Zum Inhalt springen

Benutzer:Myotis/Spielwiese

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Juli 2007 um 17:42 Uhr durch Myotis (Diskussion | Beiträge) (Beschreibung der Attraktion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

The Haunted Mansion

The Haunted Mansion im Disneyland Anaheim, Kalifornien

The Haunted Mansion (Das Spuk-Herrenhaus) ist eine Themenfahrt in verschiedenen Disney-Themenparks. Die Attraktion ähnelt im Aufbau einer Geisterbahn, mit dem Unterschied, dass die Fahrgäste hier nicht erschreckt, sondern vielmehr in dem für Disney typischen, harmlosen Stil unterhalten und durch eine Vielzahl von ausgeklügelten Illusionen verblüfft werden sollen. Die Einleitung der Attraktion wird wie in einem Laufgeschäft zu Fuß durchquert, die Hauptattraktion selbst wird in einem von Disney konzipierten Endlostransportsystem namens „Omnimover“ durchfahren. Die attraktionsspezifische Bezeichnung für die Gondeln lautet „Doom Buggies (Kinderwagen des Schicksals). Aus Gründen der Platzsparung findet die Fahrt (von den Besuchern unbemerkt) außerhalb des Parks in einer Halle statt, die jedoch so geschickt hinter Bäumen kaschiert wurde, dass man von keiner Seite Einblick auf diese hat, sondern nur die Fassade des Fronthauses sieht.

Geschichte und Konzept

The Haunted Mansion im Walt Disney World Resort, Florida und Tokyo Disney Resort, Japan

Mitte der 1950er Jahre wurde der Künstler Harper Goff beauftragt eine Spukhaus-Attraktion zu entwerfen, welche von Walt Disney ursprünglich als Laufgeschäft erdacht wurde, mit dem Wunsch seinerseits, die Stimmung und Atmosphäre der Gruselkomödien „The Cat and the Canary“ („Die Katze und der Kanarienvogel“, 1939) und „The Ghost Breakers“ (etwa „Die Geister-Dresseure“, 1940) wiederzugeben. Zuerst war geplant ein Haus im ländlichen amerikanischen Stil, das die Attraktion beherbergen sollte, zu bauen, welches die Gäste über einen verschlungenen Pfad von der Shopping- und Restaurant-Zone „Main Street, U.S.A.“ wegführen sollte. Schließlich entschloss man sich ein Antebellum-Haus im Stil der Viktorianischen Architektur in den Themenbereich „New Orleans Square“ zu bauen und geisterhaft zu thematisieren.

Schon im Jahr 1961 begann man am Haupteingang des Parks Handzettel zu verteilen, welche die Eröffnung der Attraktion für das Jahr 1963 ankündigten. Ein Jahr später begannen die Bauarbeiten des Hauses und dessen thematischer Umgebung. Diese wurden tatsächlich im Jahr 1963 abgeschlossen, die Attraktion selbst sollte jedoch nicht vor 1969 öffnen. Diese Verzögerung lag einerseits an Disneys Beteiligung an der New Yorker Weltausstellung von 1964 und andererseits an Walt Disneys Planänderung, der Attraktion am Ende ein Restaurant hinzuzufügen, gestaltet wie ein Kuriositätenkabinett, namens The Museum of the Weird (Das Museum des Seltsamen), ähnlich wie bei der Attraktion Pirates of the Caribbean, der das Restaurant „Blue Bayou“ angeschlossen ist. Ein weiterer Imagineer und Disney-Legende, Rolly Crump, wurde zur Mitarbeit an dem Projekt The Haunted Mansion herangezogen, nachdem er Kulissen für The Enchanted Tiki Room fertiggestellt hatte.

Nach Walt Disneys Tod im Jahr 1966 schritt die Entwicklung der Attraktion bedeutend voran. Die Idee des Restaurants wurde verworfen und das Konzept eines Laufgeschäfts wurde durch die effektiveren „Doom Buggies“ ersetzt, was eine vielversprechende Lösung zur Bewältigung der Besucherkapazitäten darstellte. Am 9. August 1969 wurde die erste Version der Attraktion im Disneyland Resort in Kalifornien schließlich fertiggestellt und blieb jahrelang unverändert.

In anderen Parks

Datei:Pmdlrp.JPG
Phantom Manor im Disneyland Resort Paris

Mittlerweile hat jeder Disney-Park seine eigene Version von The Haunted Mansion, die sich zwar im Fahrtablauf ähneln, jedoch alle Unterschiede im Vergleich zum kalifornischen „Prototyp“ vorweisen. Die Walt Disney World-Version (1971) ist im Themenbereich „Liberty Square“ des „Magic Kingdom“ gelegen, die Tokyo Disney Resort-Version (1983) befindet sich im Bereich „Fantasyland“. Die Fassaden dieser beiden Versionen sind im Baustil des Gothic Revival gestaltet. Im Disneyland Resort Paris wurde die Attraktion 1992 im Themenbereich „Frontierland“ eröffnet und trägt den Namen Phantom Manor. Hier wurde das Haus im Stil des Second Empire der Viktorianischen Architektur gestaltet, einem Baustil, wie man ihn zum Beispiel aus den Filmen Psycho oder The Addams Family kennt. Auch die Storyline unterscheidet sich unwesentlich von den anderen Attraktionen. Eine Version für das Hong Kong Disneyland ist geplant.

