Zum Inhalt springen

Arnsberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juli 2007 um 19:11 Uhr durch Schubbay (Diskussion | Beiträge) (Mittelalter). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Arnsberg ist eine große kreisangehörige Stadt im Sauerland/Nordrhein-Westfalen und Sitz der Bezirksregierung Arnsberg. Bis zur kommunalen Neugliederung von 1975 war Arnsberg Sitz des Kreises Arnsberg und gehört seitdem zum Hochsauerlandkreis. Auch die Struktur der heutigen Stadt geht auf die kommunale Neugliederung zurück. Damals wurden Neheim-Hüsten, Arnsberg und eine Reihe von weiteren Gemeinden zu einer neuen Stadt zusammengeschlossen.

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt liegt im Norden des Rheinischen Schiefergebirges im Tal der Ruhr. Dieser Fluss und in etwas geringerem Umfang Röhr und Möhne prägen die Stadt wesentlich. In den Tälern dieser Flüsse liegen die wesentlichen Siedlungsschwerpunkte der Stadt. Besonders charakteristisch ist die große Ruhrschleife, die die Altstadt von Arnsberg auf zwei Seiten einschließt. Begrenzt werden die Flusstäler von meist bewaldeten Erhebungen. Südöstlich schließt sich das Rothaargebirge an. Der nördliche Randbereich nimmt der Naturpark Arnsberger Wald ein. Das Stadtgebiet der Stadt Arnsberg liegt auf einer Höhe von 146 bis 448 Metern über NN. Es ist 193,39 Quadratkilometer groß. Mit 121,10 Quadratkilometern sind damit 63 Prozent des Gebiets Waldfläche.

Geologie

Arnsberg liegt, geologisch betrachtet, auf einem östlichen Ausläufer des Remscheid-Altenaer Sattels. Innerhalb des Stadtgebietes stammen die Gesteinsformationen überwiegend aus dem Oberkarbon. Man kann Namur-Schiefer und Grauwacken sehr gut am Ruhr-Uferweg betrachten, wenn man sich, beginnend am Osthang des Lüsenberges, in Richtung Südosten bewegt. Hier tauchen die sehr stark gefalteten Erdschichten etwa in einem Winkel von 45 Grad nach Ost-Nord-Ost ab. Geht man von hier aus etwa 1,5 Kilometer nach Südwesten ans Westufer der Ruhr unterhalb des Parkhotels, so sieht man, dass hier die Faltung der gleichen Gesteinsarten genau in die entgegengesetzte Richtung erfolgt ist.

Gut einen Kilometer nördlich davon schiebt sich, aus West-Süd-West kommend, ein etwa einen Kilometer breiter Keil mit Kulm-Plattenkalken aus dem Unterkarbon in Richtung Nordosten und endet etwa zwei Kilometer östlich der nördlichen Ruhrschleife. Auf dieser Schicht liegt der Arnsberger Schlossberg, von dem aus man einen ausgezeichneten Blick über die Doppelschleife der Ruhr erhält.

Auf der Straße nach Rumbeck, etwa am südöstlichen Rand der Stadt Arnsberg, kann man sehr gut die verschiedenen älteren Ruhrterrassen beobachten. Die höchsten und ältesten Terrassenschotter liegen bis zu 100 Meter über dem heutigen Flussniveau. Auf dem Sporn südlich des Lüsenberges findet man mehrere Reste davon. Drei jüngere Terrassen befinden sich nördlich von Rumbeck, 40 bis 50 Meter, 25 Meter und 15 Meter über der jetzigen Talsohle. [1]

Ausdehnung des Stadtgebiets

Der Nord-Süd-Durchmesser der Stadt Arnsberg beträgt etwa 13 Kilometer, der Ost-West-Durchmesser etwa 24 Kilometer. Die Stadt erstreckt sich in von Osten nach Westen im Wesentlichen entlang der Ruhr und von Süden nach Norden entlang der Röhr. Der östlichste Stadtteil ist Oeventrop, der westlichste Voßwinkel.

Nachbargemeinden

Die Stadt grenzt im Norden an die Gemeinden Ense und Möhnesee und die Stadt Warstein, im Osten an die Stadt Meschede, im Süden an die Stadt Sundern (Sauerland) und im Westen an die Städte Balve und Menden (Sauerland).

Stadtgliederung

Die Stadt Arnsberg besteht aus folgenden Stadtteilen:

Klima

Klimadiagramm

In Arnsberg ist der Juli der wärmste Monat. Er erreicht Duchschnittswerte von 16,2 °C. Der Niederschlag ist in Arnsberg im Juni und Dezember am größten. Er beträgt in diesen Monaten im Durchschnitt 103 Millimeter/m2. Im Jahresdurchschnitt herrscht in Arnsberg eine Temperatur von 8,4 °C und es fällt eine Niederschlagssumme von 1029 Millimetern/m2.

Geschichte

Mittelalter

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Arnsberg in den karolingischen Urbaren der Abtei Werden an der Ruhr im Jahr 789.

Im 11. Jahrhundert bauten die Grafen von Werl auf dem Rüdenberg eine erste Burg. Eine zweite Burg ließ Graf Konrad gegen Ende des Jahrhunderts auf dem gegenüberliegenden Berg bauen. Erstmals erwähnt wurde der Bau 1102. In diesem Jahr wurde sie erstmals durch Erzbischof Friedrich I. von Köln zerstört, da sich Graf Friedrich der Streitbare während des Investitursstreits auf die Seite von Kaiser Heinrich IV. gestellt hatte.

Alter Markt mit Maximiliansbrunnen und dem Haus zur Krim

Diese eigentliche Burg Arnsberg wurde zur Keimzelle der späteren Stadt. Förderlich für die Entwicklung war, dass die Grafen ihren Hauptsitz nach Arnsberg verlegten und sich allmählich auch als Grafen von Arnsberg bezeichneten. Im Schutz dieser Burg entwickelte sich eine Siedlung. Im Jahr 1114 stellten sich die ersten 14 freien Familien unter den Schutz des Burgherren. Bereit in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wurde die Altstadt befestigt. Der heutige so genannte Glockenturm bildete damals den südlichen Torturm.

Im Jahr 1166 wurde unter der Herrschaft von Graf Heinrich I. die Burg von Truppen Heinrich des Löwen nach dem Mord des Grafen an seinem Bruder erneut erobert. Als Sühne stiftete Graf Heinrich I. das Prämonstratenserstift Wedinghausen (1170/1173) in einiger Entfernung von der Stadt. Die Klosterkirche war auch die Pfarrkirche für die Siedlung.

Die Bevölkerung Arnsbergs wuchs vergleichsweise rasch an, so dass unterhalb des Glockenturms seit Beginn des 13. Jahrhunderts eine weitere Siedlung entstand. Beide hatten zusammen etwa 1000 Bewohner. Im Jahr 1238 umschloss ein neuer Mauerring beide Siedlungsbereiche und auch das Kloster Wedinghausen. Trotz der Befestigungsmaßnahmen erfolgte 1366 während einer Fehde zwischen Graf Gottfried IV. und dem Grafen Engelbert III. von der Mark.

Graf Gottfried IV. war der letzte Graf von Arnsberg und verkaufte seine Grafschaft im Jahre 1368 an den Kurfürsten von Köln. Die Stadt war zur Zeit der kurkölnischen Herrschaft Hauptstadt des Herzogtums Westfalen und Tagungsort der Landständeversammlung. Daneben war die Stadt mit Sitz eines Oberfreistuhls ein Zentrum der frühneuzeitlichen Rechtspflege (Feme). Dort wurden Regeln auch für die übrigen Freistühle in Westfalen erlassen. Für eine gewisse (wenn auch eng begrenzte) wirtschaftliche Bedeutung spricht die Zugehörigkeit zur Hanse.

