Banter Kirchspiel
Das Banter Kirchspiel' war ein Gebiet im südlichen Teil von Wilhelmshaven, am Banter See gelegen.
Namensherkunft
Der Ursprung des Namens ist unbekannt. Spätere Deutungen stellen eine Beziehung zu „Brand“ her, da hier vielleicht Brandopfer dargebracht wurden oder auch „Band“ im Sinne von „gebunden“. Auch wird die Möglichkeit in betracht gezogen, dass der Name auf eine alte, heute unbekannte Flurbezeichnung zurückzuführen sei. Ausgeschlossen wird eine namensbezogene Benennung.
Beschreibung
Das Banter Kirchspiel war eine Ansammlung von einzelnen Wurten, die ca. 150 – 200 Meter auseinander lagen. Heute ist noch die Wurt erhalten auf der die Banter Kirche stand und heute noch die Banter Ruine erinnert. Karten aus der zweiten Hälfte des 19. Jh. n.d.Ztw. zeigen noch die „Große Banter Wirth“ und die „Kleine Banter Wirth“. Die „Kleine Banter Wirth“ lag im Gebiet des früher existierenden alten Friedhofs am alten Deich. Die „Große Banter Wirth“ lag an der Wiesbadenbrücke. Beide sind heute durch den Bau des Hafens eingeebnet.
Geschichte
Die Anfänge der Besiedlung des Dorfes Bant reichen bis in die vorchristliche Zeit zurück. Ausgrabungen an der „Kleinen Banter Wirth“ erbrachten Funde aus der Zeit um das Jahr 0. Ausgrabungen an der „Großen Banter Wirth“ förderten Funde aus der Zeit 7. und 8. Jh. n.d.Ztw. zu Tage. Die Wurt, auf der heute noch die Banter Ruine steht, war ab den 60er Jahren des 19. Jh. n.d.Ztw. Ziel mehrerer archäologischer Forschungen. Hier wurden verzierte Steinsärge dicht unter der Oberfläche gefunden, die sich aufgrund der Ornamente in das 8. - 11. Jh. n.d.Ztw. datieren ließen. Geschichtliche erwähnt wird das Banter Kirchspiel zum ersten Mal 1304 n.d.Ztw. als Hauptort des gleichnamigen Landesviertels „Banter Viertel“.
Quellenangaben
- Wilhelmshavener Heimatlexikon Brune-Verlag, Wilhelmshaven 1986
- Denkschrift der Wilhelmshavener Zeitung Prof. Fr.W.Riemann, Jever, 1904