Caesium
Cäsium ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Cs und der Ordnungszahl 55.
Das sehr reaktive, silbriggold glänzende Alkalimetall schmilzt bei Körpertemperatur.
Eigenschaften | |||||||||||||||||||||||||
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Allgemein | |||||||||||||||||||||||||
Name, Symbol, Ordnungszahl | Cäsium, Cs, 55 | ||||||||||||||||||||||||
Serie | Alkalimetalle | ||||||||||||||||||||||||
Gruppe, Periode, Block | 1 (Ia), 6, s | ||||||||||||||||||||||||
Aussehen | silbriggold glänzend | ||||||||||||||||||||||||
Massenanteil an der Erdhülle | 6 · 10-4 % | ||||||||||||||||||||||||
Atomar | |||||||||||||||||||||||||
Atommasse | 132,9054 | ||||||||||||||||||||||||
Atomradius (empirisch) | 260 pm | ||||||||||||||||||||||||
Kovalenter Radius (berechnet) | 225 pm | ||||||||||||||||||||||||
van der Waals-Radius | - | ||||||||||||||||||||||||
Elektronenkonfiguration | [Xe]6s1 | ||||||||||||||||||||||||
Elektronen pro Energieniveau | 2,8,18,18,8,1 | ||||||||||||||||||||||||
Oxidationszustände (Oxide) | 1 (starke Base) | ||||||||||||||||||||||||
Normalpotential | -2,92 V (Cs+ + e- → Cs) | ||||||||||||||||||||||||
Elektronegativität | 0,7 (Pauling-Skala) | ||||||||||||||||||||||||
Austrittsarbeit | 2,1 eV | ||||||||||||||||||||||||
Kristallstruktur | kubisch-raumzentriert | ||||||||||||||||||||||||
Physikalisch | |||||||||||||||||||||||||
Aggregatzustand | fest | ||||||||||||||||||||||||
Modifikationen | - | ||||||||||||||||||||||||
Dichte (Mohshärte) | 1879 kg/m3 (-) | ||||||||||||||||||||||||
Magnetismus | - | ||||||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | 301,60 K | ||||||||||||||||||||||||
Siedepunkt | 978,15 K | ||||||||||||||||||||||||
Molares Volumen | 70,94 · 10-3 m3/mol | ||||||||||||||||||||||||
Verdampfungswärme | 67,74 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
Schmelzwärme | 2,092 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
Dampfdruck | 2.500 Pa | ||||||||||||||||||||||||
Schallgeschwindigkeit | keine Daten | ||||||||||||||||||||||||
Verschiedenes | |||||||||||||||||||||||||
Spezifische Wärmekapazität | 240 J/(kg · K) | ||||||||||||||||||||||||
Elektrische Leitfähigkeit | 4.89 · 106 S/m | ||||||||||||||||||||||||
Wärmeleitfähigkeit | 36 W/(m · K) | ||||||||||||||||||||||||
1. Ionisierungsenergie | 375,5 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
2. Ionisierungsenergie | 2234,3 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
3. Ionisierungsenergie | 3400 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
Isotope | |||||||||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Normbedingungen. |
Eigenschaften
Cäsium weist von allen stabilen Elementen des Periodensystems mit 0,274 nm den größten Atomradius auf.
Neben Gold und Kupfer ist es das dritte gelbe Metall.
Cäsium ist sehr weich (das weichste aller Elemente) und dehnbar. Nach Quecksilber hat Cäsium den niedrigsten Schmelzpunkt aller Metalle und liegt bei 28,45 °C, der Siedepunkt bei 705 °C.
Cäsium ist das unedelste, reaktionsfähigste stabile Element; es reagiert mit praktisch allen anderen Elementen. Bei der äußerst heftigen Reaktion (Explosionsgefahr) mit Wasser entsteht neben Wasserstoff Cäsiumhydroxid, CsOH, die absolut stärkste Base.