Frühe Neuzeit

Die ökonomische Entwicklung und mit ihr die Stadtentwicklung blieb seit dem Beginn der kurfürstlichen Herrschaft eng begrenzt. Über Jahrhunderte hinweg lag die Einwohnerzahl deutlich unter 2000 Personen. Nachteilig wirkte sich auch ein Stadtbrand im Jahr 1600 aus, der bis auf elf Häuser die gesamte Stadt vernichtete. Dabei ging auch das städtische Archiv verloren.

Arnsberg um 1669

Das Prämonstratenserstift Wedinghausen blieb auch während der frühen Neuzeit ein geistliches Zentrum und erfuhr im Zuge der Gegenreformation eine wieder wachsende Bedeutung. Für die Stadt bedeutend war die Gründung des Gymnasium Laurentianum im Jahr 1643. Die Stadt selbst dehnte sich nur langsam aus und blieb von einigen Bauten („Landsberger Hof“) abgesehen durch Fachwerkskonstruktionen geprägt.

In der Zeit der Hexenverfolgungen ab 1621 leitete Hexenkommissar Heinrich von Schultheiß die Hexenprozesse in Arnsberg. Dieser war außerdem an der Gründung des Gymnasiums beteiligt. Von den Hexenprozessen war auch der Arnsberger Bürgermeister Henneke von Essen betroffen, der unter der Folter nicht gestand und am 14. August 1631 im Gefängnis starb.

Während der Gegenreformation kam es zur Ansiedlung einer Jesuitenmission.

In den ersten Jahrhunderten der kurkölner Herrschaft blieb auch die Residenzfunktion relativ schwach ausgeprägt. Das änderte sich erst als am Ende des 16. Jahrhunderts die Burg in mehreren Bauschritten in ein repräsentatives Schloss umgewandelt wurde.[2] Dieses wurde während des siebenjährigen Krieges im Jahr 1762 durch Kanonenbeschuss zerstört und ist seither eine Ruine. [3] Auch die Stadt selber wurde dabei weitgehend zerstört. Damit endete auch die kurze Hochzeit als Residenzstadt wieder, wenngleich Arnsberg weiterhin politisches Zentrum des Herzogtums Westfalen blieb. In diesem Zusammenhang wurde 1784 ein Zuchthaus aus den Steinen des zerstörten Schlosses erbaut. Im Jahr 1799 wurde durch Brand erneut Teile der Stadt in Mitleidenschaft gezogen. Ein Plan zum Wiederaufbau sah danach eine geänderte Bebauung vor. An die Stelle der engen Gassen traten breitere Straßen.

19. und 20. Jahrhundert

Im Jahr 1794 wurde Arnsberg Zufluchtsort des vor den Truppen der französischen Republik geflohenen Kölner Domkapitels. Auch Teile des Domschatzes insbesondere der Dreikönigsschrein wurden bis 1804 im Kloster Wedinghausen aufbewahrt. Das Domkapitel wählte dort 1801 den österreichischen Erzherzog Anton-Viktor zum neuen Erzbischof und letzten Kurfürsten. Politisch spielte diese Wahl aber schon keine Rolle mehr.[4] Im Zuge der Auflösung des „Alten Reiches“ und dem Ende der geistlichen Staaten fiel die Stadt im Jahr 1802 an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. In dieser Zeit war Arnsberg Garnisons- und Regierungstadt. Zusammen mit dem ehemaligen Herzogtum Westfalen fiel die Stadt 1816 an Preußen. Seither war sie Kreisstadt und Sitz des Regierungspräsidenten von Arnsberg. Bereits in der hessischen Zeit begann eine deutliche Zunahme der Bevölkerung. Dies machte eine Ausweitung des Stadtgebiets nötig. In dieser Zeit begann die Bebauung der heutigen Jäger- und Bergstraße. Dadurch entstanden etwa 32 neue Häuser.

Im Zusammenhang mit dem Zuzug preußischer Beamter entstand auf Grundlage der älteren Planungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein gänzlich neuer Stadtteil im Stile des an Schinkel orientierten „preußischen Klassizismus“. Dazu gehörte neben einer protestantischen Kirche ein Casino als Treffpunkt der neuen städtischen Elite. Insgesamt entstanden zwischen 1817 und 1830 zwischen dem Kloster Wedinghausen und der älteren Stadt 75 neue Wohngebäude. Die Altstadt wurde im Jahr 1847 erneut von einem Großbrand stark zerstört und anschließend wieder aufgebaut. In einem weiteren Ausbauschritt überschritt die Stadt noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Ruhr und um das Landgericht herum wurde eine weitere Stadterweiterung angelegt.[5]

Ohne eine nennenswerte Industrieentwicklung blieb das weitere Bevölkerungswachstum allerdings begrenzt. Die Stadt war eine Verwaltungs- und Beamtenstadt. Ein gewisser Wandel erfolgte mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz als in Arnsberg eine Eisenbahnhauptwerkstätte zur Reparatur von Lokomotiven und Waggons errichtet wurde. Mit mehreren hundert Beschäftigten war sie lange Zeit der größte Betrieb der Stadt und beschäftigte nicht zuletzt auch Facharbeiter. Die damit verbundene Zuwanderung führte zu weiteren Stadterweiterungen und Bauten. Einen ähnlichen Effekt hatte nach der Wende zum 20. Jahrhundert die Gründung der Ruhrwerke (heute Cascades)

Das politische Verhalten in der Stadt Arnsberg (vor der kommunalen Neugliederung) wurde im 19. Jahrhundert stark vom sozialen und konfessionellen Gegensatz von katholischen, meist klein- oder unterbürgerlichen Einheimischen auf der einen Seite und der zugewanderten vielfach protestantischen Elite der höheren preußischen Beamten beeinflusst.

Erste Konflikte zwischen beiden Lagern lassen sich bereits im Vormärz nachweisen. Während der Revolution von 1848/49 standen die katholischen Einheimischen der unteren Schichten (neben der protestantischen Jugend) zu einem Großteil auf Seiten der Demokraten. Die Gebildeten und staatsnahen Gruppen waren konservativ oder vertraten einen gemäßigten Liberalismus.

Datei:Wilhelm Hasenclever-2.jpg
Wilhelm Hasenclever

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und insbesondere seit dem Kulturkampf ging die überwiegende Zahl der katholischen Einwohner zum politischen Katholizismus (Zentrumspartei) über. Dagegen stimmte das protestantische Bürgertum je nach Situation entweder für die Liberalen oder Konservativen. Auch wenn einer der bedeutendsten frühen Sozialdemokraten (Wilhelm Hasenclever) in Arnsberg geboren wurde, konnte die SPD bis zum Ende des Kaiserreichs nicht Fuß fassen. Gründe waren u. a. die antisozialdemokratische Haltung der Eisenbahnverwaltung, der relativ geringe Industrialisierungsgrad und die enge Verflechtung der katholischen Arbeiter ins katholische Milieu.

Erst im Zuge der Revolution von 1918/19 (Novemberrevolution) konnte sich auch ein sozialistisches Lager[6] etablieren, das sich während der Krisenjahre der Weimarer Republik in Anhänger der SPD und KPD spaltete. Zusammengenommen war es im Vergleich mit anderen Sauerländer Gemeinden gerade angesichts der Wirtschafts- und Sozialstruktur erstaunlich stark. Diese Entwicklung ging in einem starken Maße zu Lasten der Zentrumspartei.

Hatten politische und soziale Konflikte während des Kaiserreichs kaum eine Rolle gespielt, änderte sich dies nach 1918. In den ersten Jahren nach dem Krieg kam es hier, wie auch in Neheim zu Teuerungsunruhen und ersten Streiks. Außerdem trafen etwa nach der Ermordung von Walther Rathenau Republikaner und Antirepublikaner die politischen Lager handgreiflich aufeinander.

