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Diiodmethan

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Strukturformel
Allgemeines
Name Diiodmethan
Andere Namen
  • Methyleniodid
Summenformel CH2I2
Kurzbeschreibung

farblose bis schwach gelbliche, lichtempfindliche, süßlich riechende Flüssigkeit

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 75-11-6
Wikidata Q425692
Eigenschaften
Molare Masse 267,84 g·mol-1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

3,325 g·cm-3 [1]

Schmelzpunkt

6 °C [2]

Siedepunkt

181 °C [1] (Zersetzung)

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser: 0,8 g·l-1 (bei 25 °C)[2], gut in organischen Lösungsmitteln

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Diiodmethan, in der Literatur ist häufiger die Bezeichnung Methyleniodid bzw. die veraltete Version Methylenjodid anzutreffen, ist ein zweifach iodiertes Derivat des Methans und somit ein halogenierter Kohlenwasserstoff. Es kann beispielsweise durch Halogenaustausch mit Aluminiumchlorid aus Dichlormethan hergestellt werden.

Eigenschaften

In frischem Zustand ist Diiodmethan eine farblose Flüssigkeit, die sich im Laufe der Zeit durch Zersetzungsreaktionen am Tageslicht, bräunlich verfärben kann. Sowohl die Dichte, als auch die Brechzahl von Diiodmethan, sind mit 3,325 g·cm-3 bzw. 1,7420 (20°C und 589,3 nm) [4] außergewöhnlich hoch.

Verwendung

In der organischen Synthese kann CH2I2 zur Darstellung von Carben verwendet werden, zum Beispiel in der Simmons-Smith-Reaktion.[5] Außerdem findet es als Iodquelle bei sandmeyer-artigen Reaktionen Verwendung, z. B. wenn in Systemen gearbeitet wird, in denen anorganische Iodide nicht löslich sind.[6]

In der Mineralogie wird die Schwerflüssigkeit häufig zur Bestimmung des Brechzahl von Mineralien, sowie zur Abtrennung und Dichtebestimmung unbekannter Schwermineralien verwendet. Wegen seiner unbestimmten Toxizität sollte Diiodmethan hierfür nicht mehr verwendet werden, zumal es in vielen Fällen sehr einfach durch ungefählichere Schwerflüssigkeiten ersetzt werden kann.

Quellen

  1. a b www.omikron-online.de, abgerufen am 5. Juli 2007
  2. a b c Diiodmethan, Sicherheitsadtenblatt, abgerufen am 5. Juli 2007
  3. a b c Fluka-Katalog 2007/2008
  4. www.lrsl.lu: Tabelle: Brechzahlen verschiedener Stoffe, abgerufen am 5. Juli 2007
  5. Simmons HE et.al., Review of its use in the cyclopropanation of olefins., in Org. React., 20/1973, S.1-131.
  6. V. Nair, S. Richardson, Synthesis, 670-672 (1982)