Beschreibung der Attraktion

Nachdem der Wartebereich überwunden wurde, wird man von Parkangestellten in der Verkleidung eines Dienstmädchens bzw. eines Butlers gruppenweise durch das Foyer in einen achteckigen Raum, den „Stretching Room“ geführt. Hier begrüßt der Erzähler Paul Frees in der Rolle des „Ghost Host“ (Geist-Begleiter) die Besucher und lenkt ihren Blick auf vier zunächst harmlos scheinende Porträts (gemalt von Marc Davis), die sich beim Hochziehen, also „stretchen“ der äußeren Wand als Katastrophenbilder herausstellen, zum Beispiel zeigen sie einen Mann, auf einem mit Dynamit gefüllten Fass mit brennender Zündschnur stehend, oder ein auf einem Drahtseil balancierendes junges Mädchen über einem hungrigen Krokodil mit geöffnetem Maul. Nach einer kleinen, effektvollen Gruseleinlage mit Blitzen und Donner, verlassen die Besucher den „Stretching Room“ wieder. Dieser ist in Wirklichkeit ein Aufzug, der die Gäste in die Untergrundebene befördert.

Hier passieren die Besucher die „Portrait Gallery“, in der Porträts hängen, die bei jedem Blitz eines (künstlichen) Gewitters durch gegenüberliegende Fenster ihr wahres Motiv offenbaren. So wird zum Beispiel aus dem Gesicht einer hübschen Dame beim Aufleuchten eines Blitzes eine grässliche Geisterfratze. Weiterhin fällt der Blick der Besucher in der Bibliothek auf grimmig schauende Büsten „von den großartigsten Geisterschreibern, die die literarische Welt je gekannt hat...“ (im Original: „...of the greatest ghost writers the literary world has ever known...“; ein Wortspiel mit dem Begriff Ghostwriter), welche die Gäste beim Vorbeigehen mit ihren Blicken zu verfolgen scheinen. Diese optische Illusion kommt dadurch zustande, dass die Gesichter der Büsten in Wahrheit nach innen gewölbt sind, man sieht sie also konkav, aber durch besonderen Lichteinfall erscheinen sie konvex. (Hier wird dem Gehirn ein Streich gespielt, es kann diese Information nicht verarbeiten und nimmt die Gesichter - wie gewohnt - nach außen gewölbt wahr.)

Nun gelangen die Besucher zur Ladezone, von der sie in die „Doom Buggies“ einsteigen. Die Walt Disney World-Version enthält insgesamt 160 Gondeln, die Version im kalifornischen Disneyland hingegen nur 131, da deren Strecke etwas kürzer ist. Die Gondeln haben verdeckähnliche Rückenlehnen mit eingebauten Stereolautsprechern, aus denen die weitere Beschallung der Attraktion fortgesetzt wird. Außerdem werden die Gondeln während des Fahrtverlaufes über Kontakte an den Schienen gedreht, so dass der Blick der Fahrgäste automatisch auf die jeweils abgespielte Szene gelenkt wird.

Im Abschnitt „Hallways of the Mansion“ fahren die „Doom Buggies“, begleitet von lautem Schreien und Wimmern, am „Endless Hallway“ (Der endlose Korridor) vorbei, inmitten dessen ein Kandelaber in der Luft schwebt,die Fahrgäste sehen Bücher, die sich im Wandschrank bewegen, ein Klavier, das von selbst spielt, Türen, an die geklopft wird und die sich wölben, einen Wintergarten mit einem Skelett im Sarg, das um Freilassung fleht und weitere Spukerscheinungen.

Weiter geht es in den „Séance Circle“, einem runden Raum, in dem Musikinstrumente in der Luft schweben und in dessen Mitte ein großer, runder Tisch steht. Darauf befindet sich eine Kristallkugel, in welcher der Kopf des Mediums „Madame Leota“ erscheint, die wiederum mit magischen Formeln andere Geister und Dämonen beschwört, während die Instrumente Töne von sich geben. Im darauffolgenden „Ballroom“ (Ballsaal), den die Gondeln über eine Spirale in Form einer Wendeltreppe erreichen, beginnen sich die von „Madame Leota“ soeben gerufenen Geister zu „materialisieren“, sie feiern und tanzen zu disharmonischer Musik. Hier kommt der „Pepper's ghost“-Effekt zum Einsatz, eine Illusionstechnik, bei der in einem für die Zuschauer nicht einsehbaren Bereich Animatronics in Gestalt von Gespenstern interagieren, welche durch verschiedene Beleuchtungstechniken über Schrägspiegel auf eine durchsichtige Glasscheibe projiziert werden, so dass der Eindruck entsteht, die „Geister“ wären durchsichtig und würden sich durch Möbel und Gegenstände bewegen.

Nach der Ballsaal-Sequenz führt die Fahrt auf den Dachboden („The Attic“), wo sich zwischen altem Hausrat Brautgeschenke, Andenken und Verlobungsporträts der Braut mit verschiedenen Heiratsanwärtern befinden, hier wartet „Constance the Bride“ seit Jahren vergeblich auf ihren Bräutigam. Inmitten des Gerümpels tauchen hier und da plötzlich die Köpfe der vermeintlichen zukünftigen Ehemänner auf, die nun auch Gespenster sind, und verschwinden genauso schnell wieder, jedoch nicht ohne der Braut das Hochzeitsversprechen „I do!“ („Ja, ich will!“) zuzurufen. Musikalisch begleitet wird die Szene vom Hochzeitsmarsch in Moll, gespielt auf einem verstimmten Klavier. Die Braut selbst steht - oder schwebt vielmehr - am Ende des Dachbodens in einem verstaubten Brautkleid, darunter pulsiert ihr rot glühendes Herz, in der Hand hält sie einen verwelkten Brautstrauß. In einer Neufassung der Sequenz ertönt zu jedem „I do!“ ein Axthieb, während die Braut ein Beil in der Hand hält...

Durch das Fenster und über den Balkon des Dachbodens geht es nun auf den Friedhof, hier kündigt sich das Hauptthema der Attraktion an, das Lied „Grim Grinning Ghosts“, komponiert von Francis Xavier Atencio.