Im Vergleich zu anderen Gemeinden des Sauerlandes zeigten sich Arnsberg früh Ansätze und bald auch kommunalpolitische Erfolge der extremen Rechten, die sich seit Mitte der 1920er Jahre in der NSDAP sammelten.[7] Diese Gruppierung profitierte zwar teilweise von der nachlassenden Bindefähigkeit des katholischen und sozialistischen Lagers. Besonders förderlich war aber der Zusammenbruch des von den relativ zahlreichen Protestanten getragenen bürgerlichen Lagers.

Eine besondere Belastung für die Stadt, die zur Radikalisierung des politischen Lebens beigetragen hatte, war die Schließung der Eisenbahnhauptwerkstätte im Jahr 1926. In der Folge war Arnsberg für einige Jahre die einzige Stadt in Westfalen mit einer abnehmenden Bevölkerung.

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden zahlreiche Beamte von Zentrum und SPD der verschiedenen Behörden in der Stadt von ihren Posten entfernt und durch willfährige Mitglieder der NSDAP ersetzt. Wie in ganz Deutschland waren Regimegegner und vor allem die jüdische Bevölkerung den Repressalien der neuen Machthaber ausgesetzt. Teilweise freiwillig, teilweise durch Zwang wurde die lokale Gesellschaft gleichgeschaltet.[8] In den 1930er Jahren wurde Arnsberg Garnisonsstadt. Während des zweiten Weltkrieges wurde das Arnsberger Eisenbahnviadukt Ziel der alliierten Bomberverbände. Ein ehemaliges Lager des Reichsarbeitsdienst wurde während des Krieges zum Kriegsgefangenenlager.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich das Stadtwachstum fort. Teilweise entstanden aus ehemaligen Flüchtlingslagern („Gierskämpen“) oder Siedlungsgebieten („Schreppenberg“) neue Stadtviertel mit einem eigenständigen Charakter. Arnsberg und Neheim wurden Standorte der belgischen Armee. Neben den Garnisonsbauten entstanden Wohnsiedlungen für die Soldatenfamilien. Nach der politischen Wende wurden die Truppen abgezogen und nach einer Zeit des Leerstandes wurden die Militäranlagen überwiegend abgerissen und an die Stelle trat eine Wohnbebauung.

Religionen

Datei:Arnsberg Probsteikirche IMGP6957.jpg
Propsteikirche (ehemalige Klosterkirche Wedinghausen

Bis zum Ende des Herzogtums Westfalen war die Ansiedlung von nichtkatholischen Einwohnern nur in Ausnahmefällen möglich. Erst mit der Übernahme des Gebietes zuerst durch die Hessen und später durch Preußen kamen in nennenswertem Umfang auch Protestanten und jüdische Einwohner hinzu. Zunächst in der Regierungsstadt Arnsberg mit seinen zahlreichen zugewanderten Beamten aus evangelischen Gebieten der neuen Landesherren nahm die Zahl der Protestanten in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts stark zu.

Etwas später wuchs auch in den dynamischen Industrieorten wie Neheim, Hüsten oder Oeventrop die Zahl der nichtkatholischen Einwohner. Freilich dominierte auch in diesen Gemeinden weiterhin die katholische Konfession. In Arnsberg lebten 1912 neben 82 % Katholiken fast 17 % Protestanten, in Neheim zählte man etwas mehr als 87 % Katholiken und fast 12 % Protestanten, in Hüsten gab es 90 % Katholiken und knapp 8 % Protestanten. In anderen Orten ohne größere Zuwanderung wie Voßwinkel gab es 1912 noch immer 100 % Katholiken.

Diese Konfessionsstruktur änderte sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg in nennenswerter Weise, als auch kleinere Orte Zuwanderung durch Flüchtlinge und Vertriebene erfuhren.

Heute sind 65,5 % katholisch, 18,7 % evangelisch. 15,8 % sind konfessionslos oder gehören anderen Glaubensgemeinschaften an.

In den einzelnen Ortsteilen gab es jeweils eine katholische Gemeinde. In den größeren Orten kam es nach dem zweiten Weltkrieg wegen des Bevölkerungsanstiegs zur Gründung neuer Gemeinden. Protestantische Gemeinden entstanden in Arnsberg[9] und Neheim bereits im 19. Jahrhundert, Hüsten und Oeventrop folgten später. Jüdische Gemeinden mit Synagogen, Schulen, Friedhöfen und anderen Einrichtungen bestanden seit dem 19. Jahrhundert in Arnsberg[10] und Neheim. In Folge der von den Nationalsozialisten auslösten Judenverfolgung und des Holocaust kam es faktisch zum Ende des jüdischen Lebens. In Arnsberg existiert heute noch der jüdische Friedhof. In Neheim wurde 1985 die ehemalige Synagoge von privaten Investoren restauriert. Heute wieder sichtbar ist die originale Farbgestaltung und die teils deutschen, teils hebräischen Bibelziate. Seit 2001 befindet sich die Synagoge im Eigentum des Neheimer Jägervereins.

Eingemeindungen

Im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen wurden am 1. Januar 1975 die Städte Arnsberg und Neheim-Hüsten sowie die Gemeinden Bachum, Breitenbruch, Bruchhausen, Herdringen, Holzen, Müschede, Niedereimer, Oeventrop, Rumbeck, Uentrop, Voßwinkel und Wennigloh zur jetzigen Stadt Arnsberg vereinigt. Außerdem verlor die alte Stadt Arnsberg ihre Funktion als Kreisstadt.

siehe auch Sauerland/Paderborn-Gesetz

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung von Arnsberg

Arnsberg hatte im Mittelalter und der frühen Neuzeit nur wenige hundert Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So starben beim Ausbruch der Pest 1472 und 1635/36 sowie während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) zahlreiche Bewohner. Erst mit der Industrialisierung im 20. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1900 erst 8.500 Menschen in dem Ort, so waren es 1965 bereits 23.000.

Blick vom Schlossberg auf Altstadt Arnsberg

Am 1. Januar 1975 kam es zum Zusammenschluss der Städte Arnsberg (22.112 Einwohner 1974) und Neheim-Hüsten (35.535 Einwohner 1974) sowie von zwölf Landgemeinden zur neuen Stadt Arnsberg mit 81.049 Einwohnern – historischer Höchststand. Seit 1976 liegt die Bevölkerungszahl unter der Grenze von 80.000. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Arnsberg nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 76.303 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Arnsberg nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1835 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1802 1.843
1808 2.415
1816 2.590
1825 3.130
1835 3.711
1. Dezember 1840 ¹ 4.170
3. Dezember 1843 ¹ 4.295
3. Dezember 1855 ¹ 4.612
1. Dezember 1871 ¹ 4.784
1. Dezember 1875 ¹ 5.500
1. Dezember 1885 ¹ 6.733
1. Dezember 1890 ¹ 7.400
Jahr Einwohner
2. Dezember 1895 ¹ 7.786
1. Dezember 1900 ¹ 8.500
1. Dezember 1905 ¹ 9.195
1. Dezember 1910 ¹ 10.247
1. Dezember 1916 ¹ 9.416
5. Dezember 1917 ¹ 9.608
8. Oktober 1919 ¹ 11.181
16. Juni 1925 ¹ 11.697
16. Juni 1933 ¹ 12.079
17. Mai 1939 ¹ 14.683
29. Oktober 1946 ¹ 16.675
13. September 1950 ¹ 18.884
Jahr Einwohner
25. September 1956 ¹ 20.420
6. Juni 1961 ¹ 22.432
31. Dezember 1965 23.369
27. Mai 1970 ¹ 22.386
31. Dezember 1975 80.287
31. Dezember 1980 78.056
31. Dezember 1985 74.970
25. Mai 1987 ¹ 74.091
31. Dezember 1990 75.864
31. Dezember 1995 78.972
31. Dezember 2000 77.473
31. Dezember 2005 76.427

¹ Volkszählungsergebnis

Orte im Gebiet der heutigen Stadt Arnsberg 1871–1939

Panorama Arnsbergs von Süden

Die demographische Entwicklung der Gemeinden und Städte im Gebiet der heutigen Stadt Arnsberg hing im 19. und frühen 20. Jahrhunderts vor allem von den nichtlandwirtschaftlichen Erwerbsmöglichkeiten ab. Neben der Behördenentwicklung in der alten Stadt Arnsberg spielten dabei vor allem die gewerblichen Betriebe eine entscheidende Rolle. Vor allem in Neheim und Hüsten sorgte die industrielle Entwicklung während des Kaiserreichs für erhebliche Zuwanderungsbewegungen.

