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Major

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Major ist ein militärischer Dienstgrad verschiedener Länder.

Historisches

Major heißt Vorsteher, Oberer. Dieses Wort wurde im 16. Jahrhundert aus dem Spanischen „mayor“ (zu deutsch: größer, höher) abgeleitet, was seinerseits aus dem Lateinischen, „maior“ oder „maius“, wo es die Bedeutung größer, stärker, bedeutender hat, kommt.

In der preußischen Armee wurden Hauptleute, die es nicht zum Stabsoffizier brachten, sich ansonsten bewährt hatten, mit dem Charakter eines Majors („Charaktermajor“) verabschiedet, das heißt sie erhielten das Ruhegehalt eines Hauptmannes, durften sich aber Major nennen.

Der Major war ursprünglich der Regimentsmeier. Er hatte, wie der Wachtmeister bei der Kompanie, für den Wachtdienst und die Verpflegung des Regiments zu sorgen. Zuerst wurde er deshalb auch mit Obristwachtmeister bzw. Oberstwachtmeister betitelt. Als die Infanterieregimenter in Bataillone unterteilt wurden, war der Major meist Kommandeur eines Bataillons.

Dienstgrad, Laufbahn und Besoldung in der Bundeswehr

Datei:Ge-Army-3.gif
Dienstgradabzeichen eines Majors am Feldanzug (Pionier- truppe/ Heer)

Der Major bezeichnet in Deutschland einen Berufssoldaten im siebthöchsten Offizierdienstgrad im Heer und bei der Luftwaffe. Bei der Deutschen Marine heißt der entsprechende Dienstgrad Korvettenkapitän. Im Sanitätsdienst der Bundeswehr sind der Oberstabsarzt, Oberstabsapotheker und Oberstabsveterinär ranggleich.

Soldaten in diesem Dienstgrad können innerhalb der durch die Vorgesetztenverordnung (VVO) gesetzten Grenzen Mannschaften, Unteroffizieren ohne Portepee, Unteroffizieren mit Portepee, Leutnanten und Hauptleuten Befehle erteilen.

Der Major gehört der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere an, deren niedrigster Dienstgrad er ist. Er wird nach der Bundesbesoldungsordnung (BBesO) mit A13 besoldet (Oberstabsarzt/Oberstabsapotheker/Oberstabsveterinär werden mit A14 besoldet).

Er wird zumeist als stellvertretender Bataillonskommandeur (S3) oder Staffelführer in fliegenden Einheiten bis hin zu den verschiedensten Stabsoffizierverwendungen auf allen Führungsebenen (Brigade, Division, Korps, Amt, Ministerium oder in internationalen Stäben und Hauptquartieren) eingesetzt.

Er trägt silbernes Eichenlaub mit einem silbernen Stern (auch Pickel) und ist in der Regel Akademiker. Für die Beförderung zum Major ist die erfolgreiche Absolvierung des Stabsoffizierlehrganges (SOL) an der Führungsakademie der Bundeswehr notwendig.

 Offizierdienstgrad
Niedrigerer Dienstgrad[1]   Höherer Dienstgrad[1]
Hauptmann Major Oberstleutnant

Dienstgradgruppe: MannschaftenUnteroffiziere o.P.Unteroffiziere m.P.LeutnanteHauptleuteStabsoffiziereGenerale

Österreich

Der Major ist Angehöriger der Laufbahngruppe der Offiziere. Sein Abzeichen besteht aus einem zweidrittel goldenem Geflecht; der fünfeckigen Kragenspiegel mit einem sechszackigen goldenen Stern.

Außerdem werden die Amtstitel Leutnant, Oberleutnant, Hauptmann, Major, Oberstleutnant, Oberst, Brigadier, Generalmajor bis General für Leitende Beamte (E1) der Exekutive in Österreich, dazu gehören Bundespolizei, Justizwache und Zollwache, verwendet. Da es sich bei den genannten Wachkörpern um zivile Körperschaften handelt, die lediglich nach militärischem Muster organisiert sind, handelt es sich jedoch nicht um Polizeioffiziere, sondern sie führen lediglich Offiziersränge als Verwendungsbezeichnung.


Vorlage:DG BH Offiziere

Schweiz

Datei:Grade major.png

Der Major ist der unterste Grad in der Gruppe der Stabsoffiziere. Majore haben einen Sold von CHF 18,00 pro Tag. Außerdem ist es ab dem Majorsgrad möglich, im Generalstab zu dienen.

Major kann nur werden, wer bereits seit mindestens acht Jahren Offizier ist.

In Auslandeinsätzen wird er als Major bezeichnet (Maj). NATO-Code: OF-3.

Niedrigerer Grad
Hauptmann
Offiziersgrad

  Major
Höherer Grad
Oberstleutnant
Einordnung: MannschaftenUnteroffiziereHöhere UnteroffiziereSubalternoffiziereHauptleuteStabsoffiziereHöhere Stabsoffiziere
Oberbefehlshaber der Armee
Alle Grade auf einen Blick:
Grade der Schweizer Armee

DDR

Major der NVA

In der NVA der DDR war der Dienstgrad des Majors analog zur Bundeswehr der niedrigste in der Gruppe der Stabsoffiziere und der höchste Dienstgrad, den man in der Regel nach einer regulären Dienstzeit von 25 Jahren erreichen konnte.

Sonstiges

  • In der NATO hat der Major den Rangcode OF-3.
  • Die englische Bezeichnung lautet Major.
  • Die französische Bezeichnung lautet Commandant oder Chef de Bataillon/Chef d'Escadron.
Den Dienstgrad Major gibt es dort allerdings auch, er entspricht dem Oberstabsfeldwebel der Bundeswehr.
  1. a b Die äquivalenten, ranghöheren und rangniedrigeren Dienstgrade sind im Sinne der ZDv 14/5 B 185 angegeben, vgl. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz). Die in der Infobox dargestellte Reihenfolge der Dienstgrade entspricht nicht notwendigerweise einer der in der Soldatenlaufbahnverordnung vorgesehenen regelmäßig durchlaufenen Dienstgradabfolgen und auch nicht notwendigerweise der in der Vorgesetztenverordnung beschriebenen Dienstgradhierarchie im Sinne eines Vorgesetztenverhältnisses).