In Luft verbrennt Cäsium mit rotvioletter Flamme zu Cäsiumhyperoxid, CsO2. Oberhalb 300 °C greift es auch Glas an.
Cäsium ist auch das Element mit dem größten thermischen Ausdehnungskoeffizient (9,4x10-5 pro °C).
Isotope und radioaktive Eigenschaften
In der Natur kommt nur Cs133 als stabiles Isotop vor. Die anderen radiokativen Cäsium-Isotope kommen nur als künstlich Spaltprodukt bei atomaren Spaltungen vor.
Isotop | n. Häufigkeit | Halbwertzeit | Zerfallsmodus | ZE MeV |
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126CS | % | |||
127CS | % | 6,20 h | 2,10 | |
128CS | % | |||
129CS | % | 32,0 h | 1,10 | |
130CS | % | |||
131CS | % | 9,70 d | 0,35 | |
132CS | % | 6,20 d | 2,09 | |
133CS | 100 % | stabil | ||
134CS | % | 2,05 a | 2,06 | |
135CS | % | 2,0 * 106 a | 2,10 | |
136CS | % | 13,0 d | 2,54 | |
137CS | % | 30,17 a | 1,17 |
Abbildungen
Anwendungen
- Herstellung von Fotozellen (besonders für IR-Strahlung) und Fotomultipliern
- Infrarotdurchlässige Fenster, Linsen und Prismen
- Cäsium-Dampf-Lampen für Nachtsichtgeräte
- Herstellung von cäsiumdotierten Katalysatoren
- Atomuhren, Cäsiumuhren als Zeitnormale
- Gettermetall für Vakuumröhren
- Cs-137 als Strahlungsquelle für medizinische Anwendungen in der Krebstherapie
- Stromquelle (thermoion. Batterien)
- Treibstoff für Ionenstrahltriebwerke
Geschichte
Cäsium wurde erstmals 1860 zusammen mit Rubidium von dem deutschen Chemiker Robert Wilhelm Bunsen und dem deutschen Physiker Gustav Robert Kirchhoff, den Erfindern der Spektralanalyse, im Dürkheimer Mineralwasser nachgewiesen. Der Name Cäsium ist vom lateinischen caesius abgeleitet, was himmelblau bedeutet. Der Name nimmt Bezug auf die typischen Spektrallinien des Cäsiums, welche im blauen Bereich liegen und wurde 1861 von Bunsen/Kirchhoff vergeben.
1882 stellte Carl Setterberg metallisches Cäsium durch Schmelzelektrolyse des Cyanids her.
Vorkommen

Kommerziell nutzbar ist nur das Mineral Pollucit (auch Pollux genannt) aus Bernic Lake, Manitoba.
Die Herstellung des reinen Metalls erfolgt durch Reduktion von Cäsiumchlorid mit Calcium.
Verbindungen
- Cäsiumhydrid CsH
- Cäsiumhydroxid CsOH
- Cäsiumhyperoxid CsO2
- Cäsiumchlorid CsCl
- Cäsiumfluorid CsF
Isotope
- Natürlich kommt nur Cs-133 vor, es zählt somit zu den anisotopen Elementen beziehungsweise Reinelementen.
- bedeutendstes künstliches Isotop: Cs-137, Halbwertszeit 30 Jahre, Beta- und Gammastrahler. Bekannt wurde es vor allem durch die radioaktive Belastung nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl 1986. Besonders angereichert hat es sich in bestimmten Pilzen (beispielsweise Maronenröhrlinge in Süddeutschland und Österreich) und in Wildtieren (beispielsweise Elche in Skandinavien)
Gefahrenhinweise
An Luft entzündet sich Cäsium spontan, weshalb es unter reinem Stickstoff oder Paraffin aufbewahrt werden muss. In Wasser reagiert es wie die anderen Alkalimetalle exotherm unter Entwicklung gasförmigen Wasserstoffs.