In etwas geringeren Umfang gilt dies auch für kleinere Industriegemeinden wie Oeventrop. Auch in Orten, in denen die Möglichkeit zu Pendelarbeit bestand (wie etwa Herdringen), nahm die Bevölkerung zu. Wo diese Möglichkeit (wie etwa in Niedereimer) nur eingeschränkt bestand, blieb die Bevölkerungsentwicklung begrenzt. Insgesamt aber gehörte das Gebiet der heutigen Stadt Arnsberg (dank der dortigen industriellen Entwicklung) für ein für das (katholische) Sauerland vergleichsweise starken Zunahme der Bevölkerungszahlen.

Jahr Arnsberg Bruchhausen Herdringen Hüsten Müschede Neheim Niedereimer Oeventrop
1871 4.784 288 573 1.578 434 2.947 252 k.A.
1885 6.733 326 619 2.584 501 4.910 325 787
1895 7.786 590 766 3.875 611 7.454 387 1.015
1905 9.195 782 802 5.086 641 10.074 441 1.454
1925 11.791 964 922 7.459 801 12.309 497 1.684
1933 12.079 1.335 1.077 7.840 1.013 13.542 636 2.213
1939 14.683 1.458 1.134 8.326 1.061 15.063 675 2.920

Quelle: Statistisches Landesamt NRW: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen. Bevölkerungsentwicklung 1871–1964. Düsseldorf, 1964.

Politik

Wappen

Der Adler war zunächst das Wappen der Grafen von Arnsberg. Bereits mit der Stadtgründung wurde er auch von der Stadt als Abzeichen geführt. Er ist erstmals auf einem städtischen Siegel aus dem Jahre 1278 nachzuweisen. Die ursprüngliche rote Farbe des Wappenschildes wurde im 17. Jahrhundert unter der Ägide von Kurfürsten aus dem Hause Wittelsbach gegen das wittelbachisch-bayerische Blau getauscht. Das Wappenschild der Arnsberger Grafen zeigte ursprünglich einen goldbewehrten silbernen Adler auf rotem Feld. Erst im 17. Jahrhundert wurde das Rot gegen das wittelsbachische Blau vertauscht.

Nach der kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1975 beschloss der Rat der neuen Stadt Arnsberg mit Rücksicht auf die historische Bedeutung am 14. Januar 1976 die Beibehaltung des bisherigen Arnsberger Stadtwappens. Es stellt in Blau einen silbernen goldbewehrten rechtsblickenden Adler dar.

Stadtrat

Die Wahl am 26. September 2004 brachte folgendes Ergebnis

  • CDU 25 Sitze (+ 1)
  • SPD 15 Sitze (- 3)
  • Grüne 3 Sitze (+ 1)
  • FDP 3 Sitze (+ 2)

Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975

In der Liste[11] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 2,95 % der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:

Jahr CDU SPD FDP Grüne
1975 53,5 39,0 7,5
1979 52,2 41,0 6,8
1984 46,9 41,1 4,7 7,4
1989 41,5 44,5 5,6 5,6
1994 43,8 45,3 3,8 5,8
1999 52,6 38,8 4,6 4,0
2004 53,3 32,2 6,8 7,6

Bürgermeister

Bürgermeister der neuen Stadt Arnsberg

Jahre Bürgermeister Partei
1975–1984 Gerhard Terriet CDU
1984–1999 Alex Paust SPD
1999–heute Hans-Josef Vogel CDU

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es faktisch zur Wiederherstellung der politischen Landschaft der ersten Hälfte der 1920er Jahre (Bürgerliche, dass sich der CDU sammelnde katholische Milieu und Sozialdemokratie). Bis zum Ende der alten Stadt Arnsberg dominierte dabei eindeutig die Union. Erst nach dem Zusammenschluss zur neuen Stadt Arnsberg haben sich zeitweise die politischen Gewichte verschoben. In den 1980 und 1990 Jahren wurde mit Hilfe der Grünen der Sozialdemokrat Alex Paust mehrfach zum Bürgermeister gewählt. Nicht zuletzt aus überlokalen Gründen schwang das Pendel zur Union zurück, die seither mit Hans-Josef Vogel den Bürgermeister stellt.

Städtepartnerschaften

Arnsberg unterhält Städtepartnerschaften zu Bexley in Großbritannien, Fos-sur-Mer in Frankreich, Deventer in den Niederlanden, Alba Iulia in Rumänien und Olesno in Polen. Die Partnerschaft mit der Stadt Alba Julia reicht bis ins Jahr 1974 zurück. Damit ist sie die älteste Städtepartnerschaft zwischen einer deutschen und einer rumänischen Stadt und eine der ersten zwischen einer westdeutschen Kommune und einer Stadt im damaligen so genannten Ostblock. Die Beziehungen wurden vor allem nach den politischen Wende und dem Niedergang der rumänischen Wirtschaft nach 1989 intensiert. Es bildete sich ein Förderverein, der seit damals zahlreiche Transporte mit verschiedensten in Rumänien knappen Gütern nach Alba Julia durchgeführt hat. Es gab auch während des Kalten Krieges eine Patenschaft der alten Stadt Neheim mit den nach dem zweiten Weltkrieg aus dem ehemaligen Rosenberg vertriebenen Deutschen. Nach 1989 wurde diese Verbindung in eine Städtepartnerschaft mit der heutigen polnischen Stadt Olesno umgewandelt. Zur Unterstützung auch dieser Stadt gibt es in Arnsberg ebenfalls einen Förderverein.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Das Sauerland-Theater wurde 1968 ursprünglich hauptsächlich als Aula für die umliegenden Schulen gebaut. Auf längere Sicht wichtiger wurde die Funktion als Veranstaltungsort für Theater-, Oper-, Musikaufführungen und Veranstaltungen aller Art.
  • Die Freilichtbühne Herdringen wird von einem Bürgerverein getragen, der jedes Jahr ein Stück für Erwachsene und eines für Kinder inzeniert
  • Die Kulturschmiede Huss entstand durch den Umbau einer alten Schmiede in der Altstadt Arnsberg zu einem vielfältig genutzten kulturellen Veranstaltungsort. Neben Kleinkunst- und Musikveranstaltungen tritt dort regelmäßig das avangardistische Teatron-Theater auf.

Museen

  • Das Sauerland-Museum zeigt neben verschiedenen Sonderausstellungen Exponaten zur allgemeinen Geschichte, zur Natur- und Kulturgeschichte im Gebiet des Hochsauerlandkreises.
  • Das Museum für Licht und Beleuchtung geht auf die firmengeschichtliche Sammlung der ehemaligen Firma Kaiserleuchten zurück. Sie widmet sich der historischen Entwicklung der Leuchtenindustrie im Raum Neheim.
  • Im historischen Neheimer Fresekenhof befindet sich Dauerausstellung zum Leben von Franz Stock.

Kunst und Literatur

Im Stadtteil Arnsberg hat der Kunstverein Arnsberg seinen Sitz unmittelbar am Neumarkt. Außerdem hat die Küntlergruppe Sepia ein gemeinsames Ausstellungshaus in einem Fachwerkhaus direkt hinter dem Glockenturm. In Neheim hat die Künstlergemeinschaft Der Bogen sein Domizil im neuen Gebäude „Kunstwerk“ auf dem Gelände der ehemaligen Kaiserwerke. Eine literarische Gesellschaft veranstaltet Lesungen und Vorträge.

