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Zagreb

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Zagreb
Wappen
Wappen
Zagreb (Kroatien)
Zagreb (Kroatien)
Basisdaten
Staat: Kroatien Kroatien
Koordinaten: 45° 49′ N, 15° 59′ OKoordinaten: 45° 48′ 48″ N, 15° 58′ 38″ O
Gespanschaft: Stadt Zagreb
Höhe: 120 m. i. J.
Fläche: 641,355 km²
Einwohner: 779.145 (2001)
Agglomeration: 1.200.000 (2001)
Bevölkerungsdichte: 1.215 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+385) 01
Postleitzahl: 10 000
Kfz-Kennzeichen: ZG
Struktur und Verwaltung
(Stand: 2007 veraltet, vgl. 2009)
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 17 Stadtbezirke
Oberbürgermeister: Milan Bandić (SDP)
Postanschrift: Trg Stjepana Radića 1/III
10 000 Zagreb
Website:
Datei:Croatia-zagreb-g5.jpg
Der Ban-Jelačić-Platz, ein beliebter Treffpunkt der Zagreber

Zagreb [ˈzɑːgreb] (deutsch - insb. in Österreich - auch Agram, ungarisch Zágráb) ist die Hauptstadt und zugleich größte Stadt Kroatiens. Der Stadtkern selbst zählt als eigene kroatische Gespanschaft. Die gesamte umliegende Region bildet eine weitere Verwaltungseinheit, die Gespanschaft Zagreb.

Zagreb liegt am Fuß des Medvednica-Gebirges an beiden Seiten der Save im Südwesten der Pannonischen Tiefebene. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Kathedrale. Die Stadt ist Sitz der katholischen Erzdiözese Zagreb.

Der Name kommt vermutlich von „zagrabiti“ (dt. „(Wasser) schöpfen“), manchen Thesen zufolge auch vom „Zāgros“, einem Gebirge im heutigen Iran[1].

Bevölkerung

Die Stadt selbst hat etwa 780.097 Einwohner, zusammen mit den Vororten weist sie als Gespanschaft etwa 1.200.000 Einwohner auf (Volkszählung von 2005). Die Mehrheit der Bevölkerung stellen mit 90,94 % die Kroaten. 7% gehören der serbischen Minderheit an, 2% verschiedenen anderen Minderheiten, darunter Deutsche, Bosniaken, Ungarn, Slowenen, Tschechen und Ukrainer. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten in Zagreb ca. 12.000 Juden. Nach dem Krieg waren es nur noch wenige tausend. Heute umfasst die Jüdische Gemeinde von Zagreb etwa 2.000 Mitglieder, während es in ganz Kroatien 3.000 Menschen jüdischen Glaubens gibt.

Etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung Kroatiens lebt im Großraum Zagreb, dem politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des Landes.

Geschichte

König-Tomislav-Platz

Der Name Zagreb wurde zum ersten Mal im Jahre 1094 erwähnt, als der in Personalunion ungarisch-kroatische König Ladislaus I. die Zagreber Diözese gründete. Die Stadt entwickelte sich aus den beiden Siedlungen, Kaptol (Kapitel) und Gradec, die heute den Kern der Altstadt Zagrebs bilden. In Gradec hatten sich Kaufleute und Handwerker angesiedelt. Kaptol war die Stadt des Klerus, in der die Kanoniker des Zagreber Bistums wohnten. Interessenskonflikte zwischen den beiden Siedlungen führten immer wieder zu Auseinandersetzungen.

Im 13. Jahrhundert hatte Südosteuropa unter verheerenden Plünderungen der Tataren (mongolische Volksstämme) zu leiden. Der König von Kroatien und Ungarn, Béla IV., versteckte sich auf der Flucht vor den Tataren in Gradec und versuchte von dort die Verteidigung zu organisieren. Aus Dankbarkeit für seine Rettung verlieh er 1242 den Einwohnern von Gradec die Bulla Aurea, ein Symbol der Freiheit und Unabhängigkeit. Durch dieses Dokument wurde Gradec zur freien königlichen Stadt. Nun erlebte es seine wirtschaftliche Blüte. Es entstanden Paläste, Kirchen und Befestigungswerke nach mittel- und westeuropäischem Vorbild.

