Benutzer:Marc Gabriel Schmid/Vorlagen
Film | |
Titel | Vierzig Gewehre |
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Originaltitel | Forty Guns |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 1957 |
Länge | 76 Minuten |
Stab | |
Regie | Samuel Fuller |
Drehbuch | Samuel Fuller |
Produktion | Samuel Fuller |
Musik | Harry Sukman |
Kamera | Joseph F. Biroc |
Schnitt | Gene Fowler Jr. |
Besetzung | |
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Vierzig Gewehre ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Samuel Fuller aus dem Jahr 1957. In diesem Western spielt Barbara Stanwyck die unbarmherzige Großgrundbesitzerin Jessica Drummond, die sich in den US-Marshall Griff Bonnell (Barry Sullivan) verliebt, der auf der Jagd nach ihrem Bruder ist. Kennzeichnend für den Film sind die thematische Verknüpfung von Sex und Gewalt und eine in ihren filmischen Mitteln freie Inszenierung.
Handlung

Tombstone in Cochise County, Arizona, im Jahr 1881: Die Großgrundbesitzerin Jessica Drummond beherrscht mit ihrem Gefolge aus 40 Reitern, den „Vierzig Gewehren“, unter denen sich auch Richter, Beamte und der Sheriff Ned Logan befinden, die Gegend. Der ehemalige Revolverheld und jetzige US-Marshal Griff Bonnell kommt mit seinen Brüdern Wes und Chico in die Stadt, um einen Haftbefehl gegen Howard Swain, einen Mann aus Jessicas Gefolge, zu vollstrecken. Tombstone wird von Jessicas jüngerem Bruder Brockie terrorisiert, der in betrunkenem Zustand den ängstlichen und kurzsichtigen Marshal Chisum, einen Freund Griffs aus früheren Tagen, niederschießt. Griff stellt Brockie, schlägt ihn nieder und lässt ihn einsperren. Jessica kommt mit ihren Reitern in die Stadt, um ihren Bruder einzufordern. Mit Unterstützung des willfährigen Sheriffs Logan wird Brockie auf der Stelle freigelassen. Wes hat sich inzwischen mit Louvenia Spanger, der Tochter des lokalen Büchsenmachers, angefreundet und plant, länger in der Stadt zu bleiben.
Griff fährt zu Jessicas Anwesen, wo diese gerade mit ihren 40 Männern zu Abend speist, und verhaftet Swain. Jessica, von Griff beeindruckt, bietet ihm in einem privaten Zwiegespräch Logans Job als Sheriff an, was Griff ablehnt. Swain, inzwischen im Gefängnis, droht Logan damit, Jessica zu erpressen, falls sie nicht sofort für seine Freilassung sorgt. Kurz darauf wird Swain durch das Zellenfenster erschossen. Die Kugel, die ihn getötet hat, wird von Louvenia dem besten Schützen der Gegend, Charlie Savage, zugeordnet. Logan beichtet Jessica, daß er den Mord in die Wege geleitet hat, um sie zu schützen, doch Jessica schickt ihn wütend weg.
Als Griff abermals Jessica aufsucht, werden die beiden von einem Wirbelsturm überrascht. Jessica stürzt von ihrem Pferd, und die beiden retten sich mit Mühe in einen Unterschlupf. Als der Sturm sich gelegt hat, kommen die beiden sich näher. Sie erzählt ihm ihre Lebensgeschichte; wie der frühe Tod ihres Vaters sie gezwungen hat, schnell geschäftliche und persönliche Härte an den Tag zu legen. Desillusioniert stellt sie fest, daß die Frontier, das Grenzgebiet, ihr keine Herausforderung mehr bietet. Sie will ihr altes Leben aufgeben und fordert Griff auf, es ihr gleichzutun und seine Waffe niederzulegen. In der Stadt wollen Logan und Savage Griff in eine Falle locken. Gerade als Savage zum Schuss aus dem Hinterhalt auf Griff ansetzt, wird er von Chico, dem jüngsten der Bonnell-Brüder, der seinen Bruder ohne dessen Wissen absicherte, erschossen. Brockie drapiert Savages Leiche im Schaufenster des Bestatters mit einem Schild, Savage sei Opfer eines hinterhältigen Mordes durch die Bonnells geworden. Logan wird von Jessica entlassen und mit einem Scheck abgespeist. Der in unglücklicher Liebe zu seiner Chefin entbrannte Sheriff erhängt sich selbst.
Einige Zeit später heiraten Wes und Louvenia. Als die Hochzeitsgesellschaft vor die Kirche tritt, reitet Brockie heran und erschießt Wes. Brockie wird inhaftiert. Jessica wird vorgeworfen, sie habe Steuergelder veruntreut. Im Tausch gegen Straffreiheit verliert sie ihr gesamtes Hab und Gut. Als sie ihren Bruder im Gefängnis besucht, gelingt es Brockie, den Deputy zu überwältigen und sich selbst zu befreien. Mit Jessica als Geisel und Schutzschild tritt er Griff zum Showdown gegenüber. Dieser schießt zuerst Jessica nieder, dann erschießt er ihren Bruder. Einige Zeit später verlässt Griff Tombstone und verabschiedet sich von Chico, der neuer Sheriff der Stadt ist. Die wieder genesene Jessica sieht Griff abreisen und läuft sehnsüchtig seiner Kutsche hinterher.
Entstehungsgeschichte
Drehbuch und Vorproduktion
Vierzig Gewehre war eine Produktion von Fullers Globe Enterprises für die 20th Century Fox nach seinem eigenen Drehbuch. Der Film sollte ursprünglich Woman with a Whip („Frau mit einer Peitsche“) heißen, was vom Studio wegen der sexuellen Konnotation des Begriffs Whip als zu anzüglich abgelehnt wurde. Der ursprüngliche Titel ist im Film in dem Lied High Ridin Woman with a Whip, das im Film Jidge Carroll in der Rolle des Barney Cashman singt, immer noch zu finden.[1] Marilyn Monroe interessierte sich für die Rolle der Jessica Drummond, wurde aber von Fuller als in ihrer Ausstrahlung zu unschuldig und liebenswert abgelehnt[2] Fuller erläutert seine Entscheidung: „Sie war nicht wirklich die Richtige für die Rolle, obwohl es vielleicht ganz interessant geworden wäre. Stanwyck spielte dann die Rolle und sie hatte genau das, was ich für die Beziehung zwischen Bruder und Schwester haben wollte“[3] Barbara Stanwyck, damals bereits 50 Jahre alt und seit 28 Jahren im Filmgeschäft tätig, hatte in den 1950er-Jahren bereits eine Reihe Western wie etwa Die Farm der Besessenen (Anthony Mann, 1950) , Raue Gesellen (Rudolph Maté, 1954), Königin der Berge (Allan Dwan, 1955) und Der Teufel von Colorado (Joseph Kane, 1956) gedreht und galt als sichere Besetzung für die Rolle einer unabhängigen, bisweilen skrupellosen Frau im Wilden Westen.[4] Daß der Film in Schwarz-Weiß gedreht wurde, kam der Eitelkeit der Schauspielerin entgegen: ihr grauweißes Haar erschien im Film blond und sie musste nicht wie in einigen vorangegangenen Filmen eine Perücke tragen.[5]