Bauwerke

Stadtteil Arnsberg

Glockenturm
Auferstehungskirche
Stadtkapelle

Die Keimzelle der Stadt ist das Schloss Arnsberg. Dieses war erst Burg der Grafen von Arnsberg und wurde später von den Kölner Kurfürsten zu einem repräsentativen Schloss ausgebaut. Nach der Zerstörung im siebenjährigen Krieg ist es Ruine. Auf der anderen Seite des Ruhrtals liegt die sogenannte Alte Burg. Diese Anlage ist nur noch in geringen Resten erhalten. In der Altstadt gibt es neben zahlreichen meist im Fachwerkstil gebaute Bürgerhäuser auch einige Gebäude kurfürstlicher Würdenträger wie etwa den Weichscher Hof oder der Dückersche Hof. Das Wahrzeichen Arnsbergs ist der Glockenturm und die Stadtkapelle St.Georg.

Von der Stadtbefestigung sind neben einigen Mauerbereichen eine Reihe von Türmen erhalten. Dazu zählt etwa der sogenannte Limpsturm und der Grüne Turm.

Unmittelbar unterhalb davon befindet sich das alte Rathaus am Alten Markt mit dem Maximilianbrunnen. Nicht weit entfernt befindet sich der Landsberger Hof einst für eine kurfürstliche Mätresse erbaut beherbergt das Gebäude heute das Sauerlandmuseum. Zu den stadtbildprägenden Gebäuden gehört auch die so genannte Alte Regierung. Ursprünglich Ende des 18. Jahrhunderts als Zuchthaus erbaut, diente das Gebäude als Garnision, später als Sitz der Bezirksregierung und heute als Sitz des Verwaltungsgerichts.

Im „Denkmalbereich historische Ortsanlage Regierungsneustadt“ steht die evangelische Auferstehungskirche nahe dem „Neumarkt.“ Dieser ist Teil der im klassisistischen Stils erbauten Gebäude aus dem frühen 19. Jahrhundert.

Im „Bereich Kloster Wedinghausen“ steht das Hirschberger Tor als Eingangsbereich zum Gymnasium Laurentianum Arnsberg, das neben der katholischen Propsteikirche St. Laurentius und den Resten des früheren Klosters Wedinghausen (heute Stadtarchiv) gelegen ist. Hinter diesem Bereich tut sich der Wald „Eichholz“ mit dem „Ehmsendenkmal“ auf. Mit seinem Turm stadtbildprägend ist das zu Beginn des 20. Jahrhundert erbaute ehemalige „Kurhotel,“ das heute als Altenheim dient.

In der „Neustadt“ befindet sich das Landgericht erbaut im klassizistischen Stil.

Andere Ortsteile

  • Das heutige Schloss Herdringen wurde an 1844–1853 als Nachfolgebau einer älteren Anlage im englischen Tudorstil erbaut. Umgeben ist das Schloss von einem Park im englischen Stil.
  • Die St. Petri-Kirche, Hüsten wurde zwar erst 1866 erbaut, geht aber auf ältere Vorgängerbauten zurück. Der Turm stammt in seinem romanischen Kern aus dem 12. Jahrhundert
  • Die Kontorgebäude und Arbeiterhäuser der ehemaligen Hüstener Gewerkschaft sind im Wesentlichen die letzten sichtbaren Reste des eines bis in die 1960er Jahre bestehenden bedeutenden eisenindustriellen Unternehmens.
  • Die Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Neheim wurde während des wirtschaftlichen Aufstiegs der Stadt zwischen 1892 und 1913 an der Stelle eines älteren Vorgängerbaus in Form einer Backsteinbasilika erbaut. Auf Grund seiner Dimensionen wird der Bau auch als Sauerländer Dom bezeichnet.
  • Die Theodoruskapelle auf dem Neheimer Möhnefriedhof ließ Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim 1835 als Grabkapelle für seinen verstorbenen Vater in Form eines griechischen Tempels errichten.
  • Die ehemalige Synagoge Neheim wurde restauriert. Heute wieder sichtbar ist die originale Farbgestaltung und die teils deutschen, teils hebräischen Bibelziate.
  • Das Schloss Höllinghofen (bei Voßwinkel) ist ein Wasserschloss das nach einem Brand 1765 wieder aufgebaut wurde. Umgebaut wurde es im 19. Jahrhundert im historistisch-romantischen Stil durch den Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner.
  • In Neheim befinden sich einige ehemalige Burgmannshäuser, deren Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert zurückgehen. Dazu zählt der Drostenhof, der seine heutige Gestalt im Wesentlichen um 1700 erhalten hat. Der Fresekenhof wurde 1688 auf den Resten eines Vorgängerbaus neu errichtet. Ähnliches gilt für den Burgmannshof Gransau. Auf älteren Vorläufern wurde das massive Erdgeschoss im 17. Jahrhundert errichtet, ein aufgesetztes Fachwerkgeschoss kam später hinzu.
  • Das Kloster Oelinghausen war ein 1174 gegründetes Prämonstratenserinnenkloster. Von Bedeutung ist die gotische Kapelle mit zahlreichen bemerkenswerten Kunstwerken.
  • Das Prämonstratenserinnenkloster Kloster Rumbeck entstand um 1190. Bemerkenswert ist die gotische Klosterkirche. Diese gilt als eine der frühesten Hallenkirchen in Westfalen.

Parks

Im Ortsteil Voßwinkel liegt der Wildwald Voßwinkel. In dieser weitläufigen Anlage können Besucher das Leben der im Sauerland heimischen Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Daneben engagiert sich die Einrichtung durch seine Waldakademie in der Umweltbildung.

Friedhöfe

Gedenktafel auf dem Jüdischem Friedhof

Einige Friedhöfe in Arnsberg sind von historischer Bedeutung und durch ihre Anlage und die Gestaltung der Grabmäler sehenswert. Dies gilt für den Eichholzfriedhof im Stadtteil Arnberg, dessen Anfänge aus dem 19. Jahrhundert stammen. Zahlreiche aufwendig gestaltete Grabmäler spiegeln die Geschichte der städtischen Bevölkerung wieder. Auch der jüdische Friedhof am Schreppenberg kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Hier wurden seit 1847 die Toten den jüdischen Gemeinde bestattet. Während der Zeit des Nationalsozialismus sollte er eingeebnet und als Bauland verkauft werden. Nach dem zweitem Weltkrieg wurde er wieder aufgebaut und restauriert. Heute findet dort jährlich zum Jahrestag der Reichspogromnacht eine Gedenkfeier statt.[12] Jüdische Friedhöfe gibt es auch in Neheim und Hüsten. In Oeventrop gibt es einen Soldatenfriedhof vor allem für die während des Kampfes um den Ruhrkessel gefallenen Soldaten. Auf dem Neheimer Möhnefriedhof wird den Opfern der Möhnekatastrophe von 1943 gedacht. Dort befindet sich nach einer Umsetzung wegen des Baus der Autobahn heute auch die im griechischen Stil erbaute Theodoruskapelle.

