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Edvard Beneš

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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geboren am 28. Mai 1884 in Kozlany/Westböhmen
gestorben am 3. September 1948 in Sezimovo Usti bei Tabor in Südböhmen
Mitbegründer, Außenminister und Präsident der Tschechoslowakei

Nach seinem Studium in Prag und in Frankreich (Paris, Dijon) arbeitete Benes zunächst als Dozent für Soziologie an der Karluniversität in Prag. Während des 1.Weltkriegs gründete er zuammen mit anderen die tschechisch-nationalistische Widerstandsbewegung "Maffia". Ab 1915 kümmerte er sich von Paris aus um die tschechischen Belange: Er hielt Vorlesungen zum Slawentum an der Sorbonne und war Mitbegründer und Generalsekretär des 1916 gegründeten Tschechischen Nationalrats.
Mit seinem Engagement für die tschechische Sache erwirkte er schließlich die Einsetzung eigener tschechischer Truppen in den letzten Kriegsjahren, und konnte erreichen, dass der tschechische Nationalrat 1918 von Frankreich als Vertreter des neuen tschechoslowakischen Staates anerkannt wurde und ein Recht auf Mitsprache bei den Verhandlungen von Versailles bekam.
In der Zwischenkriegszeit war Benes ab 1918 Außenminister unter Präsident Masaryk und wurde 1935 dessen Nachfolger.
Als Hitler nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 auch die Sudetengebiete forderte, rüstete Benes gegen ihn auf und hoffte auf die Unterstützung von England und Frankreich. Diese zogen sich aber nach anfänglichen Zusagen zurück und traten Hitler im Münchner Abkommen das Sudetenland ab, um einen Krieg zu vermeiden.
Am 5. Oktover 1938 trat Benes zurück, ging nach London und gründete dort ein Exilregierung.
Benes hatte schon vor dem Krieg gute Beziehungen zur UdSSR gehabt, obwohl er als Sozialist den Marxismus ablehnte. Nach der Enttäuschung des Münchner Abkommens sah er in der Sowjetunion einen Garanten des tschechoslowakischen Staates.