B
B bzw. b ist der zweite Buchstabe des lateinischen Alphabets und ein Konsonantenbuchstabe. Der Buchstabe B hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 1,89 %. Er ist damit der 16.-häufigste Buchstabe in deutschen Texten.

Aussprache
B ist ein Verschlusslaut. Am Wortende tritt in der Standardaussprache Auslautverhärtung ein. Das dazugehörige Fortis ist das P. In einigen Dialekten wird es im Wortinneren und manchmal am Wortanfang als Reibelaut wie ein "w" gesprochen.
Beim Buchstabieren und in Abkürzungen wird es zusammen mit einem "e" als "be" gesprochen. Im Buchstabieralphabet heißt es "Berta".
Herkunft
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Frühgriechisches Beta | ![]() |
Griechisches Beta | ![]() |
Proto-semitischer Plan eines Hauses |
Phönizisches Ber | Frühgriechisches Beta | Etruskisches B | Griechisches Beta | Lateinisches B |
Die proto-semitische Urform des Buchstabens stellt ein den Plan eines Hauses mit Ausgang dar. Die Phönizier gaben dem Buchstaben den Namen Ber (Haus), bis zum 9. Jahrhundert v. Chr. hatte sich der Buchstabe stark abstrahiert. Bereits Ber hatte den Lautwert [b]. Je nach Schreibwerkzeug konnte der Buchstabe sehr eckig oder abgerundet geschrieben werden.
Die Griechen übernahmen den phönizischen Buchstaben, versahen ihn mit einer zusätzlichen Rundung und nannten ihn Beta. Den Lautwert behielten sie bei. Die Etrusker übernahmen diesen Buchstaben als B, ohne ihn zu modifizieren. Da die etruskische Sprache allerdings keine stimmhaften Verschlusslaute wie [b] enthielt, verwarfen sie den Buchstaben nach kurzer Zeit.
Die frühgriechische Schrift wurde von rechts nach links geschrieben. Als die Griechen die Schreibrichtung wechselten, spiegelten sie auch das Beta. Als die Römer das lateinische Alphabet schufen, das ebenfalls von links nach rechts geschrieben wird, orientierten sie sich am griechischen Beta und übernahmen es ohne weitere Modifikationen.
Bedeutungen
- in der Mathematik
- bezeichnet B in der mathematischen Logik das Prädikat
- In Zahlensystem mit einer Basis größer als 11 steht B oder b häufig für den dezimalen Wert 11, siehe auch Hexadezimalsystem
- in der Physik
- ist b das Zeichen f+r die inkohärente Einheit Barn
- ist B das Formelzeichen für die magnetische Flussdichte
- ist das Zeichen für die magnetische Induktion
- im SI-Einheitensystem
- ist B das Einheitensymbol für Bel (nach dem amerik. Erfinder Alexander Graham Bell), die Einheit der Lautstärke
- in der Chemie
- ist B das Symbol für Bor
- in der Musik
- steht B für den Halbton oberhalb des Kammertons a' und alle Töne, die zu diesem im oktavigen Verhältnis stehen (siehe Tonsystem) (im Englischen und in der Unterhaltungsmusik Bb oder b-flat)
- ist B im Englischen und in der Unterhaltungsmusik für den Ganzton oberhalb des Kammertons a' und alle Töne, die zu diesem im oktavigen Verhältnis stehen (siehe Tonsystem) (im Deutschen H)
- bezeichnet B die Tonart B-Dur,
- bezeichnet b die Tonart b-Moll.
- steht die Abkürzung B. für Basso (Stimmlage Bass oder B. c. = Basso Continuo)
- erniedrigt das Vorzeichen b einen Ton um einen Halbton. So wird aus A mit b-Vorzeichen As.
- In der Informatik
- ist B eine Programmiersprache
- Auf deutschen Münzen kennzeichnet B
- als Kfz-Kennzeichen steht B
- in Deutschland für Berlin
- in Österreich für Bezirk Bregenz
- in Spanien für Barcelona
- auf internationalen Kennzeichen für Belgien
- B ist eine Fahrerlaubnisklasse, die die das Führen von mehrspurigen KFZ bis 3,5 t erlaubt
- Im Verkehrswesen bezeichnet B eine Bundesstraße
- In römischen Namen steht B als Abkürzung für Balbus und Brutus
- B ist eine Formatgrößenbezeichnung für Papier, Karton, Pappe
- Der Kleinbuchstabe bedeutet bei zur genaueren Bezeichnung eines Ortes - z.B. Schulzendorf (b Tegel)
- In christlichen Inschriften steht b für "beatus" (selig, verstorben)
Siehe auch
- Artikel mit Kurznamen (Abbreviatur, auch Akronym), beginnend mit dem Buchstaben B oder b
Weblinks
Literatur
- Harald Haarmann: Geschichte der Schrift. Beck, München 2002 ISBN 3-406-47998-7