vielen Feldbahnen Holzbohlen und andere Hebewerkzeuge zum Wiedereingleisen mitgeführt werden.

Einfache und robuste Fahrzeuge bestimmen den Betriebsalltag, nicht immer sind Loks vorhanden, da sich einzelne Loren auch beladen mit Muskelkraft oder Pferden bewegen lassen. Häufig handelt es sich beim Fahrzeugmaterial um Selbstbauten. Meist sind keine Signalanlagen vorhanden, die niedrigen Geschwindigkeiten erlauben das Fahren auf Sicht.

Die Bedeutung von Feldbahnen hat stark abgenommen, da ihre Aufgaben zunehmend von LKW und Förderbändern übernommen werden, so dass sie nur noch dort eingesetzt werden, wo die Bodenbeschaffenheit (z.B. Moor/Torfbahn) oder der zur Verfügung stehende Platz (Bergbau/Erzbahnen) einen wirtschaftlichen Betrieb anderer Beförderungsmittel unmöglich machen. Zunehmend widmen sich Museen und Vereine dem Erhalt historischen Feldbahnmaterials.

Siehe auch: Grubenbahn - Torfbahn im Wurzacher Ried