Maximilian Yorck von Wartenburg
Hans Ludwig David Maximilian Graf Yorck von Wartenburg (* 12. Juni 1850 in Klein-Öls, Landkreis Ohlau; † 27. November 1900 in Hai-lai, China) war ein deutscher Offizier und Historiker.
Er war der Sohn von Ludwig Graf Yorck von Wartenburg (1805-1865) und seiner zweiten Frau Nina, geb. von Olfers (1824-1901) und ein Enkel des preußischen Generalfeldmarschalls Ludwig Graf Yorck von Wartenburg. 1889 heiratete er in Samm (Estland) Josephine von Bronikowski (1858-1924).
Maximilian wurde auf dem schlesischen Gut der Familie zunächst von Hauslehrern erzogen. Nach dem Tod des Vaters (1865) zog die Mutter mit den Kindern nach Berlin, wo Maximilian das Königliche Französische Gymnasium besuchte. Gotthilf Weisstein berichtet über seinen Mitschüler:
„...Max von Yorck war eine feine, sensible Natur, die den Reichtum an innerem Leben hinter einer gewissen äußeren Schroffheit, einer schweigsamen Starrheit verbarg, der, wie er auch etwa anderthalb bis zwei Jahre älter war als seine Lerngenossen, nach dem Gefühle von uns allen hoch über uns stand . . Yorck hatte seine Aufgaben fast immer gut inne; gab er einmal eine falsche Antwort oder auch manchmal gar keine - die Lehrer blieben mild und verbindlich gegen ihn, wie etwa gegen jemand ihresgleichen. Seine schlanke Gestalt, sein ausdrucksvoller Kopf mit langen, blonden Haaren und glänzenden Augen - das alles hatte etwas Aristokratisches, Herrschendes an sich, das auf uns Mitschüler um so stärker wirkte, als man nichts Gemachtes, keine Pose dabei herausfühlte. .“
Beim Beginn des Krieges gegen Frankreich verließ er die Schule und trat bei den Ulanen als Avantageur ein und erlebte die Schlachten von Vionville, Gravelotte, Orléans und Le Mans. Später wurde er zur Kriegsakademie und zum Großen Generalstab versetzt und arbeitete 1884 bei der Deutschen Botschaft in Wien. 1885 ging er als Militärattaché nach Sankt Petersburg, wo er bis 1893 blieb. Schließlich kehrte er als Abteilungschef und Lehrer an der Kriegsakademie zum Großen Generalstab zurück. Er ging mit den zur Niederschlagung des Boxeraufstands entsandten Truppen nach China, wo er durch einen Unglücksfall (Kohlenmonoxidvergiftung) ums Leben kam. Seine letzte Ruhestätte fand er bei der Familiengruft im Schlosspark Klein Oels.
Werke
- Napoleon als Feldherr. 2 Theile. Berlin: Mittler 1885-1886
- Kurze Übersicht der Feldzüge Alexanders des Großen. Berlin: Mittler 1897
- Weltgeschichte in Umrissen. Federzeichnungen eines Deutschen. Ein Rückblick am Schlusse des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin: Mittler 1897
- Das Vordringen der russischen Macht in Asien. Berlin: Mittler 1900
- Vaterländische Sorgen. Zwei Reden und ein Brief. Berlin: Curtius 1917
Literatur
- Wilhelm Friedrich: Maximilian Graf Yorck von Wartenburg. Berlin: Junker & Dünnhaupt 1941
- Hans F. Helmoldt: Graf Maximilian Yorck von Wartenburg. In: Schlesische Lebensbilder, Band 3 (1928), S. 336-343
- Gotthilf Weisstein: Jugenderinnerungen an Graf Yorck. In: Nationalzeitung, 53. Jg. (1900), 8. Dezember, Morgenausgabe, S. 1-3
Personendaten | |
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NAME | Yorck von Wartenburg, Maximilian Graf |
ALTERNATIVNAMEN | Yorck von Wartenburg, Hans Ludwig David Maximilian Graf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Offizier und Historiker |
GEBURTSDATUM | 12. Juni 1850 |
GEBURTSORT | Klein-Öls, Landkreis Ohlau |
STERBEDATUM | 27. November 1900 |
STERBEORT | Hai-lai, China |