1557 wurde Zagreb erstmals als Kroatiens Hauptstadt erwähnt.

Auch die Unterstadt (Donji grad) begann sich schnell zu entwickeln und übernahm bald die Rolle von Gradec in Handel und Handwerk. 1669 wird die Universität Zagreb gegründet.

Zagreb im 18. und 19. Jahrhundert

Datei:Draskoviceva-ZG.JPG
Blick vom Jelačić-Platz auf die Radićeva ulica

Von 1756 bis 1776 übernahm Varaždin vorübergehend die Rolle als kroatische Hauptstadt. 1850 wurden die zwei Städte Gradec und Kaptol zur Stadt Zagreb vereint und mit der Unterstadt verbunden. Ein schweres Erdbeben richtete 1880 beträchtlichen Schaden an, ermöglichte jedoch auch eine Modernisierung und dynamische Weiterentwicklung der Stadt.

Kaptol ist bis heute das Zentrum der katholischen Kirche und des geistlichen Lebens in Kroatien. Gradec, heute Oberstadt genannt, wurde zum politischen und administrativen Zentrum. In der Unterstadt mit ihren vielen prächtigen Gebäuden aus dem späten 19. Jahrhundert pulsiert das wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Leben.

Zagreb war zur Zeit des Königreiches Ungarn Sitz des Komitates (Gespanschaft) Zágráb.

Zwischenkriegszeit

Am 29. Oktober 1918 beschloss das kroatische Parlament in Zagreb die Aufhebung sämtlicher staatsrechtlicher Beziehungen zwischen Kroatien und der österreichisch-ungarischen Monarchie. Einen Monat später folgte der Beitritt Kroatiens zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen.

1926 wird der erste Zagreber Radiosender in Betrieb genommen.

Am 10. April 1941 marschierte die deutsche Wehrmacht in Zagreb ein. Kroatische Nationalisten feierten die Deutschen als Befreier und riefen den so genannten „Unabhängigen Staat Kroatien“ aus.

Hauptstadt der jugoslawischen Teilrepublik Kroatien

Am 8. Mai 1945 marschierten die Tito-Partisanen in Zagreb ein. Kroatien wurde daraufhin als Sozialistische Republik Kroatien in die kommunistische Volksrepublik Jugoslawien eingegliedert.

In den Jahren 1970 und 1971 war Zagreb der Mittelpunkt des Widerstandes gegen das kommunistische Regime. Es fanden Demonstrationen gegen die Politik der Belgrader Zentralregierung statt, der Kroatische Frühling wurde niedergeschlagen und endete mit Massenverhaftungen.

Am 10. September 1976 kollidierten bei Zagreb ein jugoslawisches und ein britisches Flugzeug. Das Unglück forderte 176 Tote, davon 27 Deutsche. 1987 fand in Zagreb die Universiade statt.

1990 war die Stadt Gastgeber des 35. Grand Prix Eurovision de la Chanson (Eurovision Song Contest).

Kroatische Unabhängigkeit

Am 25. Juni 1991 erklärte das kroatische Parlament die Unabhängigkeit Kroatiens; Zagreb wurde Hauptstadt.

Am 7. Oktober 1991 wurde Zagreb im Zuge des Jugoslawienkrieges von der Jugoslawischen Volksarmee angegriffen. Die Stadt war zum Zeitpunkt der Bombardierung überfüllt mit Flüchtlingen aus Ostslawonien und Vukovar. Am darauf folgenden Tag, am 8. Oktober 1991, setzte Kroatiens Regierung die nach einer Volksabstimmung erklärte Unabhängigkeit offiziell in Kraft.

1994 feierte man Zagrebs 900-jähriges Jubiläum.

