Gruppe Neue Musik Hanns Eisler
Die Gruppe Neue Musik Hanns Eisler bestand zwischen 1970 und 1993 und war eines der bedeutenden Ensembles für Neue Musik in der DDR. Es wurde 1970 auf Initiative von Friedrich Schenker und Burkhard Glaetzner gegründet und setzte sich aus folgenden acht Mitgliedern des Leipziger Rundfunk Sinfonieorchesters zusammen:
- Burkhard Glaetzner (Oboe),
- Axel Schmidt (Englischhorn),
- Friedrich Schenker (Posaune),
- Matthias Sannemüller (Viola),
- Wolfgang Weber (Violoncello),
- Dieter Zahn (Kontrabass),
- Gerhard Erber (Klavier) und
- Gerd Schenker (Schlagzeug).
Signifikant für die Besetzung des Kammerorchesters ist das Fehlen von Klavier und Violine. Dem Namenspatron Hanns Eisler verpflichtet, wurde das Ensemble zu einem eminent wichtigen Aufführungsorgan der mittleren Komponistengeneration der DDR. Hierzu zählen etwa:
- Friedrich Goldmann,
- Georg Katzer,
- Reiner Bredemeyer,
- Paul-Heinz Dittrich,
- Christian Schmidt oder
- Friedrich Schenker.
Die Gruppe vergab darüberhinaus Kompositionsaufträge an die jüngere Komponistengeneration wie Nicolaus Richter de Vroe oder Hermann Keller.
Gleichzeitig war das Ensemble ein Fenster zum Westen durch die Aufführung von Werken bereits etablierter Komponisten wie:
- Iannis Xenakis,
- John Cage,
- Karlheinz Stockhausen,
- Dieter Schnebel oder
- Isang Yun, aber auch neuer Namen wie
- Max E. Keller,
- Wolfgang Rihm,
- Luca Lombardi oder
- Nicolaus A. Huber.
Die Reisetätigkeit des Ensembles half einerseits, Musik der DDR auch im Westen zu verbreiten, und war andererseits die Bedingung dafür, dass das Ensemble (bis hin zur Beschaffung neuer Noten) an die Entwicklungen des Westens angeschlossen blieb.
Diskografie (Auswahl)
- Musik in Deutschland 1950 - 2000 Vol. 126, Instrumentale Kamermusik: Gruppe Neue Musik Hanns Eisler, Sony BMG