Pyranja

Pyranja (* 1978 in Rostock, bürgerlich Anja Käckenmeister) ist eine deutsche Rapperin. Einen größeren Bekanntheitsgrad außerhalb der Hip-Hop-Szene erlangte sie hauptsächlich aufgrund ihrer Teilnahme am Bundesvision Song Contest 2006, bei dem sie für ihr Heimatland Mecklenburg-Vorpommern antrat, wo sie den achten Platz erreichte. Gelegentlich benutzt sie auch den Alternativnamen Christiane Latte.
Zur Zeit studiert sie an der Universität der Künste Berlin Gesellschafts-und Wirtschaftskommunikation und absolviert dort ihr Diplom.
Biografie
Jugend und Anfang der Karriere
Pyranja wuchs zusammen mit ihrem Bruder in Rostock auf und besuchte dort unter anderem das Ostseegymnasium, wo sie 1998 ihr Abitur absolvierte. Sie begann bereits im Alter von zwölf Jahren, sich für Hip-Hop, zunächst in Form von Breakdance zu interessieren. Mit sechzehn schrieb sie ihre ersten Rap-Texte; bereits ein Jahr später folgte der erste Auftritt. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Boston (USA), bei dem sie die Hip-Hop-Kultur in ihrem Ursprungsland kennen lernte, zog sie zurück nach Berlin, da sie dort die besten Möglichkeiten für ihre Weiterentwicklung im Rapbusiness sah. Frühe Unterstützer und Wegbereiter waren die befreundeten Rapcrews DCS und die Underdog Cru. Durch die neuen musikalischen Kontakte folgten diverse Featurebeiträge für andere Künstler (u.a mit Joe Rilla).
2001 ging sie gemeinsam mit Curse, DCS, Tefla & Jaleel und Lenny auf die sog. „Feuerwasser“-Tour, womit sie szeneintern in einem größeren Maße auf sich aufmerksam machen konnte. Zusammen mit diesem Künstlern bildete sie anschließend das Projekt Swingerclub, das noch im selben Jahr eine gleichnamige Single herausbrachte.
Das Label „Def Jam Germany“ bekundete großes Interesse an der aufstrebenden Rap-Künstlerin und so veröffentlichte es im selben Jahr Pyranjas erste eigene EP, die den Namen „Im Kreis“ trägt. Obwohl sie nicht viel Promotion erhielt, erreichte sie Platz 83 der deutschen Singlecharts. Nachdem auch das Album „Wurzeln und Flügel“ fertig produziert war und kurz vor der Veröffentlichung stand, kam es allerdings zum Bruch mit Def Jam, da in Folge dessen Fusion mit Urban/Universal ihr Vertrag nicht verlängert wurde. „Wurzeln und Flügel“ erschien dann verspätet auf Dackel Enterprise, was dem Erfolg allerdings nicht beeinträchtigte.
2002 trat sie im ZDF-Dokumentarfilm „Will einmal bis zur Sonne gehn“ der Regisseurin Petra Mäussnest zusammen mit Cora E. und Brixx auf.
Seit 2004: Eigene Plattenfirma
2004 gründete Pyranja ihr eigenes Independent-Label Pyranja Records, um fortan unabhängiger agieren zu können. Dort erschien auch ihr zweites Album „Frauen und Technik“, das neben ruhigen und tiefsinnigen Songs auch etwas Battle-Anleihen enthält. Unter dem Pseudonym „Christiane Latte“ reimt sie auf den Tracks „Ab 18“ und „Blondes Gift“ genauso frech wie viele ihrer männlichen Rapkollegen. Ein ironischer Seitenhieb auf die dominierende Männerwelt in der Rapszene ist dabei gewollt. Noch im selben Jahr gründete sie mit ihren ostdeutschen Kollegen Joe Rilla, Dra-Q, Jamie White und Sera Finale die Rapformation Ostblokk. Deren Album „Einmal um Blokk“, auf dem jeder Rapper zu gleichen Teilen vertreten ist, wurde im gleichen Jahr veröffentlicht. Ende 2004 hatte sie außerdem eine Nebenrolle im Film Status Yo.
Im Sommer 2005 traf sie auf den Produzenten Holger Laudert sowie den Sänger Lukas Fröhlich. Zusammen mit ihnen entstand die Single „Pyranja vs. Laudert & Fröhlich“.