Während des Kroatien-Krieges befanden sich in Zagreb und Umgebung mehrere kroatische Internierungslager, in denen serbische und andere nicht-kroatische Zivilisten misshandelt und getötet wurden.[2] Am 2. und 3. Mai 1995 schlugen international geächtete serbische Streubomben [3] in der Innenstadt von Zagreb ein. Der militärisch sinnlose Angriff kostete sieben Zivilisten das Leben; 176 wurden verletzt. Der damalige befehlshabende serbische Anführer Milan Martić wurde vom Den Haager Kriegsverbrechertribunal zu 35 Jahren Haft verurteilt. Im Dezember 1995 wurde der Vertrag von Dayton unterzeichnet.

Politik

Zagreb ist die Hauptstadt und der Regierungssitz der Kroatischen Republik. In Zagreb tagt auch das kroatische Parlament, der Sabor. Bürgermeister von Zagreb ist Milan Bandić. Stärkste Fraktion im Stadtrat ist die Sozialdemokratische Partei Kroatiens. Das Regierungsviertel befindet sich in der Gornji Grad (Obere Stadt), der Altstadt von Zagreb.

Wirtschaft

Klimadiagramm von Zagreb

Wichtige Wirtschaftszweige in Zagreb sind die Pharmaindustrie, die Elektrotechnik, der Handel und der Tourismus.

Im südöstlichen Teil der Stadt liegt das größte Industriegebiet Žitnjak.

Viele Unternehmen wie z. B der Öl- und Gaskonzern INA haben ihren Hauptsitz in Zagreb. Im Westen der Stadt sind an mehreren Standorten der Pharmakonzern Pliva, der Elektrotechnikkonzern Končar und Ericsson-Tesla angesiedelt.

Besucher aus den nahegelegenen EU-Nachbarländern entdecken zunehmend Zagreb als günstige Einkaufsstadt: Neben immer mehr großen Einkaufszentren in der Peripherie im Osten und Westen der Stadt, wie zum Beispiel dem „King Cross“ und „City Center One“, lädt in der Zagreber Innenstadt besonders die Hauptgeschäftsstraße Ilica mit ihren zahlreichen traditionsreichen Handwerkergeschäften wie zum Beispiel Schustern, Hutmachern, Ledertaschenläden, Küfnern, Boutiquen und Juwelieren zum Einkaufen ein.

Die Messe Zagreb (Zagrebački Velesajam) ist der bedeutendste Messestandort des Landes.

In Zagreb hat auch die Deutsch-Kroatische Industrie- und Handelskammer ihren Sitz.

Verkehr und Transport

Datei:Zagreb guzva.jpg
Rush Hour in Zagreb

Durch den Ausbau der Autobahnen ist Zagreb im Begriff, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Mitteleuropa und dem Adriatischen Meer zu werden. Zagreb ist durch Autobahnen unter anderem mit den Hafenstädten Rijeka und Split sowie mit der ostkroatischen Region Slawonien verbunden.

Eisenbahnstrecken führen nach Osijek, Slavonski Brod, Vinkovci, Rijeka und Split sowie nach Slowenien, Ungarn, Bosnien und Herzegowina und Serbien.

Zagreb besitzt einen internationalen Verkehrsflughafen, gelegen etwa 20 km südöstlich des Stadtzentrums auf dem Gebiet der Ortschaft Pleso. Der IATA-Flughafencode ist ZAG.

ZET 2200

Der ÖPNV der Stadt wird unter anderem von der ZET und Stadtbussen durchgeführt. Seit dem Jahr 2005 wird die moderne TMK2200 eingesetzt.