Sportstätten

  • In zahlreichen Stadtteilen nutzen Schulen und Sportvereine eine Reihe von Sportplätzen. Als Veranstaltungsort auch für größere Sportereignisse besteht das Stadion „Große Wiese“ im Stadtteil Hüsten
  • Die Bäderlandschaft in Arnsberg ist seit einigen Jahren in Bewegung geraten. So mussten die städtischen Hallenbäder in Neheim und Arnsberg zu Gunsten des zentralen Freizeitbades „Nass“ in Hüsten schließen. Während in Neheim das Gebäude von einem privaten Betreiber („soccerpoint)“ zu Indoorfußballplätzen umgebaut wurde, steht eine Neunutzung des Arnsberger Bades noch aus. Ebenfalls zu Gunsten des zentralen Bades Nass wurden in den Stadtteilen einige Lehrschwimmbecken geschlossen. Beim Versuch für diese Anlage Erdwärme zu nutzen, stieß man bei Bohrungen auf eine solehaltige Quelle. Seit neuesten gibt es Pläne, das Wasser für einen Kurbetrieb zu nutzen. Nur teilweise mit städtischen Mitteln bezuschusst wird das Freibad Neheim und das Freibad Arnsberg („Storchennest“) von privaten Vereinen und Initiativen unterhalten.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Die Arnsberger Woche mit dem Ruinenfest wurden zur Finanzierung und Unterhalt der Arnsberger Schlossruine ins Leben gerufen.
  • „under the bridge“-Festival unter einer Autobahnbrücke am Zusammenfluss von Ruhr und Möhne
„Europablume“ des 1932 in Arnsberg geborenen Künstlers Rudolf Olm auf dem Kreisverkehr "Böhmerstraße"
  • Der „Internationale Kunstsommer Arnsberg“ findet seit 1996 jährlich statt und steht in jedem Jahr unter einem bestimmten Thema. Im Kunstsommer 2004 entstand die im Kreisverkehr der Bundesstraße 7 stehende „Europablume“. Sie symbolisiert mit ihren 25, von innen beleuchteten, Acrylkugeln, die bunte Bevölkerungsvielfalt der Europäischen Union. Die krummen Blütenstängel sollen die oftmals schwierigen Wege der einzelnen Staaten innerhalb der Union darstellen.
  • Arnsberg Kulinarisch ist eine Veranstaltung auf dem Neumarkt. An zahlreichen Ständen kann man die Kochkunst von Köchen heimischer Restaurants probieren.
  • Einen Weihnachtsmarkt gibt es seit einigen Jahren auf dem Neumarkt in Arnsberg. Ergänzt wird er durch den „Weihnachtsmarkt der guten Taten“ auf dem Steinweg, den verschiedene Initiativen und Gruppen zur Unterstützung sozialer, kultureller oder ähnlicher Projekte veranstalten. Neben dem Weihnachtsmarkt in Arnsberg gibt es ähnliche Veranstaltungen auch in den anderen größeren Stadtteilen.
  • Die Hüstener Kirmes ist eines der größten und traditionsreichsten Volksfeste in der Region. Der Ursprung reicht über 1000 Jahre zurück.
  • Der Internationale Sauerländer Käsemarkt und der Hüstener Herbst sind im Wesentlichen Veranstaltungen des örtlichen Einzelhandels.
  • Schützenfeste in fast allen Stadtteilen
  • Sitzungskarneval wird ebenfalls in fast allen Stadtteilen gefeiert. Einen Karnevalsumzug „Lindwurm der Freude“ genannt, gibt es nur im Stadtteil Arnsberg am Vortag von Rosenmontag.
  • Weihnachtskonzerte im Sauerlandtheater
  • Der Dies Internationalis ist eine seit fast dreißig Jahren stattfindende Veranstaltung auf dem Marktplatz in Neheim. Die zahlreichen in der Stadt vertretenen Migrantengruppen präsentieren ihre heimatlichen kulinarischen Spezialitäten. Dazu kommen kulturelle Vorführungen wie Tanz und Musik auf einer Bühne. Die Veranstaltung soll auf unterhaltsame Art zur Akzeptanz der kulturellen Unterschiede beitragen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Entwicklung

Betrachtet man Wirtschafts- und Sozialstruktur der alten Stadt Arnsberg vor der kommunalen Neugliederung 1973 war diese seit Jahrhunderten zunächst eine Residenz- und im 19. und 20. Jahrhundert eine Verwaltungsstadt, geprägt von Behörden und Gerichten. Erst mit der Eisenbahn hielt die industrielle Gesellschaft in Form einer Eisenbahnhauptwerkstätte Einzug. Diese bestand von 1870 bis in die Mitte der 1920er Jahre. Der private sekundäre Sektor blieb jedoch unterentwickelt. Erst um die Jahrhundertwende siedelte sich ein bedeutender Produzent von Kartonagen („Feldmühle“) an. Nur kurz konnte sich nach dem zweiten Weltkrieg mit den Kleinschnittgerwerken eine kleine Automobilfabrik etablieren.

Kleinschnittger F125

Mit seiner Lage im Sauerland und an der Ruhr sowie mit seiner historischen Altstadt hat Arnsberg eine gewisse touristische Bedeutung.

Gänzlich anders geprägt sind die seit 1973 mit Arnsberg vereinigten Stadtteile. Neheim, Hüsten und teilweise Oeventrop waren bereits im 19. Jahrhundert industriell geprägt. In Hüsten bestand seit den 1840er Jahren bis in die 1960er Jahre zunächst ein Puddel-, dann ein Walzwerk und schließlich ein montaner Großbetrieb („Hüstener Gewerkschaft“). Ein Tochterunternehmen befand sich im Ortsteil Bruchhausen. Dazu gehörte auch ein chemischer Betrieb der schließlich in den Besitz der Degussa (seit einiger Zeit Perstorp) überging. Die Stadt Neheim war ein Zentrum der metallverarbeitenden Industrie („Leuchtenstadt“). In Oeventrop gab es Glasindustrie und holzverarbeitende Betriebe. In Müschede hat der frühindustrielle Sophienhammer die Herausforderung durch die Industrialisierung überstanden und sich zu einem bedeutenden eisenverarbeitenden Betrieb im Besitz der Familie Cronenberg entwickelt. Hinzu kam mit der WEPA ein bedeutendendes papierverarbeitender Unternehmen.

Andere Orte waren im 19. und frühen 20. Jahrhundert noch stark agrarisch geprägt oder wie Herdringen, Voßwinkel oder Rumbeck als Pendlerorte mit der industriegesellschaftlichen Entwicklung verbunden.

Heute haben sich einige dieser wirtschaftsstrukturellen Unterschiede der Ortsteile abgeschliffen. Für die Gesamtstadt charakteristisch ist eine mittelständisch vielfach metallindustrielle Struktur.

Heutige Wirtschaftsstruktur

Die seit den 1970er Jahren entstandene neue Stadt Arnsberg ist heute nicht nur ein Verwaltungszentrum sondern auch das wirtschaftliche Zentrum des Hochsauerlandkreises. Nach wie vor ist die papiererzeugende und -verarbeitende Industrie von großer Bedeutung. Dazu zählt die Wepa, die einer der Marktführer in der Herstellung von Hygienepapieren ist. Die Firma Cascades (vormals Feldmühle) stellt Kartonage insbesondere für Verpackungen her. Trotz der Konkurrenz insbesondere aus Fernost bildet die Leuchten- und Elektroindustrie sowie ihre Zulieferbetriebe eine zentrale Rolle. Die Firma BJB ist einer der führenden Hersteller von elektrotechnischen Bauteilen (v. a. für die Leuchtenindustrie) mit acht Niederlassungen (2006) in Amerika, Europa und Asien. Trilux, und Bankamp Leuchten sind Unternehmen vor allem im Bereich der Leuchtenherstellung. In diesen Bereich gehört auch die Firma Cloer als Hersteller von Elektrogeräten. Ebenso wichtig ist die metallverarbeitende Industrie mit Wesco als Hersteller vor allem von Haushaltswaren oder Berndes als Hersteller von hochwertigen Kochutensilien. A&E Keller ist ein Automobilzulieferer. Zur Unternehmensgruppe Cronenberg gehören verschiedene metallverarbeitenden Betriebe. Die holzverarbeitende Industrie wird vertreten durch die Firma Sauerländer Spanplatte und die Pfleiderer AG (ehemals Duropal) als Hersteller von Holzverbundplatten. Die Sauerländer Spanplatte verarbeitet heimische Rohstoffe zu Komponenten für Innentüren und ist deutschlandweit Marktführer in der Spannpresstechnologie. Die Firma Selecta beschäftigt sich in erster Linie mit der Herstellung von Einrichtungen für Banken und Sparkassen sowie von Kreuzfahrtschiffen. Daneben existieren Firmen in weiteren Bereichen. Dazu zählen etwa Umarex als Hersteller von Sport- und Polizeiwaffen (Marke: „Walther“), Schroth-Gurte als Produzent von Rückhaltesystemen für Autos, Flugzeuge. Der IT-Dienstleister Mattern Consult GmbH (Gewinner des MS Awards 2006 für die beste Geschäftssoftware des Jahres 2006), die Chemiefabrik Perstorp (vormals Degussa), die Firma DESCH Antriebstechnik als Hersteller von Antriebselementen, Dallmer (Sanitärtechnik, Gebäudeentwässerung), Imperial (Teil der Mielegruppe) als Produzent hochwertiger Haushaltsgeräte, der Hersteller von Schneidemaschinen Gebr. Graef oder die Firma META Regalbau. Neben verschiedenen kleineren Druckbetrieben existiert die Firma Interprint als Hersteller von Dekorpapieren mit zahlreichen Auslandsniederlassungen und zusammen 1.150 Mitarbeiter. Im Bereich der Energiewirtschaft ist Arnsberg Sitz einer Regionalagentur der RWE. Von hier aus wird die Stromversorgungversorgung von 35 Kommunen organisiert und gesteuert.