Das Jahr 2006 begann mit der Veröffentlichung der Single „Nie wieder“, die Platz 87 der Single-Charts erreicht. Am 10. Februar folgte das Album „Laut und Leise“, dass sowohl musikalisch als auch textlich vielfältiger ausfiel als seine Vorgänger. Außerdem vertrat sie mit dem Stück „Nie wieder“ ihre Heimat Mecklenburg-Vorpommern beim Bundesvision Song Contest von Stefan Raab und schaffte einen achten Platz.
Am 15. September 2006, zwei Wochen vor der Landtagswahl von Mecklenburg-Vorpommern, nahm sie zusammen mit Musikern wie Silbermond, Brothers Keepers und anderen in Schwerin an der Veranstaltung Laut gegen Rechts teil, bei der gegen einen sich abzeichnenden - und hinterher tatsächlich vollzogenen - Einzug der NPD in den dortigen Landtag demonstriert wurde. Seit dem 27. Oktober 2006 moderiert Anja Käckenmeister alle zwei Wochen die Nachtsendung "Nightflight" auf Radio Fritz.
Diskografie
Alben
- 2003: Wurzeln & Flügel, Dackel Enterprise
- 2004: Frauen & Technik, Pyranja Records
- 2004: Einmal Um Blokk (Ostblokk), Ostblokk Plattenbau
- 2006: Laut & Leise, Headrush
Singles und EPs
- 2000: Swingerclub , Phlatline Records
- 2000: Fremdkörper / Kennzeichen D Pt.2, (Def Jam Promo)
- 2000: Im Kreis / Nachtflug (Def Jam Promo) (DE #83)
- 2001: Im Kreis EP, Def Jam Germany
- 2002: Reine Nervensache, (Def Jam Promo)
- 2003: Egal Was Ihr Sagt, Dackel Enterprise
- 2004: Zeilen Für Dich, Pyranja Records
- 2005: Samba (Ostblokk), Ostblokk Plattenbau
- 2005: Pyranja vs. Laudert & Fröhlich, Pyranja Records
- 2006: Nie Wieder, Pyranja Records (DE #87)
Sonstiges
- 1998: Feature auf "Maximum" LP der Underdog Cru
- 1998: Feature auf "Großmogul Nordost EP"
- 1998: Demotape (u.a. in Zusammenarbeit mit Daniel Santiago)
- 1999: Samplerbeitrag mit Daniel Santiago für "Beastside" Compilation
- 1999: Feature auf dem "Tritt 2000 Ärsche" Tapealbum von Joe Rilla
- 1999: Samplerbeitrag mit Daniel Santiago für "Sallys Sounds" Compilation
- 2000: Feature auf dem "Harte Jungs" Soundtrack zum Kinofilm
- 2000: Feature auf dem "BerlinXklusiv" Tapealbum von DJ Derezon
- 2000: Feature auf dem "Zwei Dumme ein Gedanke" Album von Deja Vue
- 2001: div. Compilationbeiträge u.a.: Rappublik Sampler, Berlin macht Schule, Juice Master Blaster, Ladys First, Splash Allstar Event Album, Def Jam Unstoppable
- 2001: "Nachtflug RMX" auf dem Roey Marquis Album: Momentaufnahmen
- 2001: "Special Broadcast" mit Fiva Mc, Maxi "Beatz aus der Bude Allstars"
- 2002: Feature auf dem "Battle Of The Words" Tape von Roey Marquis II.
- 2002: Feature auf Moqui Marbles Album
- 2002: Feature auf dem Fiva MC Album
- 2002: Feature auf dem "Herzessenz" Album von Roey Marquis
- 2003: div. Compilationbeiträge u.a.: Untergrund Experiment, XXL Lieblinge: Dope Beats, Ghetto Fabulous
- 2003: div. Features auf dem Soundtrack zum Hip-Hop Kinofilm "Status Yo"
- 2004: Feature auf der EP "Ein neuer Morgen" von Kimoe
- 2004: Feature auf Jago LP
- 2004: Feature auf "Nachts Draußen" EP von Yaneq & Freaky Floe
- 2004: Feature auf Moqui Marbles LP
- 2005: Feature auf "Back in the Tapez" von DraQ & Jamie White
- 2006: Guess whos back (Juice Exclusive CD #61)
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Pyranja |
ALTERNATIVNAMEN | Anja Käckenmeister |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Rapperin |
GEBURTSDATUM | 1978 |
GEBURTSORT | Rostock |