Siehe auch: Infrastruktur, Verkehr und Telekommunikation in Kroatien

Wissenschaft und Forschung

Höchste wissenschaftliche Einrichtung in Kroatien ist die Kroatische Akademie der Wissenschaften. Die Universität Zagreb (gegründet am 23. September 1669) ist eine der ältesten in Ostmitteleuropa. Die Gebäude der Fakultäten befinden sich in mehreren Stadtteilen; die zur Universität Zagreb gehörende Universitätsbibliothek Zagreb liegt seit 1995 in einem Stadtteil außerhalb des Zentrums. Die Kunstakademie Zagreb und die Musikakademie Zagreb genießen internationalen Ruf. Weitere Hochschulen sind die Gesundheitshochschule in Zagreb, die Sozialwissenschaftliche Fachhochschule in Zagreb und die Technische Fachhochschule in Zagreb.

Das im Jahr 1950 gegründete Ruđer Bošković-Institut ist das größte interdisziplinäre Institut Kroatiens und beschäftigt im Jahr 2005 insgesamt 200 Wissenschaftler.

Medien

Eine Auswahl der in Zagreb erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften:

Sehenswürdigkeiten

Blick vom "Gornji Grad"
Zagreber Sehenswürdigkeiten

Oberstadt Gornji grad

  • Der Lotrščak-Turm (kroat. Kula Lotrščak): Der Turm stammt aus dem 13. Jh. und steht in direkter Nähe zur Bergstation der Drahtseilbahn. Täglich um 12 Uhr wird hier ein Kanonenschuss abgefeuert.
  • Die St.-Markus-Kirche (Zagreb) (Crkva Svetog Marka): Die im 13. Jh. erbaute Markuskirche erinnert stark an den Stephansdom in Wien. Sie wurde häufiger umgebaut. Dabei hat die frühere geschichtliche Anbindung zu Österreich hier Einfluss genommen. Das Dach mit den zwei Wappen stammt aus dem Jahr 1880.
Datei:Marko 1.jpg
Die St.-Markus-Kirche (Crkva Svetoga Marka) besticht durch ein einzigartiges Dachziegelbild in Form des Wappens der Stadt
  • Das Steinerne Tor (Kamenita vrata): Von der ehemaligen Stadtbefestigung aus dem 13. Jh. ist nur noch das "Steinerne Tor" übrig geblieben. Einst führten fünf Stadttore in die Königsstadt (Gornji Grad) hinein. Ein Brand zerstörte 1731 einen Großteil der Nachbarhäuser, wobei nur ein Bild der Maria mit Kind am Tor unbeschädigt blieb. Daraufhin wurde das Steinerne Tor zu einer kleinen Kapelle umgebaut.
  • Der Banal-Hof (Banski dvori): Einst diente es als Sitz des Vizekönigs (Bans) in Kroatien. Der im 17. Jh. entstandene Ban-Palast dient heutzutage als Residenz des Präsidenten.
  • Das Parlamentsgebäude (Sabor): Das kroatische Parlamentsgebäude wurde 1908 erbaut und liegt gegenüber dem Ban-Palast am Markusplatz (Markov trg), auf dem die Markuskirche steht.
  • Das Zagreber Stadtmuseum (Muzej grada Zagreba): Aus dem ehemaligen Nonnenkloster der heiligen Klara, einem ehemaligen Kornspeicher, und einem Turm aus dem 12. Jh., entstand das Stadtmuseum am nördlichen Rand des Stadtteiles Gradec. In diesem Museum werden u. a. Karten, Stadtansichten, Wappen, Uniformen und Gemälde ausgestellt.

