Zum Inhalt springen

Knüllgebirge

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Juli 2007 um 12:16 Uhr durch 2micha (Diskussion | Beiträge) (Vandalismus von IP, wer kann helfen????). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Landschaft des Hochknülls mit Schwarzenborn

Das Knüllgebirge, im Volksmund meist nur (der) Knüll genannt, ist ein Mittelgebirge in Nordhessen, Deutschland.

Geographie

Lage des Knüllgebirges in Deutschland

Der Knüll liegt 45 km südlich von Kassel und 20 km westlich von Bad Hersfeld (jeweils Luftlinie).

Seine Grenzen bilden die Flüsse Eder und die Schwalm im Norden und Westen. Die Fulda bildet die Grenze im Osten und die Jossa begrenzt das Gebirge im Süden. Den Hauptbasaltblock bildet der eigentliche Knüll mit dem Knüllköpfchen. Von ihm ziehen Basaltausläufer nach allen Seiten hin. Der Hochknüll ist der Kern des Knüllgebirges, das sich in einzelnen Höhen und geschlossenen Berggruppen um dieses zentrale Hauptmassiv lagert. Das Zentrum des Gebirges ist die Region um die Stadt Schwarzenborn.

Durch den Knüll verlaufen Abschnitte dieser Ferienstraßen: Deutsche Märchenstraße, Deutsche Ferienroute Alpen-Ostsee und Deutsche Fachwerkstraße. Außerdem führt durch das Gebirge ein Teil der B454, die von der durch den Knüll verlaufenden A 7 abzweigt; durch den Südteil verläuft ein Abschnitt der A 5.

Geologie

Das Knüllgebirge ist magmatischen Ursprungs. Die Basaltkuppen ragen aus einem Sockel aus Buntsandstein- oder Tertiärunterlage heraus. Aufgrund seines Aufbaus und der Gliederung wird der Knüll oft als "kleiner Bruder" des Vogelsberges bezeichnet.

Gewässer

Im Knüll entspringen zahlreiche Fließgewässer, dazu gehören die Efze, die Aula, der Geisbach, die Beise, der Rohrbach und die Grenff (in Landkarten teils auch nur mit einem "f" - Grenf - bezeichnet).

Geschichte

Der Namensursprung liegt in einem alten germanischen, heute nicht mehr bekannten Begriff für bestimmte Flurnamen. Dieser kommt zum Beispiel mit den Silben nall, nöll, nell, nill, nüll, knill, knüll, ginüll, finill oder ginoll noch heute vor. Diese Silben kommen oft zusammen mit den Silben -berg, -feld oder -bach vor. Somit ergeben sich ausgedehnte, durch die Geographie und die Geologie begrenzte, Ortsbezeichnungen.

Dieser germanische Begriff wurde dann volksetymologisch mit den althochdeutschen Bestimmungsworten rich, rech, oder auch rück (z. B. in Hunsrück) umgedeutet. Das Gebirge wurde im 9. Jahrhundert als Rich- oder Rechberg erwähnt. Die althochdeutschen Bestimmungsworte Rich- oder Rech- weisen auf ausgedehnte eingehegte oder markierte Weideflächen oder Gemeindemarken hin. Wann sich dann der Name Knüll für das Gebirge durchgesetzt hat ist nicht bekannt.

Das Knüllgebirge ist dünn besiedelt und stark bewaldet. Es wurde dort das Landschaftsschutzgebiet Knüllwald eingerichtet.

Berge

Eisenberg im Knüllgebirge
  • Eisenberg (636 m),ein vom Hochknüll nach Osten hinziehender Gebirgsstock,ist mit dem Knüll-Hochplateau durch einen schmalen Rücken verbunden,Landkreis Hersfeld-Rotenburg, mit Borgmannturm
  • Knüllköpfchen (634 m),mit Aussichtsturm und Wanderjause, Schwalm-Eder-Kreis
  • Waldknüll (624m), Schwalm-Eder-Kreis
  • Köpfchen (588 m), Schwalm-Eder-Kreis
  • Kollen-Berg (567m), Schwalm-Eder-Kreis
  • Hohebaum (563m), Schwalm-Eder-Kreis

Burgen

Literatur

  • Knüllgebirgsverein e. V. (Hrsg.): Knüllführer
  • Rad- und Wanderkarte Knüllgebirge 1:500000, KKV Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft mbH, ISBN 3-933494-76-1
  • MEYER, R., 1973: Der Knüll als Entwicklungsgebiet. Materialien und Überlegungen zum Problem der Landesentwicklung in peripheren Mittelgebirgsräumen. 96 S., 13 Ktn., 4 Abb., 22 Tab.
  • Reuber, Otto: Die Basalte südlich von Homberg a. d. Efze bis zum Knüllgebirge,S. 503 - 555;Hochschulschrift: Marburg, Phil. Diss., 1. Nov. 1904


Vorlage:Navigationsleiste Regionen in Hessen