Romy Schneider
Romy Schneider (* 23. September 1938 in Wien; † 29. Mai 1982 in Paris; eigentlich Rosemarie Magdalena Albach) war eine Schauspielerin.
Leben
Romy Schneider ist die Tochter von Magda Schneider und Wolf Albach-Retty, die beide erfolgreiche Schauspieler waren. Nach der Scheidung ihrer Eltern wächst Romy bei ihrer Mutter auf.
1953 kann man die damals erst 15-jährige Romy zum ersten Mal auf der Leinwand sehen. Ihren internationalen Durchbruch erlangt sie 1955 mit dem ersten Film der Sissi-Trilogie. Doch schon die Dreharbeiten zum letzten Sissi-Film erledigt sie nur widerwillig, um dem Image der ewig süßen Tochter und jugendlichen Liebhaberin zu entrinnen. Bis zu dieser Zeit hat sie schon etliche Komödien und Liebesfilme gedreht. Nicht selten wird ihr eine Affäre mit ihren Kollegen nachgesagt.
1958 lernt sie bei Dreharbeiten den Mann ihres Lebens kennen, Alain Delon. Sie zieht zu ihm nach Paris, wo beide auch erfolgreich Theater, unter anderem mit Luchino Visconti als Regisseur, spielen. Erste Angebote aus Hollywood lehnt Romy noch ab. Sie möchte sich erst als ernsthafte Schauspielerin etablieren. Dies gelingt ihr mit Filmproduktionen unter Visconti und Orson Welles. Daraufhin dreht sie auch in den USA und England.
1964 geht die Beziehung mit Delon, mit dem sie seit 1959 verlobt war, in die Brüche, worauf sie einen Selbstmordversuch unternimmt. Die Heirat mit Harry Mayen, einem Mann, der weniger als Schauspieler als als Synchron-Regisseur erfolgreich war (er synchronisiert die meisten ihrer Filme), und die Geburt ihres Sohnes David im selben Jahr trösten privat darüber hinweg, doch ihre Filmkarriere scheint zu Ende zu gehen. Besonders in Deutschland ist die Presse auf Gegenkampagne und fordert nach ihrer Sissi.
1968 verhilft ihr ein Film mit ihrer einstigen Liebe, Alain Delon, zu neuem Aufschwung: Der Swimmingpool, der eine erotische und verführerische Romy Schneider präsentiert. Sie dreht fast ausschließlich in Frankreich und wird dort verehrt. In den 1970ern ist sie das Zugpferd des französischen Films, an der Seite von Michel Piccoli und Yves Montand. Es ist auch das Jahrzehnt, in dem sie mit Filmpreisen überhäuft wird: Für Nachtblende (1976) und Eine einfache Geschichte (1979) erhielt sie den César, 1977 das Bundesfilmband in Gold für Gruppenbild mit Dame.
1975 ist privat ein Jahr der Veränderung: Romy lässt sich von Harry Mayen scheiden (der sich einige Jahre später selbst tötet) und heiratet am Tag nach der Scheidung ihren Sekretär Daniel Biasini. Ende des Jahres kommt Tochter Sarah Magdalena auf die Welt. Doch auch dieses Glück währt nicht lange.
1981 werfen tragische Ereignisse das Leben von Romy Schneider aus der Bahn: zuerst die Scheidung von Daniel Biasini und dann der tödliche Unfall ihres Sohnes David setzen ihr sehr zu. Ihr wird Medikamentenmissbrauch und Rauschgiftkonsum nachgesagt. Kurz nach Drehschluss zu ihrem letzten Film wird Romy Schneider 1982 tot in ihrer Wohnung in Paris aufgefunden. Todesursache: Herzversagen.
Filmographie
- 1953 Wenn der weiße Flieder wieder blüht
- 1954 Feuerwerk
- 1954 Mädchenjahre einer Königin
- 1955 Die Deutschmeister
- 1955 Der letzte Mann
- 1955 Sissi
- 1956 Sissi - Die junge Kaiserin
- 1956 Kitty und die große Welt
- 1956 Robinson soll nicht sterben
- 1957 Monpti
- 1957 Scampolo
- 1957 Sissi - Schicksalsjahre einer Kaiserin
- 1958 Mädchen in Uniform
- 1958 Christine
- 1958 Die Halbzarte
- 1959 Ein Engel auf Erden
- 1959 Die schöne Lügnerin
- 1959 Katja - Die ungekrönte Kaiserin
- 1961 Boccaccio 70
- 1961 Der Kampf auf der Insel
- 1962 Der Prozess
- 1962 Die Sieger
- 1963 Der Kardinal
- 1963 Leih mir deinen Mann
- 1964 Die Hölle (blieb unvollendet!)
- 1964 Was gibt's Neues, Pussy?
- 1965 Halb elf in einer Sommernacht
- 1966 Schornstein Nr. 4
- 1966 Spion zwischen zwei Fronten
- 1968 Ein Pechvogel namens Otley
- 1968 Der Swimmingpool
- 1969 Inzest
- 1969/70 Die Dinge des Lebens
- 1970 Die Geliebte des Anderen
- 1970 Bloomfield
- 1970 La Califfa
- 1971 Das Mädchen und der Kommissar
- 1971 Das Mädchen und der Mörder (Trotzki)
- 1972 Ludwig II.
- 1972 Cesar und Rosalie
- 1973 Le Train - Ein Hauch von Glück
- 1973 Sommerliebelei
- 1973 Das wilde Schaf
- 1973/74 Trio Infernal
- 1974 Nachtblende
- 1974 Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen
- 1975 Das alte Gewehr (Abschied in der Nacht)
- 1976 Die Frau am Fenster
- 1976 Mado
- 1976/77 Gruppenbild mit Dame
- 1978 Ein einfache Geschichte
- 1979 Blutspur
- 1979 Die Liebe einer Frau
- 1979 Der gekaufte Tod
- 1980 Die Bankiersfrau
- 1981 Das Verhör
- 1981 Die zwei Gesichter einer Frau
- 1981 Die Spaziergängerin von Sans-Souci