Kaptol

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Kathedrale von Zagreb
  • Die Kathedrale von Zagreb (Mariahimmelfahrt, ehemals Stefansdom; Katedrala Svetog Stjepana): Das Wahrzeichen der Stadt ist die Kathedrale. Auf ihrem Vorplatz befindet sich der Madonnenbrunnen.
  • Der Erzbischofspalast (Nadbiskupska palača): Der Bischofspalast zieht sich dreiseitig um die Kathedrale Sveti Stjepana.
  • Die Kirche des heiligen Franz (Crkva Svetog Franje): Die Kirche besticht durch viele schöne Buntglasfenster. Im Kloster nebenan, im 13. Jh. gegründet, findet man die Kapelle Sveti Franjo.
  • Die Marienkirche (Crkva Svete Marije): Die Kirche ist mit barocken Altären ausgestattet.
  • Der Gemüse- oder Grünmarkt (Dolac): Auf dem größten Markt der Stadt Zagreb werden Käse, Obst und Gemüse angeboten. Vom Ban-Jelačić-Platz kommend erreicht man ihn über Treppenstufen entlang des "Blumenmarktes".
  • Der Ban-Jelačić-Platz (Trg Bana Jelačića): Dieser zentrale Platz zwischen Ober- und Unterstadt wurde nach Joseph Jelačić von Bužim benannt, (Josip Jelačić Bužimski). Er war ein Feldherr und Ban von Kroatien, außerdem k.&.k. Feldzeugmeister und Kommandeur des Maria Theresien-Ordens und gilt als kroatischer Nationalheld. Dieser zentrale Platz wurde bis 1991, also vor der Unabhängigkeit Kroatiens „Platz der Republik“ genannt. Wegen der zentralen Lage dient der Platz häufig als Ausgangspunkt für Besichtigungen und Ausflüge. Der Ban-Jelačić-Platz ist eine große Fußgängerzone, in der nur Straßenbahn, Bus und Taxi eine Fahrerlaubnis haben. Hier befindet sich auch das Geschäfts- und Bankenzentrum, die Talstation der Drahtseilbahn in die Oberstadt hinauf, und man gelangt vom Blumenmarkt über Treppenstufen zum größten Gemüsemarkt von Zagreb.


Unterstadt oder Donji grad

Haus der kroatischen Kunst, im Jahr 1938 von Ivan Meštrović geschaffen
Kroatisches Nationaltheater in Zagreb
  • Das Grüne Hufeisen (Zelena potkova): Es wurde vom Architekten Milan Lenuzzi geschaffen und verbindet Plätze und Grünlagen des städtischen Zentrums.
  • Der Botanische Garten (Botanički vrt): Er liegt in der Verbindung zwischen den beiden Schenkeln des Grünen Zagreber Hufeisens und ist von November bis April geschlossen. Der Park ist etwa 50.000 m² groß. Rund 10.000 Pflanzenarten gedeihen hier, darunter etwa 1.800 exotische Gewächse aus der ganzen Welt, hauptsächlich jedoch aus Asien. Auf schön angelegten Pfaden kann man zwischen Nadelhölzern, künstlichen Gewässern, Pavillons und Gewächshäusern der Universität flanieren und die vielgestaltete Schönheit der Bäume, Sträucher, Blumen sowie der in speziellen Teichen gezogenen Wasserpflanzen genießen. Im Jahre 2000 ist der Park generalsaniert worden, da einige der Gehölze mit Ungeziefer befallen waren.
  • Das Kroatisches Nationaltheater in Zagreb (Hrvatsko narodno kazalište): Es ist der westliche Kopf des Grünen Zagreber Hufeisens. Zwei Wiener Architekten planten das Bauwerk, welches 1895 vollendet wurde.
  • Das Archäologische Museum (Arheološki Muzej): Es zeigt hauptsächlich Gegenstände aus Kroatien. Es liegt am Ende des Grünen Hufeisens. Besonders wertvoll sind die ägyptischen und numismatischen Stücke. Im Museum befindet sich eine ägyptische Mumie und der weltweit längste erhaltene Text in etruskischer Sprache.
  • Das Volkskundemuseum: Es wird das kroatische Kunsthandwerk ausgestellt. Es liegt am linken Schenkel des Grünen Hufeisens.
  • Außerhalb des Stadtzentrums befindet sich der Mirogoj-Friedhof: Ab Kaptol fährt eine Buslinie zu dem etwa 4 Kilometer entfernten Friedhof am Fuße des Medvednica-Gebirges. Außer den Gräbern bedeutender Kroaten sind die beiden Arkaden baulich hervorstechende Erscheinungen.

