Deutsches Sportforum
Das Deutsche Sportforum gehört zum Berliner Olympiagelände und ist im Ortsteil Charlottenburg des Berliner Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf gelegen.
Geschichte
Am 15. Mai 1920 wird in der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität (heute: Humboldt-Universität) die Deutsche Hochschule für Leibesübungen gegründet, deren Einrichtung in einer von Carl Diem 1919 vorgelegten Denkschrift angeregt wurde. Die Hochschule wird zunächst provisorisch im Deutschen Stadion untergebracht, dem 1913 errichteten Vorläufer des Berliner Olympiastadions. Bereits im Sommer 1921 können auf dem nördlich an das Deutsche Stadion angrenzenden Gelände eigene Gebäude bezogen werden. Die Möglichkeit zum Bau einer größeren Anlage ergibt sich 1925, als ein weiter nördlich gelegenes Waldgelände zwischen Graditzer Straße (heute: Friedrich-Friesen-Straße) und der Murellenschlucht für diesen Zweck zur Verfügung gestellt wurde. Den ausgeschriebenen Wettbewerb gewinnt ein Entwurf der Brüder Werner und Walter March, zwei Söhnen von Otto March, dem Architekten des Deutschen Stadions. Werner March sollte später auch den Bau des Olympiastadions leiten. Um einen großen Innenhof herum sind symmetrisch wuchtige Gebäude mit klarer Linienführung angeordnet, ein Ensemble, dem ein gewisser Pathos nicht abzusprechen ist. Das zentrale Gebäude ist das Haus des deutschen Sports.
Aus finanziellen Gründen wird die Bautätigkeit bald nach dem Baubeginn 1927 reduziert und 1929 ganz eingestellt. Einige der Häuser und Anlagen sind bis dahin jedoch fertig gestellt und können genutzt werden. Der Rest wird im Wesentlichen nach den ursprünglichen Plänen in einer zweiten Ausbauphase 1933-1936 im Zusammenhang mit dem Bau des Olympiastadions für die Olympischen Spiele 1936 errichtet. Während der Olympischen Spiele werden im Sportforum die Fechtwettbewerbe durchgeführt.
Im Zweiten Weltkrieg werden Teile des Sportforums zerstört. Nach der deutschen Niederlage wird 1945 das Olympiagelände von der britischen Militärverwaltung beschlagnahmt. Im Jahr 1952 wird das Hauptquartier der britischen Militärverwaltung vom Fehrbelliner Platz auf das Gelände des Sportforums verlegt und nach Abzug der Besatzungstruppen 1994 zurückgegeben.
Heutige Nutzung
Auf dem Gelände des Deutschen Sportforums befindet sich heute das Deutsche Sportmuseum. Der Berliner Bundesligaverein Hertha BSC ist dort mit seiner Geschäftsstelle vertreten. Auf den angrenzenden Sportplätzen befindet sich das Trainingsgelände von Hertha BSC auf dem Schenkendorffplatz und das neu angelegte Stadion der Amateurmannschaft auf dem Wurfplatz. Auf dem Körnerplatz führt der Deutsche Cricket Bund DCB die deutschen Cricket-Finalspiele durch.