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Hohokam-Kultur

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Verbreitungsgebiet der Kultur

Die Hohokam-Kultur (in der Sprache der Pima etwa diejenigen, die verschwunden sind) war eine präkolumbische indianische Kultur im Südwesten der heutigen USA.

Die Kultur existierte von ca. 300 - 1500 nach Christus im mittleren und südlichen Arizona, mit dem Schwerpunkt am Zusammenfluss des Gila und des Salt Rivers. Die bekanntesten Überreste von Siedlungen der Hohokam sind die Casa Grande Ruins im gleichnamigen National Monument und das als Hohokam Pima National Monument ausgewiesene Snaketown, eine prähistorische Siedlung, die heute in der Gila-River-Reservation liegt und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.

Das wohl wichtigste Kennzeichen der Hohokam-Kultur war ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem, das sich über 1200 Kilometer erstreckte und ein Gebiet von über zehntausend Hektar bewässerte. Auf diesen terrassenartig aufgebauten Feldern bauten die Hohokam vor allem Mais an, daneben aber auch Bohnen und Kürbisse sowie Baumwolle. Für den Feldbau verwendeten sie ausschließlich Hacken und Grabstöcke mit Knochen oder einem Stück Fels, die daran befestigt waren.

Vermutlich wurde die Kultur der Hohokam stark von Mittelamerika aus beeinflusst. So errichteten sie pyramidenartige Komplexe, die oben abgeflacht waren, und bauten ebenso wie die Kulturen Mesoamerikas Ballspielplätze, um dort ein Ballspiel mit religiösem Charakter zu spielen (siehe dazu auch Mesoamerikanisches Ballspiel). Man weiß auch, dass die Hohokam ihre Toten nicht begruben, sondern verbrannten und dann in Urnen bestatteten.

Ab dem zwölften Jahrhundert begann der Niedergang der Hohokam-Kultur. Zuerst sorgten Dürren für eine Hungersnot, im folgenden Jahrhundert wurde ein großer Teil des Bewässerungssystems durch Überschwemmungen zerstört, wodurch die Hohokam ihre Ernährungsgrundlage verloren. Zusammen mit dem Eindringen neuer Stämme aus dem Norden und gestörten Handelsbeziehungen mit Mexiko wurden die Hohokam schließlich auf ein niedrigeres Kulturniveau gezwungen. Vermutlich sind die Angehörigen des Stammes der Pima die letzten Nachfahren der Hohokam.

Siehe auch

Literatur

  • Linda M. Gregonis, Karl J. Reinhard: Hohokam Indians of the Tucson Basin. University of Arizona Press, 1979, ISBN 0-8165-0700-7 (im Volltext online: Hohokam Indians)
  • Werner Arens, Hans Martin Braun: Die Indianer Nordamerikas: Geschichte - Kultur - Religion (aus der Reihe "Beck Wissen"). München 2004. ISBN 3-406-50830-8