Johannes von Geissel
Johannes Kardinal von Geissel, getauft "Johannes Baptist Jacob Geissel", geadelt 1839 (* 5. Februar 1796 in Gimmeldingen); † 8. September 1864 in Köln), war von 1845 bis 1864 Erzbischof des Erzbistums Köln.
Johannes von Geissel war der älteste Sohn eines Winzers aus Gimmeldingen in Rheinland-Pfalz.
Er studierte seit 1815 am Priesterseminar in Mainz und wurde am 22. August 1818 zum Priester geweiht. Er wurde für kurze Zeit Kaplan in Hambach und war ab 1819 Religionslehrer an einem Gymnasium in Speyer. Am 24. Juni 1822 wurde er zum Domkapitular in Speyer und dann am 25. Mai 1836 zum Domdechant von Speyer ernannt.
Er wurde zum Bischof von Speyer ernannt und am 13. August 1837 in Augsburg durch den Erzbischof von Bamberg geweiht, seine Inthronisierung erfolgte am 30. August im Dom zu Speyer.
Papst Gregor XVI. ernannte ihn am 24. September 1841 zum Koadjutor des Erzbischofs Clemens August Droste zu Vischering für das Erzbistum Köln. Als Clemens August am 19. Oktober 1845 starb, wurde sein Koadjutor der neue Erzbischof von Köln. Am 11. Januar 1846 folgte die Inthronisierung von Geissels im Kölner Dom. Papst Pius IX. ernannte ihn am 30. September 1850 zum Kardinal.
1860 berief er nach mehr als 300 Jahren wieder ein Provinzialkonzil der Erzdiözese Köln ein.
Er legte am 4. September 1842 zusammen mit König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen den Grundstein für den Weiterbau des Kölner Doms. Im Jahr 1863 konnte er das Langhaus und das Querschiff des Doms einweihen.
König Ludwig I. von Bayern verlieh ihm 1839 den persönlichen Adel, und König Friedrich Wilhelm IV. ehrte ihn 1855 mit dem höchsten Orden des Landes, dem Schwarzen Adler.
Geissel gilt als einer der bedeutendsten katholischen Bischöfe des 19. Jahrhunderts. Er verstarb am 8. September 1864 in Köln. Seine sterblichen Überreste wurden in der bischöflichen Gruft des Kölner Doms beigesetzt.
Vorgänger: Clemens August Droste zu Vischering |
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