Parks in Zagreb

Der Maksimir Park
  • Das Denkmal von König Tomislav: Im Jahr 925 wurde Tomislav in Tomislavgrad (Regierungszeit 910–928) zum ersten König von Kroatien gekrönt. Zu seinen Ehren steht ein Reiterstandbild am Tomislav Trg in einem kleinen Park, in der unmittelbaren Nähe des Zagreber Hauptbahnhofes.
  • Park Zrinskog (Zrinjevac): Das Ende des Grünen Zagreber U ist der Park mit einem Pavillon in der Parkmitte und liegt an der Praska. Der Pavillon wird im Sommer für künstlerische Veranstaltungen genutzt. Am Nordende des Parks befindet sich eine Wetterstation. Am Südeingang findet man mehrere Büsten historisch bedeutender Persönlichkeiten.
  • Maksimir Park (Maksimirski Perivoj): Diese im Jahre 1794 geschaffene Parkanlage ist die größte Südeuropas und beherbergt auch den Zoologische Garten von Zagreb, Eichenwälder, idyllische Seen und Wiesen. Der Park liegt im Osten der Stadt.

Andere Sehenswürdigkeiten

Datei:Jarun 1.jpg
Der Jarun-See, ein Naherholungsgebiet
  • Zagreb besitzt eine barocke Altstadt.
  • Das Importanne Centar ist ein großes Einkaufszentrum im Herzen der Stadt. Es erstreckt sich über eine Fläche von 10.000 m².
  • Mit 92 m ist der Cibona-Tower eines der höchsten Gebäude der Stadt.
  • Das Regent Esplanade ist eines der legendärsten Bauwerke in Zagreb und hat bei den Bewohnern der Stadt beinahe denselben Stellenwert wie der Dom oder das Nationaltheater. 1925 wurde Zagreb durch das Hotel zu einer wichtigen Station des Orient-Express. Berühmte Persönlichkeiten wie Charles Lindbergh, Josephine Baker oder Elizabeth Taylor waren hier schon zu Gast. Nach einer längeren Renovierung wurde es 2004 wieder eröffnet.
  • In unmittelbarer Nähe der Stadt liegt das Bergland von Zagreb, die Medvednica. Die Medvednica ist ein bewaldetes Gebirge; die höchste Erhebung ist die Sljeme (1032 m). Zwischen Stadtrand und Gipfel verkehrt eine Seilbahn. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört die Veternica Höhle, in der prähistorische Lebensspuren gefunden wurden und die mittelalterliche Burg Medvedgrad.
  • Fernsehturm Zagreb
  • Zagrebcanka ist mit 96 m eines der höchsten Gebäude der Stadt
  • Eurotower mit 97,8 m das höchste nach dem Krieg gebaute Gebäude der Stadt

Regelmäßige kulturelle Veranstaltungen

Zeitraum Bezeichnung Inhalte
Februar Zagrebdox Dokumentarfilmfestival
April Tage der kroatischen und internationalen Musik (dani hrvatske glazbe) Biennale, Kammermusik Konzerte, Moderne Musik
Mai Literarische Gespräche in Zagreb (Zagrebački književni razgovori) Zusammenkunft internationaler Schriftsteller
23. - 30. 06 Eurokaz Internationales Theaterfestival des neuen Theaters
Juli - August Zagreber Sommerfestival (Zagrebački ljetni festival) Kammermusik, Symphoniekonzerte, Jazz und Musikszene
01. - 07. 08 Woche der modernen Tanzes (Tjedan suvremenog plesa) Moderne Tanzkunst
19. - 23. August Internationales Folklorefestival (Međunarodna smotra folklora) Folklore Aufführungen auf dem Jelačić-Platz in Zagreb
August - September PIF internationales Puppenspieler Festival
Oktober - November Zagreber Salon (Zagrebački salon) Themenbezogene Ausstellungen
  • Zagreb Film Festival
  • Animafest
  • Queer Festival
  • Musikbiennale Zagreb

Organisationen

  • In Zagreb hat das Filmstudio Zagreb Film seinen Sitz. Es produzierte seit 1953 mehr als 600 Animationsfilme, gewann über 400 internationale Preise (darunter einen Oscar) und begründete durch seinen einzigartigen Stil die Zagreber Schule.
  • SFera ist Zagrebs Science-Fiction- und Fantasy-Verein.

