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Grob-Werke

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Grob-Werke Verwaltungs GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1926
Sitz Mindelheim, Deutschland
Leitung Werner Eisenhardt (Geschäftsführungsvorsitzender), Dr. h.c. Burkhart Grob (Aufsichtsratsvorsitzender)
Mitarbeiterzahl ca. 3000
Website www.grobgroup.com

Die Grob-Werke Verwaltungs GmbH (Die Holdinggesellschaft der Grob Group) ist ein deutsches Unternehmen der Luft- und Raumfahrtbranche, das auch im Bereich Werkzeugmaschinen tätig ist.

Werkzeugmaschinen

Die Werkzeugmaschinensparte hat neben dem Stammwerk Mindelheim Produktionsstätten in Bluffton (Ohio) (USA) und São Paulo (Brasilien) und stellt Bearbeitungszentren und Montageeinrichtungen sowie Verkettungssysteme für Produktions- und Montagelinien her. Spezialität ist die Planung und Erstellung kompletter Fertigungsanlagen für Motoren, Fahrzeuggetrieben, Einspritzpumpen und Ähnliches. Damit ist Grob Ausrüster der Automobilindustrie und deren Zulieferer weltweit.

Luft- und Raumfahrt

G 109B
SPn auf der ILA 2006

Heute konzentriert man sich bei Grob auf die Produktion von schnellen kunstflugtauglichen Reiseflugzeugen wie der G 140TP und Trainern wie der G 115 und der G 120. Der SPn, ein Businessjet für acht Passagiere befindet sich derzeit in der Flugerprobung. Der Prototyp P2 ist dabei am 29. November 2006 bei einem Landeanflug abgestürzt (Meldung Süddeutsche Zeitung vom 30. November 2006).

Unternehmensstruktur

Während sich hinter den einzelnen Niederlassungen aus dem Werkzeugmaschinenbereich die Grob-Werke Verwaltungs GmbH als Gesellschafter verbirgt, existiert für die Unternehmen aus dem Bereich der Luft- und Raumfahrt ebenfalls eine Burkhart Grob Luft- und Raumfahrt Verwaltungs GmbH. Der Standort Mindelheim ist seit 1976 Stammwerk der Grob-Werke und damit als „Konzernzentrale“ zu betrachten.

Geschichte

Die Grob-Werke wurden 1926 von Dr. Ernst Grob in München gegründet. Zunächst konzentrierte man sich auf die Produktion von Verbrennungsmotoren und Werkzeugmaschinen. 1968 wurde das Werk in Mindelheim errichtet, dort begann die Herstellung von Transferstraßen.

Eine deutliche Wende markiert der 1971 begonnene Lizenzbau von mehr als 200 Segelflugzeugen vom Typ Cirrus. Ab 1973 wurde dann mit der Fertigung des ersten eigenen Flugzeugs begonnen, dem G 102 „Astir“, der eine ganze Familie von ein- und zweisitzigen Schul-, Strecken- und Kunstflugseglern begründete.

1974 wurde das Flugzeugwerk in Mattsies in der Nähe von Mindelheim gegründet. Der Standort München wurde 1976 aufgegeben. Anfang der 1980er Jahre begann bei Grob die Konzentration auf motorgetriebene Luftfahrzeuge, deren erstes der Reise-Motorsegler G 109A war. Ein Problem war die geringe Leistung der damals zur Verfügung stehenden Triebwerke, die einerseits zur Entwicklung des Grob 2500 Motors mit 90 PS führte, der im ab 1983 gebauten G 109B zum Einsatz kam. Andererseits gab es auch zahlreiche andere Weiterentwicklungen durch externe Firmen (wie z. B. die Firma Korff) mit bis zu 130 PS starken Motoren, die auch zum kostengünstigen Flugzeugschlepp-Start von Segelflugzeugen geeignet sind.

Im Jahr 1993 wurde die Verwicklung der Firma Grob in die sogenannte Amigo-Affäre publik. In diesen Bestechungsskandal war u. a. Max Streibl, der damalige Ministerpräsident von Bayern und Schulfreund von Burkhart Grob, verwickelt. Max Streibl wurde vorgeworfen, sich unrechtmäßigerweise beim Bundesministerium der Verteidigung für den Zuschlag des Auftrages für das EloKa-System LAPAS an die Firma Grob eingesetzt zu haben. Des Weiteren soll Streibl beim Bundesministerium für Forschung und Technologie und der Landesanstalt für Aufbaufinanzierung hohe Fördermittel für Grob erschlichen haben. Zuvor hatte Grob zwei Urlaubsreisen von Streibl nach Brasilien und Kenia finanziert sowie ihm Parteispenden zukommen lassen. Als Folge der Amigo-Affäre trat Max Streibl 1993 zurück.

Standorte

Flugzeugtypen