Im November 2006 erreichte die Stadt im sogenannten T-City-Wettbewerb zu dem 439 mittelgroße Städte aufgerufen waren, die Finalrunde. Als eine der letzten 9 erfolgreichen Teilnehmer-Städte im T-City-Wettbewerb erhält Arnsberg 50.000 Euro zur Umsetzung von Projektideen und zusätzlich erhielt Arnsberg auf der Cebit im März 2007 einen mit 100.000 € dotierten Jury-Sonderpreis des T-City-Wettbewerbs.[13]

Verkehr

Bahnhof Arnsberg

Die heutige Stadt Arnsberg besitzt mehrere Bahnhöfe (in Arnsberg, Oeventrop, Neheim-Hüsten) an der Oberen Ruhrtalbahn (Strecke KasselHagen bzw. Dortmund). Bei Arnsberg liegt der Flugplatz Arnsberg-Menden. Die Bundesstraße B 7 und die Autobahnen A 445 (Werl-Arnsberg) und A 46 (Heinsberg-Bestwig) sind wichtige Straßenverbindungen. Das Stadtgebiet wird von einem Stadtbus-System erschlossen.

In der Nähe von Voßwinkel an der Gemeindegrenze zu Wickede Echthausen liegt seit 1970 der Flugplatz Arnsberg-Menden. Genutzt wird der Flugplatz vor allem für den Geschäftsverkehr. Daneben betreibt der Luftsportklub Arnsberg e.V. eine Flugschule. Bis ins Jahr 2000 wurde er vom Hochsauerlandkreis betrieben, inzwischen ist die private Flugplatzgesellschaft Arnsberg-Menden verantwortlich. Daneben gibt es in den Stadtteilen Arnsberg und Oeventrop Segelflugplätze.

Medien

Arnsberg war als Residenz- und später Regierungsstadt seit Jahrhunderten auch Medienstandort. Es existierten eine Reihe von Buchdruckereien vor allem auch für die Herstellung von Amtsblätter, Formulare usw. Einige wandten sich daneben auch der Herausgabe von Zeitungen zu („Arnsberger Zeitung“). Auch in Neheim („Neheimer Zeitung“) und Hüsten bestanden im 19. Jahrhundert lokale Blätter. Die größte Leserschaft hatte in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts das in Werl erscheinende (katholisch geprägte) Centralvolksblatt mit Redaktionen auch im Raum Arnsberg. Auch die auswärts erscheinenden Parteizeitungen etwa der Sozialdemokraten oder Kommunisten hatten Redaktionen oder Korrespondenten in der Regierungsstadt.

Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich im Wesentlichen die heutige Presselandschaft. Den Markt der Tageszeitungen teilen sich fast ausschließlich die (ehemals sozialdemokratisch geprägte) Westfälische Rundschau und die (ehemals christlich orientierte) Westfalenpost. Beide gehören heute zum WAZ-Konzern und betreiben Geschäftsstellen und Lokalredaktionen in den Stadtteilen Arnsberg und Neheim.

Neben einigen Anzeigenblättern mit Redaktionen oder Lokalredaktionen im Stadtgebiet (Arnsberger Post, Wochenanzeiger und Sauerlandkurier) existiert mit Dorfinfo.de ein tagesaktueller lokaler Onlinedienst, der auch kostenlos Presseinformationen von örtlichen Institutionen, Vereinen und von Bürgern veröffentlicht. Die „Arnsberger Post“ ist das älteste kostenlos verteilte Anzeigenblatt Deutschlands.[14]

Für Rundfunk und Fernsehen aus der Region berichtet das WDR-Studio Arnsberg.

Öffentliche Einrichtungen

Behörden

  • Der Hauptsitz der Stadtverwaltung ist das Rathaus in Neheim. Stadtbüros gibt es in den Stadtteilen Arnsberg, Hüsten und Oeventrop
  • Seit der Auflösung des Kreises Arnsberg in den 1970er Jahren existiert in Arnsberg eine Nebenstelle der Kreisverwaltung des Hochsauerlandkreises.
  • Seit 1816 ist Arnsberg Sitz der Regierung für den Regierungsbezirk Arnsberg mit zahlreichen unter- und nebengeordneten Behörden. Im Zuge der Verwaltungsstrukturreform der Landesregierung ist der Status als Regierungsstadt bedroht, auch wenn die Verantwortlichen betonen, dass die Landesverwaltung weiter präsent bleiben wird. Zu den staatlichen Behörden zählen etwa das Vermessungsamt und das staatliche Veterinäruntersuchungsamt.
  • Arnsberg ist Sitz eines Landesforstamtes. Im Zuge der Umstrukturierung des Landesbetriebs Wald und Holz wird die Leitung der staatlichen Fortsverwaltung für Nordrhein-Westfalen von Münster nach Arnsberg verlegt werden.[15] Im Zusammenhang mit dem Forstamt in Obereimer stehen auch ein Jugendwaldheim sowie die Forstgenbank.

Justiz

Landgericht Arnsberg

Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften

Bildung

Arnsberg hat ein für die Größe der Stadt differenziertes Schulwesen. Dabei hat sich die Stadt in den letzten Jahren als Pilotkommune am Projekt der selbständigen Schule beteiligt.

Es bestehen zahlreiche Grundschulen in vielen Ortsteilen, in den größeren auch Hauptschulen; in Arnsberg, Neheim und Hüsten darüber hinaus Realschulen und Gymnasien. Das traditionsreichste ist das im 17. Jahrhundert gegründete Gymnasium Laurentianum. Außerdem existiert in Arnsberg ein katholisches Gymnasium, das Marien-Gymnasium Arnsberg. In Neheim gibt es das Graf-Gottfried-Gymnasium und das ebenfalls katholische St.-Ursula-Gymnasiusm. Ergänzt wird das schulische Bildungsangebot durch ein Abendgymnasium. Daneben bestehen eine Reihe von Förderschulen und Einrichtungen für Kinder mit Behinderungen. Hinzu kommen mehrere öffentliche Berufsschulen und die Schule der Handwerkskammer Arnsberg. Auch die IHK tritt als Bildungsträger für berufliche Bildung- und Weiterbildung auf. Außerdem besitzt Arnsberg eine Nebenstelle der Fernuniversität Hagen. Für die Erwachsenenbildung ist eine städtische VHS zuständig.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Datei:Fs portrait.jpg
Franz Stock
  • Abbé Franz Stock (1904–1948), seit 1934 Pfarrer der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Paris, während der Deutschen Besetzung Seelsorger für französische Gefangene (Begleitung von zum Tode Verurteilten), 1945 Leiter eines Kriegsgefangenenseminars in Chartres, früher Verfechter einer deutsch-französischen Aussöhnung
  • Günter Wewel (* 1934), Opernsänger und Moderator
  • Franz Müntefering (* 1940), ehemaliger Vorsitzender der SPD und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland)
  • Andrea Fischer, Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen) und Publizistin, ehemalige Bundesministerin für Gesundheit
  • Sascha Rotermund (* 1971), Schauspieler