Bezirke

Datei:Zagreb Districts.jpg
Die Zagreber Bezirke

Die Bezirke (kroat. kvartovi oder četvrti) in alphabetischer Reihenfolge, mit in Klammern angegebener Bevölkerungszahl aus dem Jahr 2001, sind:

Nr. Bezirk Übersetzung Fläche
(km²)
Einw.
(2001)
Siedlungen
1. Donji Grad Unterstadt 3,016 45.178
2. Gornji Grad - Medveščak Oberstadt - Medveščak 10,125 36.475 "August Cesarec", Gornji grad, Gupčeva zvijezda, "Ivan Kukuljević Sakcinski", Kraljevac, Medveščak, Nova Ves, Petrova, Ribnjak, "Stjepan Radić", Šalata, Tuškanac, Voćarska
3. Trnje 7,365 45.199 Cvjetnica, Cvjetno naselje, Kanal, Marin Držić, Martinovka, Staro Trnje, Trnjanska Savica, Sigečica und Vrbik
4. Maksimir 14,349 49.449 Bukovac, "Dinko Šimunović", Dobri dol, Dotrščina, "Eugen Kvaternik", Kozjak, Maksimir, Maksimirska naselja, Mašićeva, Remetem, Ružmarinka
5. Pešćenica - Žitnjak 35,295 58.349 Pešćenica: Stara Pešćenica, Donje Svetice, Folnegovićevo naselje, Volovčica, Ferenščica
Žitnjak: Kozari Bok, Kozari putevi, Ivanja Reka, Vukomerec
6. Novi Zagreb-istok Neu Zagreb-Ost 16,544 65.424 Dugave, Hrelić, Jakuševec, Sloboština, Sopot, Središće, Travno, Utrine, Zapruđe, Buzin, Veliko Polje
7. Novi Zagreb-zapad Neu Zagreb-West 62,594 47.163 Kajzerica, Lučko, Hrašće, Hrvatski Leskovac, Remetinec, Laniste, Savski gaj, Siget, Sveta Klara und Trnsko.
8. Trešnjevka-sjever Trešnjevka-Nord 5,828 55.352 "Antun Mihanović", Ciglenica, "Dr. Ante Starčević", Ljubljanica, "Nikola Tesla", Pongračevo, Rudeš, Samoborček, "Silvije Strahimir Kranjčević", Stara Trešnjevka
9. Trešnjevka-jug Trešnjevka-Süd 9,836 67.050 Horvati-Srednjaci, Gajevo, Jarun, Knežija, Prečko, Vrbani
10. Črnomerec 24,327 38.679 "Ban Keglević", "Bartol Kašić", Gornja Kustošija, Kustošija centar, Jelenovac, Medvedgrad, Sveti Duh, Šestinski dol-Vrhovec
11. Gornja Dubrava Obere Dubrava 40,277 61.112 Branovec-Jalševec, Čučerje, Dankovec, Dubec, Dubrava-Središte, Gornja Dubrava, Granešina, Granešinski Novaki, Klaka, Miroševec, Novoselec, Oporovec, Poljanice, Stari Retkovec, Studentski grad, Trnovčica, Zeleni brijeg
12. Donja Dubrava Untere Dubrava 10,823 35.920 Čulinec, Donja Dubrava, "Ivan Mažuranić", Novi Retkovec, Resnički Gaj, Poljanice, Stari Retkovec, "30. svibnja 1990.", Trnava
13. Stenjevec 12,180 40.949 Gajnice, Malešnica, "Matija Gubec", Stenjevec, Špansko, Vrapče-jug
14. Podsused - Vrapče 36,049 42.341 Gornji Stenjevec, Gornje Vrapče, Perjavica-Borčec, Podsused, Vrapče-centar, Gajnice, Stenjevec
15. Podsljeme 60,116 17.531 Šestine, Gračani und Markuševec
16. Sesvete 165,238 58.416 Mindestens 42 Siedlungen
17. Brezovica 127,390 10.837 Mindestens 12 Siedlungen

Die Stadt Zagreb zählt insgesamt 70 Siedlungen.

Sport

Datei:Maksimir 1.jpg
Maksimir-Stadion

Der mit Abstand bekannteste Fußballverein Zagrebs ist Dinamo Zagreb, welcher seine Heimspiele im Maksimir Stadion austrägt. Der Verein ist Kroatiens Rekordmeister, Rekordpokalsieger, hat einige Meistertitel und Pokale im eh. Jugoslawien errungen, und einen Europäischen Pokal (Messepokal, heute UEFA-Cup). Daneben spielt noch NK Zagreb in der 1. kroatischen Liga. Der Verein wurde bisher einmal kroatischer Meister.

Auch der Basketball-Rekordmeister KK Cibona kommt aus Zagreb. Neben Cibona Zagreb spielt auch KK Zagreb in der überregionalen NLB-Liga. KK Maksimir hingegen spielt in der 1. kroatischen Basketballliga. Es gibt auch einen Zagreber Damen-Basketball-Verein und einen Zagreber Veteranen-Basketball-Verein. Rekordmeister im Handball ist der Verein RK Zagreb, daneben spielen noch RK Agram Medvešćak und RK Dubrava in der 1. kroatischen Handballliga.

In Zagreb finden das Tennisturnier Zagreb Open und die internationale Ruderregatta Grand Prix Jarun statt. Im August 2005 fand auf der Regattastrecke des Jarun-Sees die Weltmeisterschaft im Kanurennsport statt.

Im Januar 2005 fand auf dem Zagreber Hausberg Medvednica das erste Ski alpin-Slalom-Rennen der Damen statt. Im Jahr 2006 wurde es wiederholt und für das Jahr 2007 ist auch ein Herren Weltcup Ski Alpin Rennen geplant.

Verschiedenes

Partnerstädte

Zagreb unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Persönlichkeiten

Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Zagreb geborene Persönlichkeiten. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Zagreb hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Stanislav Pavao Skalić (1534-1573)
Erfinder der Enzyklopädie
  • Stanislav Pavao Skalić, (1534-1573), Verfasser der ersten Enzyklopädie; Erfinder des Wortes „Enzyklopädie“.
  • Josip Franjo Domin, (1754-1819), Begründer der Elektrotherapie. Domin studierte Physik und Theologie in Wien. In Ungarn wurde er später der Dekan an der Fakultät für Philosophie und der Rektor der Universität von Budapest. Anwendung findet die Elektrotherapie heute unter anderem zur Schmerzbehandlung, bei Durchblutungsstörungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Lähmungen und Muskelschwäche.
Slavoljub Eduard Penkala (1871-1922)
Erfinder des Füllfederhalters

Weiteres

  • Die durchschnittlichen maximalen Tagestemperaturen liegen bei 27 Grad im Juli und 2 Grad im Januar.
  • In Österreich wird manchmal noch die Bezeichnung Agram (anstatt „Zagreb“) verwendet.
  • Die im Herzen des amerikanischen Bundesstaates Minnesota gelegene Gemeinde Agram (Morrison County) hat ihren Namen von der kroatischen Hauptstadt.
  • Zagreb 1 ist der Name einer Bohrinsel der Crosco-Bohrgesellschaft.
  • In der Zeit vom 28. Dezember 2006 bis 1. Januar 2007 fand in Zagreb das 29. Europäische Jugendtreffen statt.

Quellen

  1. Iran Chamber Society: Common Origin of Croats, Serbs and Jats
  2. UN-Report zu Gefangenenlagern
  3. ICTY Anklageschrift gegen Milan Martić, Punkt 7
Die Stadt Zagreb bildet eine eigene Gespanschaft
Commons: Zagreb – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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