Persönlichkeiten, die vor Ort wirken oder gewirkt haben

  • Csilla von Boeselager (* 17. Mai 1941 in Budapest, † 23. Februar 1994 in Arnsberg), Gründungsvorsitzende des Ungarischen Malteser Caritas-Dienstes e.V. (UMCD), Während der Wende in Osteuropa Organisation von Hilfslieferungen und Betreuung von Flüchtlingen aus der DDR in Ungarn
  • Friedrich Wilhelm Brökelmann (* 10. August 1799, † 31. Juli 1891), Unternehmer in Neheim und Hüsten, Mitbegründer der Hüstener Gewerkschaft, der Firma BJB und anderer Firmen.
  • Kaspar von Fürstenberg (* 11. November 1545 Burg Waterlappe bei Ense, † 5. März 1618 Arnsberg), Landdrost des Herzogtum Westfalens
  • Julius August Gottfried Disselhoff (Pseudonym: Julius von Soest), (* 24. Oktober 1827 in Soest, † 14. Juli 1896 in Simmern/Hunsrück), evang. Pfarrer, Reisender und Schriftsteller, bedeutender Organisator des Diakonissenwesens auf internationaler Ebene, besuchte das Gymnasium Laurentianum
  • August Friedrich Georg Disselhoff, (25. November 1829 in Soest, † 9. März 1903 in Allstedt), evang. Pfarrer und Schriftsteller, Verfasser des Liedtextes zu "Nun ade, du mein lieb Heimatland", besuchte das Gymnasium Laurentianum
  • Ottilia von Fürstenberg (*21. Februar 1549 auf Burg Waterlappe bei Ense; †7. März 1621 in Oelinghausen) war Priorin des Klosters Oelinghausen sowie des weltlichen Damenstifts Heerse.
  • Jonny Heide (* 20. Juni 1897 in Itzehoe; † 3. Mai 1974) in Arnsberg war ein deutscher Politiker der SPD
  • Max König (* 3. Mai 1868 in Halle/Saale; † 31. Januar 1941), deutscher sozialdemokratischer Politiker, Mitglied der Weimarer Nationalversammlung, Reichstagsabgeordneter, Präsident des Regierungsbezirks Arnsberg 1919–1933.
  • Friedrich Merz (geb. in Brilon und wohnhaft in Arnsberg), Politiker der CDU (MdB und ehemaliger Fraktionsvorsitzender im Deutschen Bundestag der CDU/CSU-Fraktion)
  • Friedrich Adolf Sauer, (*1756 in Barge (Kreis Iserlohn), † 14. Februar 1839 in Arnsberg), war ein Kleriker, Pädagoge und Schulreformer
  • Heinrich von Schultheiß (* 1580 in Scharmede bei Salzkotten; † 1646 in Arnsberg), zur Zeit der Hexenverfolgungen berüchtigter Hexenrichter in Westfalen. Er wohnte am Alten Markt im Haus „Zur Krim“.
  • Engelbert Seibertz (* 20. April 1813 in Brilon; † 2. Oktober 1905 in Arnsberg), Portrait- und Historienmaler.
  • Johann Suibert Seibertz (* 27. November 1788 in Brilon, † 17. November 1871 in Arnsberg), Historiker,
  • Johann Friedrich Joseph Sommer, (* 1793 in Kirchhundem, † 13. November 1856 in Arnsberg), Jurist, wissenschaftlicher, politischer und kirchenpolitischer Autor und Herausgeber, Politiker zwischen Frühliberalismus und ultramontanen Positionen u.a. Mitglied der Preußischen Nationalversammlung 1848 in Berlin
  • Karl Föster (* 1915 in Bad Fredeburg), Träger des Bundesverdienstkreuzes

Quellen und Einzelnachweise

  1. Franz Lotze (Herausgeber): ’’Sammlung Geologischer Führer’’, Band 39: Sauerland, bearbeitet von Hermann Schmidt und Werner Pleßmann, Berlin 1961, Seite 36f, 60-62.
  2. vergl. dazu: Katrin Liebelt: Die Sozialstruktur der Residenzstadt Arnsberg im 17. Jahrhundert. Dortmund, 1996. ISBN 3-925227-38-5
  3. Zeitgenössischer Bericht über die Zerstörung des Schlosses Arnsberg
  4. Dazu ausführlich: Michael Gosmann: Zuflucht zwischen Zeiten (1794 - 1803) Kölner Domschätze in Arnsberg. Arnsberg, 1994. ISBN 3-928394-11-8
  5. Hermann Herbold: Die städtebauliche Entwicklung Arnsbergs von 1800 bis 1850. Arnsberg, 1967
  6. Allgemeine Volkszeitung 280/1918 28.11.
  7. vergl. Jürgen Schulte gen. Hobein: „Und eines Tages war das Hakenkreuz auf dem Glockenturm …“ : der Aufstieg des Nationalsozialismus in der Stadt Arnsberg (1918–1934). Siegen, 2000. ISBN 3-932212-25-8
  8. als Beispiel der Gleichschaltung und Veränderungsprozessen von Institutionen während der NS-Zeit: Eckard Kotthaus (Red.): Die höheren Schulen Arnsbergs im Dritten Reich. Schulalltag am staatlichen Gymansium Laurentianum und an der städtischen Oberschule für Mädchen. (1933 bis 1945). Arnsberg, 2001.
  9. vergl. Werner Philipps: Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Arnsberg. Arnsberg, 1975.
  10. vergl. Michael Gosmann (Hrsg.): Juden in Arnsberg. Eine Dokumentation. Arnsberg, 1991. ISBN 3-928394-05-3
  11. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2004
  12. Karl Föster: Der jüdische Friedhof. In: Michael Gosmann (Hrsg.): Juden in Arnsberg. -Eine Dokumentation- Arnsberg, 1991. S.87-92
  13. Bewerbungsseite der Stadt Arnsberg beim "T-City" Wettbewerb 2006/2007
  14. Arnsberger Post, oben auf der ersten Seite
  15. Pressemitteilung der Stadtverwaltung

Literatur

  • Haltaufderheide, Uwe (1990): Die Baudenkmäler der Stadt Arnsberg. Erfassungszeitraum 1980–1990. Herausgeber: Stadt Arnsberg – Der Stadtdirektor – Untere Denkmalbehörde, ISBN 3-928394-01-0
  • Westfälischer Städteatlas; Band: I; 2 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Arnsberg, Autor: Heinz Stoob, ISBN 3-89115-329-5; Dortmund-Altenbeken 1975.
  • Arnsberger Heimatbund (Hrsg.) : 750 Jahre Arnsberg. Zur Geschichte der Stadt und ihrer Bürger. Arnsberg 1988, ISBN 3-87793-025-5
  • Karl Feaux de Lacroix : Geschichte Arnsbergs. Arnsberg, 1895 (Nachdruck Werl, 1983)
  • Hermann Herbold : Die städtische Entwicklung Arnsbergs. (3 Bde.) Arnsberg, 1967-1972
  • Klaus Offenberg (Red.): 200 Jahre Staatliches Forstamt Arnsberg. 1803 - 2003. Schriftenreihe der Landesforstverwaltung Nordrhein-Westfalen. Heft 16. Forstliche Dokumentationsstelle der Landesforstverwaltung NRW, Arnsberg 2003, 168 S., ISBN 3-9809057-0-5
Commons: Arnsberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Lesenswert Kandidat